Immer mehr Geld fließt in Passive Investments.
Es könnte sein, dass wir Peak Passive erreicht haben.
Mal eine etwas andere Analyse:
https://www.man.com/maninstitute/us-equities
Bei dem Begriff "Peak Passive" muss ich lachen, weil Investmentfirmen nicht müde werden ihre Kampagne gegen passives Investieren fortzuführen. Ich finde es aber erstaunlich mit welchen unterschiedlichen Zahlen gearbeitet wird. In deinem Link, Figure 2, sieht es so aus, dass wir 40% passiven Anteil am Aktienmarkt haben. Aber schau mal hier
die zweite Abbildung, da sieht man, dass es 8% + 5% sind. Was für ein Unterschied. Ich denke passives Investieren hat noch einigen Platz, und ich halte es nicht für "cyclical".
In einem "Peak Passive" müsste aktives Management ja dauerhaft erfolgreich eine Überrendite erwirtschaften können, weil die cleveren Fondsmanager gezielt in gute Firmen investieren können, statt das Geld per Gießkanne im Index zu verteilen.
Sehen wir das schon? Gibt mit irgendein Fonds eine Überrendite-Garantie oder wenigstens eine Anreizstruktur, in der bei fehlender Überrendite keine Kosten erhoben werden? Wäre mir neu...
Gleichzeitig glaube ich, dass passives Investment den Markt auch stabilisieren kann. Würde jeder alles Geld, dass er in ETFs hat, in Firmen investieren, die er gut genug kennt, um in sie in den Größen zu investieren, dann gäbe es in meinen Augen eine (noch größere) Tendenz zur Blasenbildung und mehr Volatilität. Zumindest wenn ich von mir auf andere schließe.
die zweite Abbildung, da sieht man, dass es 8% + 5% sind.
Danke für deinen Kommentar. Ich wage zu bezweifeln, dass Households in der Grafik mit 37% vertreten eine eigene Anlageklasse ist oder Ausländische investoren. Die auch Passiver Natur sein können. Auch Pensionsfonds setzen teilweise auf ETFs. Ich würd deine Grafik anders Interpretieren.
Zumal Ownership was anderes bedeuten kann:
Beispiel Wertpapierleihe. Verleiht dein ETF Aktien, liegen die bei einen anderen Owner.
Investierst du in einem Swapper, hast du zwar in dem ETF investiert, der die Rendite tauscht, aber Owner der Aktien ist jemand anders.
Zumal die eine Grafik aus dem Text explizit den Russel 2000 / 1000 die andere den gesamten US Stock market betrachtet. Das sich Passive Investments eher auf die großen Indicies Konzentrieren, passt, wenn ich das so richtig warnehme.
Fazit: Die beiden Grafiken wiedersprechen sich nicht.
In einem "Peak Passive" müsste aktives Management ja dauerhaft erfolgreich eine Überrendite erwirtschaften können, weil die cleveren Fondsmanager gezielt in gute Firmen investieren können, statt das Geld per Gießkanne im Index zu verteilen.
Sehen wir das schon?
Das kann man dir vlt. in 10 Jahren sagen. Wenn heute Peak Passive ist, dann können wir das vlt. in einer Dekade sehen. Das ist eine betrachtung die wir erst aus der Zukunft heraus treffen können.
Zumal der Aktive theoretisch nicht cleverer, sondern Gesamtmarkt z.B. durch einen vielleicht möglichen Fehlanreiz der Passiven schlechter abschneiden könnte.
Persönlich glaube ich schon, dass es irgendwann ein Peak Passive geben wird, vorausgesetzt alle investieren fleißig weiter in die großen Indexierer. Also man könnte eher von einem Peak Index sprechen. Weil wenn die vergangenheit eins gezeigt hat, eine Dominante strategie ist solange Dominant bis Sie von genügend Leuten entdeckt worden ist und dann nicht mehr Dominant ist.
Wird ein peak passive alle ETFs betreffen oder nur Indexierer. Weil ETFs an sich sind regelbasiert und nicht "passiv" - ergo damit trifft schon ein großteil der Kritik im Artikel nicht so richtig.
Long Story short, vermutlich wirds irgendwann eine Rotation in der Anlagestrategie geben.
Wie will man das später mit dem Stimmrechten machen? Gibt man damit Theoretisch nicht wenigen Anlegern viel mehr verfügungsgewalt, und ist das nicht das eigentliche Problem.
Wenn Blackrock, wie die letzten Jahre gesehen, denkt ESG ist wichtig, dreht dann nicht eine halbe Aktienwelt schon mit? Würde ich als USA nicht bei denen versuchen einzuwirken? Auch wenn die Unternehmen "verantwortungsvoll" mit Ihren stimmrechten umgehen, verengt das nicht den Konsens?
Einige Dinge müssen in einer Passiven Welt noch anders geregelt werden. Und unter der Annahme das alle in Indexierer Investieren (was nicht der Fall ist) sollte es irgendwann auch ein Peak passive geben. Ein Peak Indexierer halte ich persönlich für eher wahrscheinlich.
Passend zur Diskussion noch der Hinweis auf einen aktuellen Blog von Kommer:
https://gerd-kommer.de/marktanteil-passives-investieren/