Hallo Community,
was sagt die Gemeinschaft zu Trendfolgefonds als Beimischung zu passiven Produkten (ETFs)?
Der Finanzwesir ist 2021 ja "umgekippt" und mischt nun selber in dem Bereich mit (democratic alpha). Gleichzeitig nennt er jedoch auch "Fremdprodukte", sodass ich nicht nur an Eigenwerbung glauben mag. Ich verlinke mal zwei seiner Artikel:
https://www.finanzwesir.com/blog/alpha-fonds-finden-auswahl-privatanleger
Hier werden auch drei Produkte beispielhaft aufgeführt:
MAN AHL Trend Alternative in USD ALU0503879685
Dunn WMA Institutional UCITS Fund – A USD ACCIE00BYZJ5K48
Assenagon Alpha Volatility R EURLU2001393136
Ich finde die leider bei keinem meiner Broker handelbar....
https://www.finanzwesir.com/blog/trendfolge-januar-mai-2022
Ziel ist wohl, die Volatilität drastisch zu reduzieren und dabei die Rendite gleich zu halten bzw. zu steigern. Klingt erstmal zu Gut um wahr zu sein, die Schriftstücke klingen jedoch auch nicht ganz sinnbefreit. Kostet in guten Jahren Rendite, vermindert jedoch in schlechten Jahren Drawdowns.
Im zweiten Artikel stellt er eine langfristige Szenariorechnung auf, die eigentlich toll aussieht.
Hier:
https://hartmutwalz.de/1-jahr-spaeter-finanzwesir/
wiederum wird das ganze als "Blödsinn" hergeleitet bzw. die Rechenbelege vom Finanzwesir als manipulativ betitelt. HartmutWalz zeigt, dass ein Berechnungsbeispiel vom Finanzwesir Blödsinn ist (Kommutativgesetz). Der Zeitpunkt der guten und schlechten Jahre also egal ist, weil alles durch Multiplikation miteinander verknüpft ist.
Gleichzeitig findet dort in den Kommentaren (von einem "Heinz") jedoch auch eine recht finanzmathematische Diskussion statt, die wieder in die andere Richtung geht und die, zumindest mir, zu Denken gibt, ob an diesen Trendfolgefonds nicht doch etwas Positives dran ist.
Einen Auszug aus diesem Kommentar zitiere ich hier mal, weil ich den ganz erhellend fand:
Ich freue mich bereits auf Ihren Beitrag zum Sequence of Returns Risk vor dem Hintergrund von Entnahmeplänen. Ein sehr wichtiges und relevantes Thema – nicht nur bei der Entnahmephase, sondern auch bereits in der Ansparphase. Das Problem der meisten Anleger ist die zeitliche Konzentration des Anlagerisikos. So gesehen ist die Entnahmephase eine zeitliche Spiegelung der Ansparphase mit Spiegelachse, sobald von der einen Phase in die andere übergegangen wird. Die für den Vermögensendwert entscheidenden Rendite-Jahre finden dann statt, wenn am meisten Kapital investiert ist. Viele Anleger sind per Sparplan prinzipiell zeitlich zwar sehr lange investiert – die kapitalgewichtete Anlagezeit (Anlagejahre werden erst dann voll gezählt, wenn das investierte Kapitalmaximum erreicht wird und davor anteilsmäßig heruntergerechnet) ist aber sehr viel geringer. Das liegt u.a. auch daran, dass sich unser Einkommen und damit auch unsere Investitionsmöglichkeit mit zunehmendem Alter erhöht (und das denn Leuten ihre Vorsorgelücke meistens leider erst sehr spät bewusst wird). Aus diesem Grund ist die Entwicklung in den Anfangsjahren, wenn ein Sparplan aufgelegt wird, aus Sicht des Vermögensendwertes fast schon irrelevant. Dieser Punkt ist sehr, sehr wichtig da sich Aussagen wie „der Aktienmarkt liefert über Jahrzehnte hinweg eine positive geometrische Nominal-Rendite von 8% p.a. vor Steuern“ immer auf Einmalanlagen beziehen. Die wenigsten Anleger sind aber von kapitalgewichteten Anlagezeit tatsächlich so lange investiert. Das ist ein sehr großes Problem, was vielen Anlegern und auch Experten nicht bewusst ist. Denn wenn die kapitalgewichtete Anlagezeit plötzlich sehr viel kürzer ist (schätzungsweise im Bereich von ~10-15 Jahren über ein Anlegerleben), dann wird das Shortfall-Risiko bei einer reinen Aktienanlage plötzlich sehr viel größer.
Schließlich bin ich nun ziemlich verwirrt und weiß nicht so recht, woran ich glauben mag. Was haltet ihr davon?
Vg
Paul
Ein normaler Retail-Anleger wird solche o.g. Fonds gar nicht mit passiven ETFs "mischen" können, denn solche Fonds laufen unter Alternative Investments wofür bestimmte Voraussetzungen notwendig sind da sie auf Futures- and Options-Strategien basieren. Das erklärt auch warum man nicht über 08/15-Brokers kaufen kann.
Wenn man so viel mathematisch rumtheoretisieren kann, und am Ende nicht Mal sieht ob es taugt oder nicht, ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einfach nur Scheiße.
Halte ich nichts von, total intransparent und meistens geschönt durch Veränderungen der Strategien oder Zusammenlegung mit anderen Fonds.
Aber eine gute Methode um TER im Bereich 3 % zu verlangen
Mein Lieblingsbeispiel ist hier immer auch der Sequoia Fund, er legt zumindest die Daten transparent offen. War der Megafonds schlechthin, haben in den 70er in den „jungen Buffett“ investiert und die Welle mitgeritten. Graham und Dodd Fans wird Bill Ruane bekannt sein, der Fondsgründer ist aber bereits 2005 an Krebs gestorben. Die Nachfolger haben sich dann mit einigen Investments (fehlendes Money und Risikomangement) die Finger verbrannt und Valeant hat sie dann in den Abgrund gestürzt.
Was bringt einem Anleger die alte Outperfomance gegenüber dem S&P 500 = gar nichts
Auf 50 Jahre mag der Fonds 2 % outperformt haben, aber die letzten 10 Jahre hat er den Index 5 % p.a. den Index gelaggt. Alles schön säuberlich auf der Webseite erkenntlich. Von daher würde ich nie auf irgendwelche Gurus oder ähnliches mein Geld setzen.