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Neues Depot mit ETFs

gemini
(@gemini)
Aktiver Freiheitskämpfer

Hallo Forum,

in der letzten Zeit habe ich mich vermehrt mit dem Thema Geld und Anlagen beschäftigt und möchte jetzt auch selber damit starten.
Vor ein paar Jahren habe ich mich mal bei einer Bank beraten lassen und ein Depot eröffnet. Damals hatte ich mich vorher nicht sonderlich gut informiert und in diesem Depot liegen nun seit über drei Jahren einige aktive gemanagte Fonds, welche recht schlecht performt haben.
Insgesamt habe ich damit bisher einen Verlust gemacht und die Depotgebühren sind mit 120€ im Jahr mMn auch deutlich zu hoch.

Was dort drin ist würde ich gerne dann umschichten in ein neues Depot mit breit gestreuten ETFs. Eine Anlage in Einzelaktien ist bei meinem aktuellen Gesamtvolumen von ca. 10.000€ aufgrund der Gebühren denke ich nicht sinnvoll. Vielleicht später einmal, wenn ich mit meinem Studium fertig bin und auch etwas mehr Geld zur Seite legen kann.

Bevor ich jetzt damit loslege, muss ich aber noch ein paar Entscheidungen treffen.

  • Welcher Broker? Ich habe mir mal einige angesehen. Flatex oder onvista sehen ganz gut aus denke ich. Wobei mich bei onvista die kosten für die Sparpläne etwas stören. 1€ pro Sparplan hört sich jetzt nicht nach extrem viel an, aber würde ich doch lieber vermeiden wollen, wenn möglich. Bei vorerst recht geringen Sparraten und mehr als einem ETF macht sich das ja auch schon bemerkbar. Bei flatex steht jetzt auf einer Seite kostenlose ETF Sparpläne und auf einer anderen wiederum 1,50€ pro Sparplanausführung. Da bin ich gerade etwas verwirrt.
  • Thesaurierend oder ausschüttend? Im Prinzip möchte ich die Erträge so oder so reinvestieren, was eher für thesaurierend sprechen würde. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie da jetzt der steuerliche Unterschied der beiden Möglichkeiten ist. Früher wurden die thesaurierten Beträge soweit ich weiß nicht besteuert, heute wohl schon nach der neuen Gesetzgebung. Zumindest wurde mir das vor kurzem mal so gesagt.
  • Welche ETFs? Momentan sehe ich da für mich zwei Optionen. Entweder Aufteilung in zwei ETFs, world und EM mit ca. 70/30 Verteilung oder eine detailliertere Gewichtung mit Europa, Nordamerika, Japan, Pazifik, EM, small caps world sowie ein kleiner Teil Staatsanleihen. In dem Fall würden mir natürlich Ordergebühren dann definitiv einen Strich durch die Rechnung machen und alles gleichzeitig zu besparen könnte ich mir bei meinem momentanen Einkommen als Student selbst mit Sparplan von jeweils 50€ monatlich wohl nicht ohne weiteres leisten (außer ich schichte nicht direkt alles aus dem alten Depot um, was aber für den Ertrag wohl eher wenig hilfreich wäre). Dann bleibt natürlich auch noch die Frage ob FTSE oder lieber MSCI.

Ich freue mich auf Rückmeldungen, Meinungen, Tipps und/oder Anregungen.
Vielen Dank und Gruß.

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 2. Juli 2019 12:53
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Hallo Gemini,

herzlich willkommen in den Freiheitsmaschine.

1. Flatex hat neben Deinen erwähnten Kosten noch Negativzinsen auf dem Verrechnungskonto ab dem ersten Euro von aktuell -0,4%.

Nach meiner Meinung ist das Onvsita Depot weiterhin die beste Lösung für Anleger wie Dich. Die Lösung bei dem aktuellen 1 Euro pro Sparplanausführung ist bei Dir einfach nicht für 50 Euro monatlich zu kaufen sondern nur einmal vierteljährlich für dann einmalig 200 Euro. Das macht bei Deiner Anlagehöhe Sinn.

Das aller-aller-allerwichtigste ist sowieso, endlich die 10.000 Euro gewinnbringend anzulegen und Dich generell an das regelmäßige Investieren zu gewöhnen und mit den normalen Schwankungen leben zu lernen.

Wenn Du das Geld vor drei Jahren anstatt in aktive Fonds mit Verlusten einfach in einen Vanguard FTSE ALL World ETF angelegt hättest wären daraus in Summe nun ca 13.000 Euro geworden. Und noch wichtiger als das Geld, wären es drei Jahre zusätzliche Börsenerfahrung / Selbstvertrauen mit passiven Gesamtmarkt ETF gewesen.

 

2. Der Abstand zwischen thesausrierend und ausschüttend ist durch die 2018er Reform kleiner geworden. Wenn Du Dich darin einlesen willst, kannst Du das zum Beispiel hier beim Finanzwesir tun.

Wichtiger ist es generell nur ETF der größten Anbieter (Ishares, Vanguard) zu nehmen, weil Du dann viel weniger eine Fondschließung fürchten musst (die dadurch nach Jahren ein größeres Steuerevent auslöst). Der oben erwähnte Vanguard All World FTSE hat in Summe so gut wie keine Fondsgebühren, da er die offizielle jährliche Gebühr von 0,25% fast komplett wieder durch Überperformance hereinspielt.

 

3. Gerade für Deine kleineren Sparsummen lohnen sich maximal zwei ETF.

Also entweder alles in die "Ein ETF Lösung": Vanguard All World FTSE ETF oder die 10.000 Euro Aufteilen in einen Develeped World (70%) und Emerging Markets (30%).

 

Gerade in deinem Alter würde ich besonders im aktuellen Niedrigzinsumfeld nicht auf Staatsanleihen setzen. Europäische Staatsanleihen haben nach Inflation fast garantiert eine negative Rendite. Und selbst bei US Anleihen brauchst Du bei 2% Inflation eine Bruttorendite von > 2,7% um überhaupt den Werterhalt zu erreichen. (2,72% x 0,7362 -2% = 0).

Du musst jetzt in den Aktienmarkt hinein kommen und dann die nächsten 6+ Jahrzehnte dabei bleiben. Der Gemini aus der Zukunft wird es dem heutigen Gemini ewig danken.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 2. Juli 2019 13:39
gemini
(@gemini)
Aktiver Freiheitskämpfer

Hallo Maschinist,

vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung und Hinweise.

Ich denke ich werde wahrscheinlich die Variante mit zwei ETFs wählen.

Veröffentlicht von: Maschinist

Du musst jetzt in den Aktienmarkt hinein kommen und dann die nächsten 6+ Jahrzehnte dabei bleiben. Der Gemini aus der Zukunft wird es dem heutigen Gemini ewig danken.

Also ich bin jetzt 27 Jahre alt, ganz so lange werde ich den Sparplan dann vermutlich doch nicht aufrecht erhalten.
Es wäre ja schön, irgendwann einmal von den über die Jahre getätigten Investitionen leben zu können.
Mal sehen wie sich alles in den nächsten Jahren und Dekaden entwickelt.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 2. Juli 2019 17:14
gemini
(@gemini)
Aktiver Freiheitskämpfer

So, das neue Depot ist jetzt mittlerweile eröffnet.

Ich habe noch eine Frage bezüglich des Verkaufs meiner bisherigen Positionen aus dem alten Depot: Muss ich da mit irgendwelchen Kosten/Steuern/Abzügen rechnen? Da ich ja keine Gewinne gemacht habe, sollte diesbezüglich denke ich nichts abgezogen werden.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 30. Juli 2019 12:42