Hallo Community,
ich bin gerade dabei mir eine schönere Mietwohnung zu suchen. Es ist lächerlich, aber jemand mit einem hohen Einkommen, der alles auf den Kopf haut, bekomme eine Wohnung eher als jemand der die Mietzahlung für die nächsten 10 Jahre alleine von seinem Wertpapierdepot stemmen könnte. Hat jemand Erfahrung darin, wie man sein Depot beim Vermieter als Sicherheit angibt?
Es ist derzeit noch nicht der Fall, aber sagen wir ich arbeite in Teilzeit und lebe teilweise von Kapitalerträgen. Wenn ich das Depot mit 3% pro Jahr entspare, besteht technisch kein höheres Risiko die Miete irgendwann nicht mehr zahlen zu können, als mit einer Vollzeitstelle (Stichwort Diversifikation der Einkommensquellen). Trotzdem wird meiner Erfahrung nach einfach das Arbeitsnettoeinkommen herangezogen und wenn die Miete mehr als 1/3 dessen ausmacht, hat man schlechte Chancen. Das hat vermutlich den Grund, dass die Sachbearbeiter der Wohnungsgesellschaften mit Kapitalerträgen nichts am Hut haben, aber befriedigend ist diese Vorgehensweise trotzdem nicht, denn es würde bedeuten, dass jemand der vollständig von Kapitalerträgen leben möchte, auch noch eine Immobilie benötigt.
Vielleicht ist hier jemand in der Community, der seine Erfahrungen teilen kann.
Beste Grüße
Moin, wie sieht es denn bei privaten Vermietern aus? Da geht es vielleicht weniger nach Kennzahlen, als nach Symphatie. Obwohl ich als Vermieter glaube ich grundsätzlich eher jemand suchen würde, der geregelt arbeitet, als jemand, der zu viel Zeit hat (Rentner, Lehrer,...) und mir deswegen mit irgendwas auf den Keks geht. Unser Mieter ist Langzeitarbeitslos, hat aber wohl Geld geerbt, mir ist grundsätzlich halt wichtig, dass die Wohnung gepflegt wird, die Miete reibungslos kommt und es auch sonst wenig Diskussion und Reibungspunkte gibt. Diese Punkte könntest du bei einem Bewerbungsgespräch ja mal herausstellen bei dir.
Ansonsten kenne ich das auch woanders, man hat dickes Depot und gute Buchabschlüsse, bekommt aber kaum Kredit-(Karten)Rahmen weil das regelmäßige Einkommen fehlt. Das kann die Software dann nicht.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche!
Kann mir tatsächlich auch vorstellen, dass private Vermieter kompromissbereiter sind, wenn es einen gewissen Leerstand gibt. In meiner Region (Großstadt) sind allerdings die Gesellschaften deutlich in der Mehrzahl und die privaten Vermieter haben sich bisher nicht sonderlich positiv hervorgetan. Stichworte sind hier geizig, planlos und generell ohne Interesse an einem. Und sobald sie eine Verwaltung nutzen, hat man sowieso keinen direkten Zugriff drauf.
Ich dachte eher an eine Möglichkeit, wie das Depot ganz automatisch als Einkommensquelle anerkannt wird. Für Geld gibt es zum Beispiel Sperrkonten, die jeden Monat nur eine gewisse Summe auszahlen. Das kommt natürlich nur selten in Frage, aber mal so als Anregung.
Wie machen das eigentlich Selbstständige und Freiberufler? Wird da die Überweisung aufs Privatkonto als Einkommen gewertet? Man könnte das ja dann ähnlich mit einer vermögensverwalteten GmbH machen oder noch einfacher jeden Monat etwas vom Depot mit entsprechendem Betreff überweisen. Wenn man dann eine gewisse Historie aufgebaut hat, könnte das möglicherweise als Einkommen gewertet werden.
Ja das Problem habe ich schon verstanden. Ich wüsste jetzt auch nicht, wie ich da rangehen würde, vielleicht mit den Einkommenssteuerbescheiden der letzten 3 Jahre? Ist ja echt 'ne spannende Geschichte, zumal Hardcore-Frugalisten sicher mehr als 1/3 für Miete ausgeben.
Wie machen das eigentlich Selbstständige und Freiberufler?
Mittels Einkommensteuerbescheid. Banken wollen bei Kreditvergabe dann auch zusätzlich gerne noch ein paar der letzten Bilanzen sehen.
Der Einkommensteuerbescheid ist ein offizielles Dokument und wird eigentlich immer anerkannt. Darauf sind dann auch die Kapitalerträge, Einkünfte aus Vermietung/Verpachtung usw. einsehbar.
zu viel Zeit hat (Rentner, Lehrer,...)
Lass das nicht die falschen hören 😁
Wir sind private Vermieter und ich achte ehrlich gesagt mehr darauf dass die Chemie stimmt als auf dem letzten Euro Einkommen Zwecks der Sicherheit.
Um Rentner haben wir bisher auch einen Bogen gemacht.
Um Rentner haben wir bisher auch einen Bogen gemacht.
Gute Entscheidung! Ich habe in einem Haus mit 3 Wohnungen 2 Rentner und 1 Person, die seit einem Jahr ohne Arbeit ist. Seit einem halben Jahr ist dort Dauerstreit unter den Mietern. Die Leute beschäftigen sich dann mit Nichtigkeiten, wenn sie keine Aufgabe haben…
Wie machen das eigentlich Selbstständige und Freiberufler?
Mittels Einkommensteuerbescheid. Banken wollen bei Kreditvergabe dann auch zusätzlich gerne noch ein paar der letzten Bilanzen sehen.
Der Einkommensteuerbescheid ist ein offizielles Dokument und wird eigentlich immer anerkannt. Darauf sind dann auch die Kapitalerträge, Einkünfte aus Vermietung/Verpachtung usw. einsehbar.
Ja das macht Sinn. Klappt leider bei Kapitalerträgen nicht, weil die abgeführte Steuer überhaupt nichts darüber aussagt, welche Summe entspart wurde.
Lass das nicht die falschen hören
Ja habe erst überlegt, ob ich das so schreibe, aber ich habe nun mal ein loses Mundwerk. Schubladendenken hat dem Menschen in seiner langen Evolution nunmal sehr geholfen, heute muss man sich ja sehr zügeln. Mir fällt das oft schwer. Also Lehrer, Rechtsanwälte und Rentner sind nicht so einfach. Junge Pärchen übrigens auch nicht, die laufen auseinander. Wenn wir schon in Klischees denken
Wir haben die letzten Jahre erfolgreich immer an junge Leute/Pärchen vermietet.
Nach zwei Jahren sind die wieder ausgezogen, Mieterhöhung bei Neuvermietung... Perfekt.
Wenn ich das so lese, hat der frugale Frührentner gleich mehrere Probleme auf dem Mietimmobilienmarkt:
- Kein Gehaltseingang
- Er gibt mehr als 1/3 (von nichts haha) für die Miete aus
- Man unterstellt Zeit zum Stänkern
@tulpenmanie also ich nehme euch gerne in meine Immos auf, eine Zahlung in Stocks wäre auch kein Problem nur überfordert dies das FA...
@tulpenmanie ja der Trend geht zum mobilen Tiny-House. Und wer zu sehr stänkert, wird nachts umgeparkt. Win/Win für alle.
Schwachsinn.. Tiny-House bedeutet 35m² und nicht 70m²...
Oder sogar 20m².. Da bin ich gespannt wie so mancher leben möchte.. mit Frau und Kindern
Hat übrigens geklappt mit der neuen Mietwohnung. Sympathie hat sich wohl ausgezahlt, oder wir hatten einfach nur Glück. Letztlich war aber auch die Miete nicht so hoch, sodass sich das über unser Einkommen darstellen ließ.