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Der Inflationsthread

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Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold

Ein Thread rund um die Inflation. 

  

Achillis arbeitet selbst in der Lebensmittelindustrie und ist Regelmäßiger Gast im Space. 
Er hat uns dort schon länger vor dieser Entwicklung gewarnt. 

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 1. April 2022 11:21
marsupilami, Maschinist und Natman mögen das
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Danke Pascal,

 

so ein Thread war überfällig.

 

 

Inflationsrate März 2022 Deutschland 7,3%:

 

image

https://twitter.com/Schuldensuehner/status/1509139195306065929

 

Und das in Kombination mit Nullzinsen macht einen weiteren Anstieg wahrscheinlich:

image

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. März 2022 14:08
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Inflationsrate Eurozone März 2022 7,5% (6,7% erwartet):

grafik
AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. April 2022 13:35
Vossi78
(@vossi78)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hier dann auch noch mal mit der Entwicklung des Realzins:

image

https://twitter.com/CWRoehl/status/1509417866138992642?s=20&t=i9JQZUTSIJSuz7e4O9ZysA

Da ist das ganze Ausmaß des Fiaskos seit 2008 zu sehen

AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. April 2022 14:09
Smmn
 Smmn
(@smmn)
Verdienter Freiheitskämpfer

Spannend wird es wenn die EZB nicht mehr anders kann als die Zinsen stark anzuheben - dann müssen kreative Lösungen her bzgl Staatsschulden.

Frage mich nur wie lange Lagarde noch abstreiten kann, dass wir ein Problem haben.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. April 2022 16:45
marsupilami und Max mögen das
Max
 Max
(@max)
Verdienter Freiheitskämpfer

Wenn die Wirtschaft jetzt schrumpft und gleichzeitig die Zinsen erhöht werden müssen, dann kann ich mir nicht vorstellen, wie das gut gehen soll.

Für mich wäre es dann am wahrscheinlichsten, dass der Euro in der jetzigen Form abgeschafft und in Nordeuro und Südeuro aufgeteilt wird.

Bin aber definitiv kein Experte auf dem Gebiet. Meine Prognosen zum Euro waren bisher meistens falsch.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. April 2022 20:44
marsupilami
(@marsupilami)
Freiheitskämpfer Silber

Stagflation ist wohl das, was uns in Europa und wahrscheinlich auch den USA die nächsten Jahre erwartet.
Ich persönlich gehe davon aus, dass die Unsicherheiten bezüglich der Zinsen an den Aktienmärkten zu erhöhter Volatilität führen werden bzw. die Volatilität anhält, denke aber nicht dass es zu einer massiven Abwertung der Indizes kommt. Dafür ist aus meiner Sicht zu viel Geld im Markt das irgendwo angelegt werden will und die Alternativen sind aus Risiko/Rendite Sicht unattraktiver.

Theoretisch sollte ich mich mit meinen Immobilienschulden jenseits der 250k über steigende Inflation freuen. Das trifft in der Realität aber nur zu wenn man die Inflation auch in Form steigender Gehälter durchsetzen kann.
Bei uns auf Arbeit war bisher zumindest die Inflation nie ein entscheidender Faktor für mehr Gehalt, sondern ausschließlich der eigene Wert für die Firma. Der sollte natürlich inflationsbedingt auch steigen, aber ich denke bei vielen Arbeitgebern wird die Argumentation „Ich will mehr Geld weil alles teurer wird“ nicht direkt greifen.
Oder wie sehr ihr das?

AntwortZitat
Veröffentlicht : 24. April 2022 11:39
Yakari und Herr Vorragend mögen das
stefanb
(@stefanb)
Verdienter Freiheitskämpfer

Immer wieder liest man, dass die Zinsen nicht steigen können, da die Staatsschulden so hoch sind und sich viele Staaten das nicht mehr leisten könnten. Hier denke ich sehen viele nur die Staatsschuldenquote im Verhältnis zum BIP. Die eigentlich viel wichtigere Kennzahl dürfte hier die Zinslast im Verhältnis zum BIP sein. Hier wäre für Zinssteigerung und somit Zahlungsfähigkeit noch deutlich Luft nach oben wenn man sich die historischen Werte anschaut. Hier nur die Grafik für Österreich, aber soweit ich mich an einen älteren Artikel erinnere trifft dies auf viele EU Staaten zu.

https://www.momentum-institut.at/news/oesterreichs-schuldenstand-kein-grund-zur-sorge

hier noch ein Artikel zur Zinslast für Italien https://www.defacto.expert/2020/07/16/italien-die-wahre-schwaebische-hausfrau-europas/

AntwortZitat
Veröffentlicht : 24. April 2022 15:07
Vossi78 und Reblaus mögen das
viper2333
(@viper2333)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @stefanb

Immer wieder liest man, dass die Zinsen nicht steigen können, da die Staatsschulden so hoch sind und sich viele Staaten das nicht mehr leisten könnten. Hier denke ich sehen viele nur die Staatsschuldenquote im Verhältnis zum BIP. Die eigentlich viel wichtigere Kennzahl dürfte hier die Zinslast im Verhältnis zum BIP sein. Hier wäre für Zinssteigerung und somit Zahlungsfähigkeit noch deutlich Luft nach oben wenn man sich die historischen Werte anschaut. Hier nur die Grafik für Österreich, aber soweit ich mich an einen älteren Artikel erinnere trifft dies auf viele EU Staaten zu.

https://www.momentum-institut.at/news/oesterreichs-schuldenstand-kein-grund-zur-sorge

hier noch ein Artikel zur Zinslast für Italien https://www.defacto.expert/2020/07/16/italien-die-wahre-schwaebische-hausfrau-europas/

Meistens vergisst man ja auch, dass die Zinslast nicht sofort gleichmäßig mit den steigenden Zinsen steigt, da die bereits ausgegebenen Anleihen mit teilweise lange Laufzeiten davon nicht betroffen sind.

ABER ich sehe das Problem, dass Zinszahlungen in der Vergangenheit deutliche Posten im Haushalt waren und dies nicht mehr der Fall ist.

Aber die Politik hat das eingesparte Geld eben anderweitig ausgegeben. Weswegen ein Anstieg der Zinsen eben wieder die Haushalte einschränkt. In Kombination mit Stagflation ist das natürlich sehr sehr unangenehm. 

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25. April 2022 10:28
Feivel2000 mag das
Heisenberg
(@heisenberg)
Verdienter Freiheitskämpfer

 

Die Doku zieht micht echt runter. Geht es wirklich den meisten Familien in Deutschland so? Ich könnte so nicht leben oder bin ich zu abgehoben?

was denkt ihr über die Familie Koch?

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. April 2022 18:12
viper2333, stefanb und Natman mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

@heisenberg ich denke es gibt einige Familien, die herumkrebsen in Deutschland. Sind jetzt nicht in diesem Forum vertreten, klar. Die Frage ist, wie sehr krank die Frau ist, ob es nicht möglich ist, dass sie etwas arbeiten kann. Das kommt nicht genau heraus. Ist halt schwierig, dass nur ein Gehalt da ist, welches auch nicht üppig ist. Für mich am schlimmsten zu sehen ist es, dass dem Kind ein regelmäßiger Besuch des Basketballs aufgrund von Sprit nicht möglich ist. 

Habe jetzt auch nicht rausgehört, wie stark sie auf Eigenversorgung im Garten machen, da kann man gut etwas schaffen auch mit Samenvermehrung und das als "Urlaub" kann sehr schön sein. 

Und abgehoben, ich kann mir auch gar nicht vorstellen so zu leben, allerdings muss ich das gemeinerweise gar nicht. Letztendlich finde ich das Verrückte, dass die Leute die schon gut verdienen / im Mittelstand geboren sind, es leichter haben. Was mir nicht klar ist: wie sehr haben sie Glaubenssätze, Mangeldenken und kommen nicht auf die Idee / haben nicht die Kraft, aus diesem auszubrechen. Schwieriges Thema Tears  

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. April 2022 08:51
Vroma, viper2333 und Heisenberg mögen das
Heisenberg
(@heisenberg)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @natman

wie sehr haben sie Glaubenssätze, Mangeldenken und kommen nicht auf die Idee / haben nicht die Kraft, aus diesem auszubrechen. Schwieriges Thema

Das Mangeldenken kenne ich auch zu gut. Mein Vater beispielsweise hatte es in seiner Kindheit und Jugend schwer, dort gab es wirklich ein Mangel an Geld. Allerdings geht es ihm jetzt natürlich viel, viel besser aber das Mangeldenken und Sicherheitsdenken ist weiterhin stark ausgeprägt.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. April 2022 09:46
Natman mag das
viper2333
(@viper2333)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @heisenberg

Die Doku zieht micht echt runter. Geht es wirklich den meisten Familien in Deutschland so? Ich könnte so nicht leben oder bin ich zu abgehoben?

was denkt ihr über die Familie Koch?

Ja, verstehe die Gedankengänge.

Ich mag Dokus allgemein sehr gerne (obwohl ich teilweise das Gefühl habe, lediglich das gewünschte Narrativ des Autors gezeigt zu bekommen. Vor allem bei Dokus über das Thema Geld/Finanzen/Wirtschaft/Verteilungsgerechtigkeit merke ich das), ich finde es einfach sehr spannend, das Leben anderer Menschen mit deren Sorgen und Träumen vor Augen geführt zu bekommen.

Dabei oftmals reflektieren zu können, dass man in einer privilegierten Situation ist, schadet mMn. nicht. 

Ich ertappe mich dann aber dabei oft, wie ich das gezeigte analysiere und die Menschen teilweise "abstemple" nach dem Motto, das und das machen Sie ja falsch, selber Schuld. Ist gefährlich, gerade das Thema (Vor-)Bildung, Wissen, Glaubenssätze, etc. ist eben auch sehr ungleich verteilt. 

Das die Frau gesundheitlich nicht arbeiten kann, aber beim Aufbau hilft, damit Sie kostenlos die Karte bekommt, finde ich z.B. seltsam. Der 10 jährige muss gefahren werden und kann nicht die kostenlosen Öffis nehmen? Na ja, ich kenne mich in Rostock nicht aus. Aus Sicht meiner heilen Kleinstadtwelt aber seltsam. Ob jede Versicherung nötig und alle Fixkosten optimiert sind, da findet man meistens auch etwas. 

Sehr schwierig alles. Am Ende bin ich froh, so nicht Leben zu müssen .

Die gezeigte Familie ist vom Einkommen ziemlich genau das 25% Quantil. Heißt, 25% haben weniger, 75% haben mehr. Das sind schon sehr viele Menschen in diesem Land, denen es finanziell schlecht(er) geht.

Was mir aber immer so stark auffällt, wie stark sich die Lebensrealität dieser Menschen von meiner unterscheidet.

Ich sehe natürlich auch, dass es Inflation gibt. Ich "spüre" es jedoch nicht. Ob ich jetzt 20€ mehr für meine Tankfüllung zahle ist mir ganz offen gesagt einfach egal. Es beeinflusst mich nicht. Klar, die Sparrate ist dadurch niedriger, aber auch nicht so, dass ich es wahrnehmen würde. Da machen meine "Spaßeinkäufe" und Spontankäufe deutlich mehr aus.

Lösung für mich dann halt auch, ich verhandle mein Gehalt neu. Am Ende steigt dann die Sparrate trotz hoher Inflation.

Diese Familie hat eben weder die Möglichkeit, wirklich Einkommen zu erhöhen (außer die Frau kann arbeiten) und hat auch nicht viel Puffer bei den Ausgaben, da einen Sockelbetrag zum Leben man einfach ausgeben muss. Wenn zu viele Menschen das Gefühl bekommen, machtlos zu sein und Einschränkungen hinnehmen müssen, hat man auch politische und gesellschaftliche Konsequenzen zu erwarten. Ab dann wird es gefährlich.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. April 2022 11:32
Yakari, Feivel2000, BananenRapper und 2 User mögen das
Heisenberg
(@heisenberg)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @viper2333

Ich ertappe mich dann aber dabei oft, wie ich das gezeigte analysiere und die Menschen teilweise "abstemple" nach dem Motto, das und das machen Sie ja falsch, selber Schuld. Ist gefährlich, gerade das Thema (Vor-)Bildung, Wissen, Glaubenssätze, etc. ist eben auch sehr ungleich verteilt. 

Geht mir leider genauso. Daher meine Frage mit dem abgehoben sein..

Ich danke dir für deine Sichtweise zu dem Thema. Sehr wertvoll für mich.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. April 2022 12:32
Garagengold
(@garagengold)
Verdienter Freiheitskämpfer

Ich gucke als Abwechslung auch gerne Hartz4-TV, dieses soll ja in einem etwas auslösen (ich arbeite, der nicht...), davon muss man sich frei machen, dann wird es interessant und ich kann was lernen. Womit stehen sich die Menschen selbst im Weg? Welche Probleme haben wir nicht, weil wir sie durch einen Geldschein gar nicht entstehen lassen? Jeder ist ja in gewissen Bereichen festgefahren, manche nunmal beim Thema Geld. Und plötzlich fällt einem auf, dass man kaputte Dinge selber repariert,  weil man eine eigene Werkstatt besitzt, der andere aber wegschmeißen muss, weil er keine Möglichkeiten hat. Auch haben wir ein anderes Netzwerk, das auch weiterhilft. Daher denke ich Viper, wenn ich sowas sehe, wie privilegiert wir sind. 

Andersrum sind wir nunmal Macher und Denker. Ein "ich arbeite nicht, ich bin krank" ist für mich oft auch Ausrede und totaler Hemmschuh auf der Suche nach Erfolg (ohne Einzelschicksale werten zu wollen). Ich bin nur dankbar, diese Blockaden nicht zu haben. Es ist schwierig, von unten hochzukommen. Und häufig hört man, es lohnt sich eh nicht, also fange ich nicht an (oder ich arbeite nicht, lohnt sich ja nicht, oder unter 15eu/std fange ich nicht an...). 

Wichtig ist denke ich, Verständnis zu haben und sich in andere reinzudenken. 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. April 2022 13:06
viper2333 und Heisenberg mögen das
viper2333
(@viper2333)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @heisenberg
Veröffentlicht von: @viper2333

Ich ertappe mich dann aber dabei oft, wie ich das gezeigte analysiere und die Menschen teilweise "abstemple" nach dem Motto, das und das machen Sie ja falsch, selber Schuld. Ist gefährlich, gerade das Thema (Vor-)Bildung, Wissen, Glaubenssätze, etc. ist eben auch sehr ungleich verteilt. 

Geht mir leider genauso. Daher meine Frage mit dem abgehoben sein..

Ich danke dir für deine Sichtweise zu dem Thema. Sehr wertvoll für mich.

Gerne.

Ich denke nicht, dass wir abgehoben sind. Wir sind eben genauso das Resultat unserer Lebensrealität. Das wir aus dieser heraus denken finde ich nicht verwerflich. Man muss nur aufpassen, dass man nicht arrogant ohne Empathie auf die Menschen herabblickt. Ich denke, es hilft, wenn man sich bewusst macht, dass es nicht so viel im Leben gebraucht hätte, um selbst dort zu sein. Ich möchte in keiner Weise das Thema Eigenverantwortung, Fleiß, Engagement, etc. negieren, aber mangelnde Chancengerechtigkeit, Elternhaus, soziale Ungleichheit allgemein, Zufall und das Thema Glück spielen eine Rolle im Leben. 

Ein Mensch, der in schlechten sozialen Verhältnissen aufgewachsen ist, hat es merklich schwerer dasselbe zu erreichen. Ohne Zweifel kann er extrem viel erreichen, die notwendige Disziplin, etc. ist aber höher. Ich finde das den Vergleich mit dem Lauf immer ganz gut. Manche starten bei 0, manche haben bereits qua Geburt Vorsprung und andere qua Geburt Rückstand. 

 

Es ist mMn legitim, seine eigenen Erfahrungen auf das Gezeigte zu übertragen, es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Menschen mit unseren Erfahrungen und Wissen in der Situation auch besser "abschneiden" würden. Es ist nur wichtig zu verstehen, dass diese Erfahrungen und das Wissen bei anderen Menschen nicht einfach vorausgesetzt werden sollte.

 

Ich hoffe, man versteht was ich meine. Im Endeffekt kann man es mit Grundtugenden wie Bescheidenheit, Reflektiertheit, Dankbarkeit und Empathie abkürzen. Die darf man nicht verlieren. 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. April 2022 13:29
Yakari, Garagengold und Heisenberg mögen das
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