Oh, ich glaube ich dachte ursprünglich an deinen Artikel, als ich gerade danach gesucht habe. Hab ihn aber bei Georg vermutet und sozusagen auch gefunden.
- Es gab viele Diskussionen zur 4% Regel aber ich meine, dass sie noch intakt ist.
Diese 4%-Regel ist ein Mythos. Es gibt hier keine Regel. Es gibt eine Studie, die historische Daten ausgewertet hat - mehr nicht. Man kann in einem dynamischen System mit einer großen Anzahl von unbekannten Variablen nicht von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen, geschweige denn irgendwelche Wahrscheinlichkeiten daraus ableiten. Man kann die Wahrscheinlichkeiten nur für die zugrunde liegenden historischen Daten angeben - das kann aber keine vernünftige Grundlage für zukünftige Entscheidungen sein.
@der-autodidakt so dogmatisch muss man das doch wirklich nicht sehen. Es geht doch einfach darum: was ist die passende Entnahmerate für Sportler? Setzt er sie zu hoch an, hat er ein relativ hohes Pleiterisiko. Setzt er sie zu niedrig an, hat er frugalistisch gelebt und nimmt ein Berg Geld mit ins Grab. Es gilt also das einigermaßen passende Maß zu finden. Aktuell haben wir ein globales CAPE von ca. 20. Da halte ich eine Entnahmerate von 4% für Sportler's Szenario für passend. Welche Entnahmerate würdest du ihm empfehlen?
Man kann in einem dynamischen System mit einer großen Anzahl von unbekannten Variablen nicht von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen, geschweige denn irgendwelche Wahrscheinlichkeiten daraus ableiten. Man kann die Wahrscheinlichkeiten nur für die zugrunde liegenden historischen Daten angeben - das kann aber keine vernünftige Grundlage für zukünftige Entscheidungen sein.
Der Logik folgend gibt es dann aber auch keine vernuenftige Gruendlage um allg. Investments zu bewerten die den Zweck haben in der Zukunft Einkuenfte zu generieren - somit steht jede Firma, jeder Selbstaendige, jeder der in eine fremdvermietete Immo investieren will vor dem Problem keine vernueftige Entscheidungsgrundlage zu haben. Und trotzdem (zum Glueck) machen es manche.
Absolute Sicherheit gibts leider nicht....
Die 4% Regel beruht auf Annahmen (Stock/Bond Portfolio) bei denen jeder selbst entscheiden muss ob sie fuer den Einzelfall vernuenftig erscheinen. Risk-Free Assets (USTs) z.B. haben ja dieses Jahr auch eine Performance gezeigt die sie so nicht zeigen sollten...
Irgendeine %-Zahl anzugeben welche dann fuer ein statisches Portfolio die naechsten 30 Jahre optimal funktionieren soll wird wird schwer - es ist eine Daumenregel, mehr nicht.
Man koennte daher ueberlegen anstelle von z.B. den 4% als Anfangswert (die ja dann jaehrlich um den Inflationsausgleich steigen) einfach diesen Wert jaehrlich zu entnehmen..hiesse dann z.B. 4% vom Portfoliowert des jeweiligen Jahres. Laeuft dann was in die falsche Richtung muss man den Guertel zwangslaeufig enger schnallen und hat die Moeglichkeit zu reagieren - die groesste Gefahr sind ja immer die ersten Jahre...
Hallo zusammen,
ich wollte erst ein wenig sammeln um eure Antworten mit meinem Post nicht zu stören. Vielen Dank euch allen für die Feedbacks die ihr mir gegeben habt! Das war definitiv eine Bereicherung und es waren wieder neue Denkanstösse dabei. Dass es dann doch nicht ganz so einfach ist, war mir klar, daher auch mein Einstieg in die Freiheitsmaschine um sich austauschen zu können.
Jetzt zu meinen Antworten/Anmerkungen: Ob ich gar nicht bzw. nie mehr arbeiten möchte, weiß ich noch nicht. Ich denke schon, dass ich wieder etwas machen möchte. Der entscheide Unterschied ist eben "können" oder "müssen". Garagengold hat es ziemlich gut umschrieben. Mein Wunsch zum Ausstieg kam hauptsächlich daher, dass ich gemerkt habe, wie die viele Arbeit, mich selbst und mein Umfeld (immer mehr) stark negativ belastet hat. Es klingt immer so abgedroschen, aber ich habe die letzten 10 Jahre meines Lebens nur gearbeitet. Der letzte Urlaub war vor 11 Jahren. Klassischer Fall von -selbst- und -ständig-. Die Details erspare ich euch. Aber ganz klar, ohne diese Jahre hätte ich dieses Vermögen nicht erreichen können.
Zur Strategie ob 3% oder 4% oder wieviel Prozent auch immer, bin ich dank eures Inputs jetzt noch intensiver eingestiegen. Auch ob man beim Portfolio eher auf Dividende oder Verkauf geht ist eine neue Überlegung. Mir kommt es so vor, als ob die Entnahmephase fast schwieriger ist, als die Ansparphase. Beim Ansparen ist es ziemlich eindeutig um was es geht. Beim Entnehmen und dem darauf abgestelleten Portfolio gibt es dann so viele Variablen die man berücksichtigen sollte/muss.
Eine Frage zur konkreten Anlage: Habt ihr einen Favoriten bzgl. des Msci World All Country als thesaur. Variante? Es gibt ja mehrere Anbieter dazu. Im Prinzip egal, oder gibt es dort 1,2 zur Auswahl, die ihr alle habt? Wegen den Kosten z.B. oder dem Merkmal XY..?
Nochmals vielen Dank für euere Unterstützung, ich bin wirklich froh euch und die Seite vom Maschinisten gefunden zu haben.
Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und komme bestimmt noch mit neuen Fragen um die Ecke.
VG sportler
Zu Deiner Feststellung passt vielleicht der Thread: https://freiheitsmaschine.com/freiheitsforum/alles-was-sonst-nicht-passt/why-is-retirement-harder-than-saving-for-retirement/
Moin Sportler,
ich denke du hast sehr viel guten Input bekommen. Auch, wenn ein Restrisiko bleibt, mit ein wenig Cleverness und ohne groben Schnitzern bekommst du das Ding ganz elegant geschaukelt. Ich meine, wer steht schon so gut da wie du?!
Zu deiner Produktfrage: ETFs von Vanguard sind aufgrund der niedrigen Kostenquote sehr beliebt. Bei so hohen Vermögen würde ich aber mindestens 2 Depots führen und min. 2 Anbieter haben.
Beim Einstieg ist es auch wieder geschmacksfrage, ob alles gleich rein, oder in Tranchen. Für beides gibt es Argumente.
Wichtiger: Bei dir fleuchen grade über 1 mio rum. Die Einlagensicherung geht nur bis 100.000. Ich hatte damals dafür extra viele Konten eröffnet und das verteilt... Ab dem Moment, wo du das Geld als ETF angelegt hast, ist es Sondervermögen, und recht unabhängig einer Bankenpleite. Wenn du alles auf verschiedenen Konten parkst, verschaffst du dir etwas Zeit und nimmst Risiko raus.
Der Logik folgend gibt es dann aber auch keine vernuenftige Gruendlage um allg. Investments zu bewerten die den Zweck haben in der Zukunft Einkuenfte zu generieren - somit steht jede Firma, jeder Selbstaendige, jeder der in eine fremdvermietete Immo investieren will vor dem Problem keine vernueftige Entscheidungsgrundlage zu haben. Und trotzdem (zum Glueck) machen es manche.
Nein, das habe ich nicht gesagt. Es geht darum in Szenarien zu denken und sich nicht auf irgendwelche Wahrscheinlichkeiten zu verlassen, die versuchen die Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren. Zumal es im konkreten Fall mehr als nur die Marktrisiken gibt...
es ist eine Daumenregel, mehr nicht.
Ganz genau. Es ist lediglich ein sehr grober Richtwert - nicht mehr und weniger. Und das ist auch schon alles worauf ich hinweisen wollte.
Ok, nachdem meine Aussage, dass ich glaube bei aktueller Marktbewertung passe die 4% Regel zur Planung der sicheren Entnahmerate, doch recht kritisch aufgenommen wurde, habe ich nochmal drüber nachgedacht und Augen und Ohren offen gehalten. Im Rational Reminder Podcast Folge 229 geht es auch darum und die jüngste wissenschaftlichen Papers dazu. Und nun hat Ben Felix das Ganze auch zusammenfasst als Video herausgebracht
Interessant. In dem Paper, um das es hauptsächlich geht, hat man also herausgefunden, dass die beste Verteilung 60% Aktien 40% Anleihen ist und dann eben die Simulation mit den superlangen Daten verschiedener Länder gemacht, die auch Kriege, Staatsstreiche, Kommunismus beinhalten. Die 2,7% Rate ist dann das Ergebnis wenn man im Heimatland anlegt. Er sagt auch, wenn man den internationalen Anteil auf 90% erhöht, liegt die Rate bei 3,02% und das nimmt noch um 0,5% erhöhte Kosten an. Ich mag also interpretieren, dass das Ergebnis eher 3,5% sind. Was immer noch deutlich etwas anderes ist als 4%.
Hallo zusammen,
ich wollte euch ein kurzes Update geben.
In der Zwischenzeit habe ich weiter viel zum Thema gelesen, weiter den Bestand mit dem FTSE All-World Acc. erhöht und eine wirklich tolle Beratung durch Georg von http://www.finanzen-erklaert.de bekommen. Danke an Fuso für den Tip. Ich kannte seine Seite schon, aber sie war mir zu dem Zeitpunkt nicht mehr präsent.
Ich bin jetzt der Meinung, zumindest die Basics verstanden zu haben. Aber die Reise hat gerade erst begonnen und es gibt noch sehr viel zu lernen. Zumindest weiß ich jetzt wie ich vorgehen möchte und wo die Fallstrike liegen können.
Nochmals vielen Dank für eure Meinungen bisher. Ich werde wieder berichten.
sportler
In der Zwischenzeit habe ich weiter viel zum Thema gelesen, weiter den Bestand mit dem FTSE All-World Acc. erhöht und eine wirklich tolle Beratung durch Georg von http://www.finanzen-erklaert.de /a> bekommen. Danke an Fuso für den Tip. Ich kannte seine Seite schon, aber sie war mir zu dem Zeitpunkt nicht mehr präsent.
Eine Frage dazu habe ich: hattest du sehr Basic-Fragen die du hättest auch in Blogs lesen können oder hattest du viele Spezialfragen? Hintergrund ist, ob sich diese Beratung auch für mehrere Leute hier lohnt...
Hallo Natman,
das ist natürlich immer eine gewisse subjektve Sichtweise. Ich denke, dass mein Fragenniveau "mittel" war. Ich hatte jedenfalls das Gefühl, dass egal was ich gefragt habe von Georg direkt beantwortet werden konnte, und zwar vollumfänglich. Zum Teil hat er auch Sachen angesprochen, die ich nicht auf dem Schirm hatte. Es ist also eine echte Beratung und kein "Frage-Antwort-Spiel". Je nachdem was man möchte, kann man aber sicher auch (ausschließlich) mit sehr speziellen Fragen kommen.
Also ich kann ihn absolut empfehlen. Wer Interesse hat, sollte ihn anschreiben, oder ein Kennenlernen vereinbaren. Dort merkt man bestimmt sehr schnell, ob es passt bzw. sich die Vorstellungen die man hat, erfüllt werden.
Bzgl. Wissen in Blogs anlesen: Geht bestimmt auch, aber bei dem Thema ist eine Beratung eines Spezialisten in meinen Augen sehr sehr sinnvoll. Vielleicht auch "nur" deshalb, um das Wissen oder den Plan den man hat, einmal durchzusprechen und sich eine Bestätigung oder eben einen anderen Blickwinkel geben zu lassen.
Viele Grüße
sportle