Pragmatic Capitalism: Is Hyperinflation Coming?
“My estimate is that the core inflation rate has peaked and will remain uncomfortably high into early next year before starting to settle down close to 2.5% by the end of 2022. “
Das eine Hyperinflation kommen wird, denke ich auch nicht. But schau mal in die 40er. Da waren die Schuldenverhältnisse (Staat vs. Unternehmen vs. Private Haushalte) und die Maßnahmen der Zentralbanken ähnlich. Nur hatte man es damals nicht QE genannt
Auch die Globalisierung dreht sich im gleichen ausmaße, zumindest in der Produktion, seit einigen Jahren zurück. Was auch Inflationär ist. Dies dürfte sich mit dem neuen Grenzsteuerregime der EU/ DE (Koalitionsvertrag) noch stärker verfestigen = Mehr Inflation. Während ich in der Dienstleistungsbranche eine neue Welle der Globalisierung warnehme
Auch viele maßnahmen im Koalitionsvertrag sehe ich Inflationär. Weiter wenn die Energiepreise auf die Lebensmittel und co. durchhauen und es dann Lohn und Gehaltsteigerungen gibt. (Wir haben Arbeitnehmer märkte --> Die Arbeitnehmer haben in den meisten Branchen Preissetzungsmacht) glaub ich schon dass wir eine Inflation von mehr als 2% sehen können.
Big ERN sieht auch eine Regression zur Mitte bis 2025 mit einem Peak in Q1/Q2 diesen Jahres.
Mal sehen ob die Prognosen so bleiben
Ich denke, dass es auf mehrere Faktoren ankommt:
1. Liquidität - noch immer ist mehr als genug Liquidität weltweit vorhanden, die sich einen Weg in Assets sucht. Vermögenspreisinflation haben wir schon länger, aber wenn die Inflation weiter steigt, wäre es durchaus möglich, dass noch mehr Gelder aus Barvermögen, Anleihen, etc abgezogen und hier investiert werden
2. Lieferketten - so wie es derzeit aussieht, wird das noch durchaus 1-2 Jahre brauchen, bis sich wieder alles normalisiert. Das wird vermutlich die Preise zumindest bis dahin weiter (stärker) ansteigen lassen und den „kurzfristigen Effekt“ doch noch ein ganzes Stück verlängern. Ob die Preise danach wieder sinken ist fraglich, zumal viele Vorprodukte wieder näher am Kunden produziert werden dürften
3. Personalknappheit - die Babyboomer fangen erst noch an in Rente zu gehen und die nächsten 10 Jahre wird es flächendeckend enorme Nachbesetzungsschwierigkeiten geben. Zum einen haben wir gar keinen qualifizierten Nachwuchs/ Nachschub in der Menge die wir brauchen, zum anderen werden vermutlich viele Personen manche Jobs gar nicht mehr ausüben wollen. Möglich also, dass einige Löhne dadurch stark steigen und sich über die nächsten Jahre eine Lohnspirale in Gang setzt. Super Situation allerdings für alle gut qualifizierten und wechselwilligen Personen
4. Bürokratie - dieses Monster breitet sich immer weiter aus und - soweit ich weiss - hat es noch nie eine Regierung geschafft, diese zu reduzieren, ohne exogenen Schock mit Neuaufstellung. Das wird Bauvorhaben, Infrastrukturprojekte etc. deutlich verlängern und noch teuerer machen, als sie ohnehin sein müssten. Vermutlich werden die zur Verfügung gestellten Summen aus PPP gar nicht genutzt werden können, durch diesen Flaschenhals. Jetzt 736 Abgeordnete im Bundestag müssen ja auch irgendwie ihre Daseinsberechtigung beweisen und irgendeiner Sache „ihren“ Stempel aufdrücken…
5. Verschuldung - diese gehört mittlerweile irgendwie zum guten Ton und während Tranqilla Trampeltreu - meiner Meinung nach richtigerweise - die Schuldenlast jetzt zügig auf ein gesundes Maß senken will, kenne ich einige, die bei 5stelligem Gehalt sehr hohe 6stellige bis nahezu 7stellige Schulden anhäufen, da „die Inflation diese ja fast alleine abbaut“
Ich bin selber etwas unsicher, wie ich mich für die nächsten 5-10 Jahre aufstelle. Ein Mix aus 85% Assets (Immobilien, breit gestreute Aktien, Gold, Kryptos) und 15% Cashreserve scheint mir derzeit angemessen.
Bin mal gespannt, wie sich alles entwickeln wird. ?
VG CooperS
MMM hat sich in seinem neueste Blogpost auch zu dem Thema Inflation ausgelassen. Wie gewohnt weniger wissenschaftlich, dafür pragmatischer.
https://www.mrmoneymustache.com/2022/01/11/inflation-should-we-be-worried/
Ein Artikel zu meinen oben stehenden Gedanken von heute morgen
MMM hat sich in seinem neueste Blogpost auch zu dem Thema Inflation ausgelassen. Wie gewohnt weniger wissenschaftlich, dafür pragmatischer.
https://www.mrmoneymustache.com/2022/01/11/inflation-should-we-be-worried/
Sehr interessanter Artikel, danke!
Siehe auch "Inflation and its Ripple Effects!" im Thread Data Update 2022 Thread von Musings on Marktes.
Der Libanon ist bankrott und enteignet nun die Bankkonten seiner eigenen Bürger im Land. Und dabei kommen auch die Konten unter die Räder, die nicht in lokaler Währung (Libanesisches Pfund) sondern in "harten" US-Dollar geführt werden.
Ein Blick nach Argentinien Anfang des Jahrtausends zeigt das Schema und auch die schmerzvollen Jahre danach.
Außerdem: Tagesgeldsparer dieser Welt aufgepasst. Sachwerte schützen. Und auch mit Bitcoin in der eigenen Hardwallet wäre das Leben nun deutlich angenehmer im Libanon als mit vermeintlich sicheren US-Dollar auf einem lokalen Bankkonto auf die man nun keinen Zugriff mehr hat.
@maschinist
Hab noch nichts gefunden bzgl. Umgang mit Aktionären (abgesehen von Bankaktionären).
Wie lief das in Argentinien und bislang in Libanon für Aktionäre?
@maschinist
Hab noch nichts gefunden bzgl. Umgang mit Aktionären (abgesehen von Bankaktionären).Wie lief das in Argentinien und bislang in Libanon für Aktionäre?
Aktionäre waren und sind nach meinem Kenntnisstand nicht betroffen, da Aktien Sachwerte mit rechtlich klarem Eigentümer sind. Die Banken sind dabei nur die Verwahrstellen.
Bankeinlagen sind hingegen voll betroffen, da sie rechtlich nicht mehr als ein unbesicherter Kredit vom Kontobesitzer an die Bank sind. Das Geld gehört nach der Einzahlung also rechtlich nicht mehr dem Bankkunden, sondern dieser ist rechtlich nur ein unbesicherter (und aktuell zinsloser) Kreditgeber an die Bank.
Im Falle einer Staatskrise kann ein Land wie beim Beispiel Argentinien oder nun Libanon relativ einfach auf die bei den Banken hinterlegten Gelder zugreifen (durch Zwangsumtausch oder direkt Nichtrückgabe oberhalb einer bestimmten Summe).
Die Sicherheit von Bankeinlagen ist also nicht nur aus Inflationssicht eine Illusion sondern auch rechtlich gibt es in diesem Bereich die vergleichsweise geringste Absicherung überhaupt.
Bitcoin ist gerade für diese Bürger dann als Enteignungsschutz vor Dritten noch einmal eine bessere Liga, da es bei der Selbstverwahrung keine zentrale Verwahrstelle (wie bei Aktiendepots) gibt. Hier gibt es dafür natürlich ein Wertschwankungsrisiko, das bisher langfristig aber in die richtige Richtung ging.
Schönen Tag
Die Krise im Libanon ist ja nichts was ueber Nacht kam - die Leute hatten ja schon etliche Jahre Erfahrung mit Korruption und Misswirtschaft in dem Land.
Die Libanesen mit entsprechenden finanziellen Mitteln sind seit Jahren in anderen Laendern investiert, ein grosser Teil in Middle East.
Der Handel im kleinen laeuft auf Cashbasis - der Dollar ist immer noch gerne gesehen - und wer nix hat ist eh gekniffen.
Fremdwaehrungskonten im Land als solche fuehrt kein normaler Libanese, die kennen ihre Banken. Einige welche solche Konten frueher mal hatten waren die Dollars schon laenger los - sogar mit tatkraeftiger Hilfe der ZB - Korruption laesst gruessen
Viel wichtiger als die Frage ob eine Hyper- oder nur galoppierende Inflation eintritt ist, wie ich mich davor schützen kann.
Interessant sind hier historische Erfahrungen, aber auch aktuelle Entwicklungen (Crypto, CBDCs, Vermögensregister der EU), welche einen betreffen.
Bekannt durch Politik, FED und EZB ist, dass die Schulden primär durch Inflation bezahlt werden sollen. Damit kann ich leben, weil ich mich dagegen schützen kann.
Es werden aber durch diese Politik viele Menschen finanziell unter die Räder kommen, was heißt, dass der Staat hier Cashflow generieren muss, um diese zu subventionieren. Hier werden meiner Meinung nach höhere Steuern/Vermögenssteuern folgen.
Mein Schutz vor Inflation:
Wir wohnen in einer selbstgenutzen Immobilie. Die Finanzierung ist heute schon nur ein Nasenwasser. Somit besteht ein Schutz vor inflationären Mietpreiserhöhungen. Die Nebenkosten sind durch die schnuckelige Größe überschaubar.
Der große Teil meines Aktieninvests sind margenstarke, wachsende und niedrig verschuldete Firmen. Da sollte eigentlich nichts vor die Hunde gehen.
Anleihen 0.
Tagesgeld nur in Größe einer Notreserve. Darüber hinaus wird das Tagesgeld in Metall gewandelt.
Thema Vermögenszugriff:
Erhöhte Steuern auf die Immobilie möglich.
Cash kann man besteuern (Meine Taschen sind relativ leer).
Cashflow aus Aktien kann man besteuern. (relativ gering)
Aktienvermögen? Gab es das in der Vergangenheit?
Edelmetallverbot. Puh zum Glück habe ich keine....
Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder so sein wie es sich in der Geschichte schon oefters gezeigt hat:
-Die Leute welche ueber gewisses Vermoegen und/oder Mobilitaet verfuegen werden mit der Situation zurechtkommen koennen, sie werden evt. sogar profitieren. Das Wissen und die Moeglichkeiten dazu sind vorhanden
-die meisten der Restgruppe werden in der einen oder anderen Form Probleme haben (Sondersteuern, Cashflow bei Schulden, Gegenwert Renten/Pensionsansprueche, etc)
-die welche finanziell unter die Raeder kommen koennen nur hoffen das das Sozialsystem nicht kippt...
Sehr sehenswerter Beitrag von Ende 2021 wo die aktuelle Inflationsentwicklung und die Geldmengenausweitung dargestellt wird.
Es ist Teil 2 aber man braucht Teil 1 nicht zu sehen es wird am Anfang nochmal zusammengefasst.
Resultat ist wir befinden uns bereits in der Inflation, sie schlägt aber noch nicht so stark auf die Konsumentenpreise durch, laut ifo Umfrage wollen die Unternehmen aber alle die Preise erhöhen.