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Offshore-Firma?

Jana674
(@jana674)
Neuer Freiheitskämpfer

Ein Freund von mir möchte eine Offshore-Firma gründen, denn er will sich auf Reisen machen und außerdem aus Deutschland sogar abmelden. Doch ich hab Bedenken, dass er bei der Firmengründung Fehler begeht, die ihn später teuer zustehen kommen. Kennt ihr euch da aus?

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 13. Juli 2021 17:54
Ste Fan
(@ste-fan)
Verdienter Freiheitskämpfer

Mag schon sein dass da manche vielleicht einige Erfahrungen haben...nur denke ich mal dass eine Offshore Fa. gruenden nur weil man reisen will und sich "sogar" aus D abmelden will vielleicht eine ein bisschen naive Herangehensweise ist....
Denke mal der Freund wird (falls ernst mit dem Thema) nicht vermeiden koennen sich selbst mit den Chancen/Risiken seines Projektes intensiv auseinander zu setzen und dann fuer spezielle offene Fragen jmd fragen der sich damit auskennt. Die "gaengigen" Webseiten zu dem Thema sind ja bekannt (Staatenlos, etc...)

AntwortZitat
Veröffentlicht : 13. Juli 2021 18:53
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold

@ste-fan +1 

@jana674 
Dein Freund sollte das vorhaben unbedingt mit einem Profi durchsprechen (z.B. Steuerberater) und durchrechnen. Viele Infos findet man (wenn auch teilweise positiv Formuliert) auf Staatenlos.ch, die hatte @ste-fan ja schon erwähnt. 

Evtl. sollte er sich auch, wenn er eine Weltreise begehen möchte, über Betriebstättenlose Einkünfte und erweitert Beschränkte Steuerpflicht auseinander setzen. Und ob die Produkte und Dienstleistungen die er verwenden möchte überhaupt in dem Lande der Offshorefirma angeboten werden, ob die Rechnungen für seine Zielkunden absetzbar sind usw.  

AntwortZitat
Veröffentlicht : 13. Juli 2021 19:55
Ste Fan mag das
Bellalinda
(@bellalinda)
Aktiver Freiheitskämpfer

Er hat bestimmt seine logischen Gründe für den Wunsch nach einer Offshore-Firma, aber es ist schon ein recht kompliziertes Thema. Auf [Link entfernt weil klares Werbungsangebot] steht was über die häufigsten Fehler - wie zum Beispiel, warum es eigentlich nicht förderlich ist, nur eine Briefkastenfirma zu gründen. Denn die weckt kein Vertrauen. Oder dass man vergisst, dass es einen Informationsaustausch zwischen den Finanzämtern gibt.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 13. Juli 2021 23:42
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Falls das eine echte Frage ist und keine Eröffnung für eine verlinkte Antwort von einem zweiten User:

 

Für Deutsche Steuerbürger macht ein Offshore Unternehmen meistens nur Sinn, wenn man nachfolgend dann irgendwann auch selbst nicht mehr in Deutschland steuerpflichtig ist.

Andernfalls ist es meistens nur ein Mehraufwand mit dem maximal gleichen steuerlichen Ergebnis.

 

Ich führe aktuell eine US LLC in Deutschland.

Diese ist in D komplett anerkannt (durch das DBA USA-D), bietet mir hier aber keinerlei Steuervorteile sondern verursacht aktuell eher einen Mehraufwand gegenüber einem deutschen Unternehmen.

Der große Vorteil einer US LLC besteht neben den konkurenzlos günstigen Gründungs- und Betriebskosten darin, dass man sie von jedem Ort der Welt aus legal und fast ohne Aufwand auf der US Seite betreiben kann. Alle wichtigen Finanzdienstleister funktionieren damit problemlos (PayPal, Stripe, US Bankkonten, Wise, Deutsche Affiliate Anbieter, Interactive Brokers).

Gleichzeitig besteuern die USA selbst bei einer US LLC mit einem einzelnen Geschäftsführer, der kein US Steuerbürger ist nur das Einkommen, dass aus einer "US Quelle" kommt. Wenn man in den USA kein Büro hat und auch keine Angestellten, kann man dieses "US Einkommen" fast immer vermeiden (selbst die großen US Unternehmen haben alle Branchen in Irland, mit denen man abrechnen kann also auch hier kein "US Einkommen").

Einkommen das nicht aus einer "US Quelle" kommt wird bei einer US LLC in den USA nicht besteuert, wenn der Geschäftsführer selbst in den USA nicht steuerpflichtig ist.

Wenn man mit dieser Konstellation dann zum Beispiel in einem Land wohnt, dass entweder

  • kein diesbezügliches Außensteuergesetz hat oder
  • ein territiales Steuergesetz hat, also nur lokales Einkommen besteuert (zum Beispiel Malaysia, Panama, Costa Rico, Uruguay...) oder
  • sich nicht mehr 6 Monate pro Steuerjahr in einem bestimmten Land aufhält und damit als Person nirgendwo steuerpflichtig ist

kann dann mit einer US LLC bei richtiger Ausgestalltung komplett legal jegliche Besteuerung vermeiden und auch den Verwaltungsaufwand dabei auf nahe Null reduzieren.

Also eventuell eine schöne, komplett legale und auch stark freiheitserzeugende Sache auf der Aufwands- wie auch der Steuerseite.

Aber das Ganze macht nur Sinn, wenn man in Deutschland (oder Österreich) nicht (mehr) steuerpflichtig ist und auch Dinge wie die Wegzugbesteuerung bei Kapitalgesellschaften und anderes beachtet hat.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 14. Juli 2021 01:04
reinvest, Ste Fan, Roman und 1 User mögen das