Hallo zusammen,
nachdem es ja hier immer ziemlich gutes Feedback zu Finanzthemen gibt, wollte ich mal folgendenden Gedankengang in die Runde werfen.
Ausgangslage: Expat, Gehalt wird in an $-gekoppelter Fremdwaehrung gezahlt. Rueckkehr nach DL irgendwann die kommenden Jahre geplant, deswegen auch ein Gro-teil der Gesamtdepots "zuhause"
Annahme: Der aktuelle Kurs bleibt bis Jahresende nicht auf dem aktuellen Niveau und bewegt sich irgendwann wieder Richtung der letzten 12 Monate (irgendwo zwischen 1.10 und 1.13)
Ueberlegung: Aufgrund der aktuellen Euroschwaeche den guten Wechselkurs ausnutzen, Kredit in $-gekoppelter Fremdwaehrung aufnehmen, in Euro wechseln und anschliessend investieren.
Zufaelliges Rechenbeispiel waere:
Aktueller Kurs Euro/USD: 1.00
Summe: 40837$
Rueckzahlzeitraum: 12 Monate
Rate: 7.99% (Rueckzahlsumme waeren: 42729$) / Mtl. 3561$
Kreditkosten Gesamt 12 Monate: 1892$
Annahme Euro/USD nach 12 Monaten: 1.10
Szenario: Paar, beide voll berufstaetig; Gesamtbetrag und mtl Zahlungen betragen weniger als 20% des mtl. Einkommens; Ratio Kredit am TNW im einstelligen Bereich
Absolutes Worst Case Szenario: Jobverlust beider Ehepartner mit gezwungener Rueckkehr nach DL; Ausstehender Betrag waere von den Abschlusszahlungen zum gro-teil Gedeckt, sehen beide kein wirklich gro-es Risiko; Absolute Kamikaze Betraege waeren nicht geplant.
Und jetzt ihr, dumme Idee oder macht es rein rechnerisch Sinn?
Ueberlegung: Aufgrund der aktuellen Euroschwaeche den guten Wechselkurs ausnutzen, Kredit in $-gekoppelter Fremdwaehrung aufnehmen, in Euro wechseln und anschliessend investieren.
Zufaelliges Rechenbeispiel waere:
Aktueller Kurs Euro/USD: 1.00
Summe: 40837$
Rueckzahlzeitraum: 12 Monate
Rate: 7.99% (Rueckzahlsumme waeren: 42729$) / Mtl. 3561$
Kreditkosten Gesamt 12 Monate: 1892$
Annahme Euro/USD nach 12 Monaten: 1.10
Wenn dann würd ich das über IBKR eine entsprechende Position etablieren. Ist vergleichsweise günstig.
Allgemein:
- Was passiert mit deiner Position wenn die FED weiter (aus Politischen gründen) anhebt, der Euroraum (aus Politischen gründen) aber nicht
- Was passiert mit deiner Position wenn die Russland situation weiter eskaliert
Mein größtes Manko mit der Sache wäre, dass es eine Spekulation auf eine Politische weiterentwicklung ist und da kann sich schnell der Wind in beide richtungen drehen.
Kredit:
- Bekommst du ein Endfälliges Darlehen?
Risikotechnisch:
- Scheint es okay zu sein. Weil du in der Abzuzahlenden Währung auch dein Einkommen erzielst. Und es ein nicht zu hoher einsatz ist.
Rechnerisch zu deinem Zufälligen Beispiel:
Annahme Endfälliges Darlehen
t=0 -> t=1
Währungsgewinn 10%
Kreditkosten 7,99%
(Abschlussgebühren + Zinsen + Umtauschkosten)
https://de.investing.com/tools/profit-calculator
In diesem Falle würde der Leverage Effekt wirken. Weil Kreditkosten kleiner Währungsgewinn. Ggf. Umtauschgebühren und Abschlusskosten kommen in deinem Falle dazu, sind bei dir nicht spezifiziert worden. Da wir hier nur eine Periode betrachten streicht sich vieles andere weg.
Kurz und knapp, wenn du davon ausgehst, dass der Währungsgewinn größer ist als der Kredit + Etablierungskosten, würde es sich lohnen. Bedenke nur, dass kann auch in die andere richtung gehen.
Und die Wichtigste Frage bei der Sache, was sind deine Opportunitätskosten. Wenn du jetzt 40k hebelst um damit 2% Nominal in einem möglichen Positiven ausgang zu erzeugen. Passt das Risiko Rendite verhältnis für dich?
Wie immer keine Anlageberatung.
PS. Mir gefällt deine Strukturierte Art in dem Beitrag
Und jetzt ihr, dumme Idee oder macht es rein rechnerisch Sinn?
Macht für mich keinen Sinn.
Chancen/Risikoverhältnis ist schlecht und hohe Opportunitätskosten. Wenn die Spekulation funktioniert (was keineswegs nur annähernd sicher ist) machst du irgendwo um die 5% Gewinn (Gewinn minus Kosten). Geht der EUR/USD auf 0.90 dann wären es 15% Verlust, ohne dass du zwischenzeitlich aus dem Kredit rauskommst.
Wenn, dann würde ich die Finanzierungskosten die du bereit bis zu 100% zu verlieren (ca $2000) in eine Call-Option mit ca. Hebel 20 stecken mit dem gleichen Strike/Fälligkeitsdatum. Dann hast du nominal etwa das gleiche Gewinnpotenziel aber ein niedrigeres Verlustrisiko. Zudem ist das flexibler, denn du kannst du Position z.B. nach einen halben Jahr glattstellen falls dann der Kurs 1.10 erreicht ist.
Vielen dank fuer die schnellen Antworten.
Der spekulative Gedanke dahinter war: Geld wird in die ueblichen ETF's weiter investiert, die 5% Waehrungsgewinn sind auf potentielle zukuenftige Gewinne in den ETF's noch als ein Goodie dazu.
Was ich vllt. noch erwaehnen sollte ist, das wir zu dem Kreditbetrag nochmal monatlich onehin Geld ansparen & investieren, ist also nicht so das die laufenden Kosten alle mtl. Ersparnisse fressen und es kein "1x sparen und die 12 Monate dann nichtsmehr" ist.
Falls der Euro weiter sinkt, fliessen mtl. nochmal 40 -50% des Gehalts als zusaetzliche Sparsumme nach DL, das waere dann auch kein Weltuntergang...
Das ganze via IB zu machen widerstrebt mir eigentlich. Bei den lokalen Banken sollte das relativ einfach fuer uns gehen, muessen uns in der aktuellen Situation dann auch nicht gro-artig kompliziert werden. Solange wir unsere Gehaelter bekommen wird der Kredit ja bedient. Etwaiige Veraenderungen der Euro/USD Rate waeren dann zwar aergerlich, aber auch kein Weltuntergang der einen in Zugzwang bringt...
Dass du dir den Kredit leisten kannst und nebenbei ETF besparst und Rücklagen bildest tut nicht viel zur Sache.
Es geht darum wie man deine "Investmentidee" am effizientesten umsetzt. So wie du es beschrieben hast ist keine sonderlich gute Idee. @pascal hat zudem einen fairen Punkt, dass deine Finanzierungskosten recht hoch sind.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist deine Basiswährung jetzt USD. Solange sich das nicht ändert gehst du ins Risiko wenn du EUR kaufst. Da deine "Conviction" gegenläufig zum aktuellen Trend ist, spricht schon einiges dafür den Kapitaleinsatz und damit das Verlustrisiko für diesen Trade zu minimieren.
Dass du dir den Kredit leisten kannst und nebenbei ETF besparst und Rücklagen bildest tut nicht viel zur Sache.
Es geht darum wie man deine "Investmentidee" am effizientesten umsetzt. So wie du es beschrieben hast ist keine sonderlich gute Idee. @pascal hat zudem einen fairen Punkt, dass deine Finanzierungskosten recht hoch sind.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist deine Basiswährung jetzt USD. Solange sich das nicht ändert gehst du ins Risiko wenn du EUR kaufst. Da deine "Conviction" gegenläufig zum aktuellen Trend ist, spricht schon einiges dafür den Kapitaleinsatz und damit das Verlustrisiko für diesen Trade zu minimieren.
Gerade nochmal alles durchgelesen (und nicht wie vorhin neben dem Arbeiten ;) ), das mit der Call Option macht Sinn so wie du es geschrieben hast. Hatte soweit garnicht gedacht.
Du hast es richtig verstanden. Meine Basiswaehrung ist $, aendern wird sich das die naechsten 5+ Jahre mit ziemlich gro-er Wahrscheinlichkeit nicht.
Hallo zusammen,
nachdem es ja hier immer ziemlich gutes Feedback zu Finanzthemen gibt, wollte ich mal folgendenden Gedankengang in die Runde werfen.
Ausgangslage: Expat, Gehalt wird in an $-gekoppelter Fremdwaehrung gezahlt. Rueckkehr nach DL irgendwann die kommenden Jahre geplant, deswegen auch ein Gro-teil der Gesamtdepots "zuhause"
Annahme: Der aktuelle Kurs bleibt bis Jahresende nicht auf dem aktuellen Niveau und bewegt sich irgendwann wieder Richtung der letzten 12 Monate (irgendwo zwischen 1.10 und 1.13)
Ueberlegung: Aufgrund der aktuellen Euroschwaeche den guten Wechselkurs ausnutzen, Kredit in $-gekoppelter Fremdwaehrung aufnehmen, in Euro wechseln und anschliessend investieren.
Zufaelliges Rechenbeispiel waere:
Aktueller Kurs Euro/USD: 1.00
Summe: 40837$
Rueckzahlzeitraum: 12 Monate
Rate: 7.99% (Rueckzahlsumme waeren: 42729$) / Mtl. 3561$
Kreditkosten Gesamt 12 Monate: 1892$
Annahme Euro/USD nach 12 Monaten: 1.10
Szenario: Paar, beide voll berufstaetig; Gesamtbetrag und mtl Zahlungen betragen weniger als 20% des mtl. Einkommens; Ratio Kredit am TNW im einstelligen Bereich
Absolutes Worst Case Szenario: Jobverlust beider Ehepartner mit gezwungener Rueckkehr nach DL; Ausstehender Betrag waere von den Abschlusszahlungen zum gro-teil Gedeckt, sehen beide kein wirklich gro-es Risiko; Absolute Kamikaze Betraege waeren nicht geplant.
Und jetzt ihr, dumme Idee oder macht es rein rechnerisch Sinn?
Hallo Alex,
für mich hört sich die Idee auch nicht besonders gut an.
Finanzierungskosten wären mir zu hoch und ich sehe auch noch nicht genug Blut fließen, dass die Dollar Stärke hier dreht (kann natürlich komplett falsch sein).
Weiß nicht, warum Du die IB Idee ablehnst. Dort bezahlst Du für die ersten 100k Dollar Margin aktuell 3,08% Zinsen pro Jahr
https://www.interactivebrokers.com/en/trading/margin-rates.php
Ich bin dort noch deutlich in der Gegenposition von Dir mit Forex Euro short / US-Dollar long.
Geliehene Euro bis 90k kosten 1,5%, darüber 1,0% Zinsen
Die US-Dollar long die ich dadurch im Depot habe bringen ab $ 10k sogar 1,08% Zinsen.
Das heißt in Summe kostet mich die Position durch die Zinsstruktur so gut wie nichts / bei größeren Summen aktuell sogar leicht positiv.
https://www.interactivebrokers.com/en/accounts/fees/pricing-interest-rates.php
Schönen Samstag