Nicht egoistisch und verbissen, sondern eigenverantwortlich und engagiert!
Schau mal, aus freier Entscheidung Geld verdienen zu wollen durch beruflichen Aufstieg ist etwas, das hier in der Freiheitsmaschine als legitim gilt. Auch für Frauen! Selbst die Millionärsinterviews legen nahe, dass der Weg zur finanziellen Freiheit nicht über Teilzeit, nicht über eine Versorgerehe und schon gar nicht über eine fünfzehn Jahre währende Erziehungszeit führt! Die Voraussetzung für schnellen Wohlstand von Familien ist meistens der Doppelverdienst in Vollzeit, zumindest für einige entscheidende Jahre, bis ein Grundstock angespart ist.
Soweit ich sehe, besteht hier auch Einigkeit darüber, dass jeder erwachsene Mensch selbst dafür verantwortlich ist, seinen Lebensunterhalt heute und in Zukunft abzusichern, sofern er nicht durch Krankheit unverschuldet daran gehindert wird. Warum? Damit er nicht heute oder in Zukunft anderen zur Last fällt: Staat (Grundsicherung), Kinder (Pflegeheimkosten), Expartner (Unterhalt).
Solange gesichert ist, dass nicht irgendwann andere für die eigene Fahrlässigkeit bezahlen müssen, ist jede Lebensentscheidung natürlich völlige Privatsache.
Das "leider" habe ich geschrieben, weil @yakari weiter oben "wer das Geld hat, hat die Macht" schrieb.
Den Lebensstil Hausmann/Hausfrau zu wählen ist nicht falsch oder negativ, er führt aber zwangsläufig in eine Abhängigkeit vom geldverdienenden Partner. Bei meinen Eltern gab es eine ganz klare Aufteilung, bei den Eltern meiner Frau nicht...
Das ist auch nur die halbe Wahrheit, es gibt Macht(spiele) auf so vielen Ebenen. - Can't buy me love -
Und natürlich geht es nicht nur um die klassische Versorgerehe von 1950. Aber auch ganz bewusste "Verluste" auf der Einnahmenseite, weil man sich aktiv dafür entscheidet, Kinder zu bekommen und nicht nach 4 Monaten Zwangspause in irgendwelche staatlichen Aufbewahrungs- und Indoktrinierungsstellen abzugeben.
Wie die Erziehungszeit zwischen den Partnern aufgeteilt wird, muss natürlich jeder selbst wissen, aber ich denke auch da gibt es Kompensationsmöglichkeiten
Ich habe seit einigen Tagen die Deezer-App und lasse mir das Buch von Dr. Christiane von Hardenberg (war mir schon im Finanzrocker-Podcast äußerst sympathisch!) „Selbst investiert die Frau“ vorlesen. Bin erst zu ca. 25% durch, bis jetzt ist es sehr unterhaltsam und doch lehrreich, selbst wenn man schon eine kleine Ahnung vom Thema hat. Ich melde mich nochmal, wenn ich damit durch bin.
Letzte Woche bin ich damit fertig geworden und kann es klar empfehlen (vielleicht nicht als Hörbuch, weil ich einige Formeln oder Tipps gerne nachschlagen würde, das betrifft nur wenige Stellen, andererseits war es sehr gut gelesen und auch sprachlich hörbuch-geeignet, nicht zu abgehoben vom Niveau), nicht nur für Frauen, sondern für alle, die begonnen haben sich klar zu werden, dass eine gewisse finanzielle Bildung her muss!
der 1. Teil beinhaltet Anekdoten aus dem Leben der Autorin, in welchem sie ihren Weg Richtung „passives Einkommen“ und die Aha-Erlebnisse vorstellt, dies auf sehr sympathische und unterhaltsame Art. Es wird auch mal persönlich (Familie), es ist eigentlich - jedenfalls durch das Hörbuch - so als ob man mit ihr am Tisch säße und sie von ihren Erfahrungen berichtet. Dabei wird von A bis Z alles zumindest grob abgegrast, was man sich sonst mühevoll und ggf. trocken anlesen muss, was zum Grundgerüst der finanziellen Bildung gehört.
Ich gebe allerdings zu, dass vielleicht nicht jede(r) sich mit der Autorin, Akademikerin in den Vierzigern, Mutter, Unternehmertochter, identifizieren kann, sie ist sich gewisser Privilegien durchaus bewusst, aber wer als Single/Alleinerziehend vom Mindestlohn lebt, hat sicher eine andere Lebenswirklichkeit und Sichtweise.
Im 2. Teil wird es etwas theoretischer, dabei werden die im 1. Teil angeführten Beispiele/Anekdoten aufgegriffen, spröde Theorie ist es also nicht.
Die Autorin hat den Schwerpunkt auf vermieteten Immobilien und Einzelaktien, andere Assets werden eher am Rande (wenn überhaupt, zB nichts über P2P-Kredite meiner Erinnerung nach) behandelt.
Vor einiger Zeit habe ich hier ja einen Thread bzgl. allgemeiner Fragen zum Einstieg in Immobilien eröffnet, mit diesem Buch wurden mir schon viele Anfänger-Fragen beantwortet (sicher nicht erschöpfend).
Übrigens: Im Nachgang hörte ich mir ein Podcast-Interview von ca.20-30 Minuten des Podcasts der Brigitte, „What the finance“, an: Christiane von Hardenberg arbeitet darin heraus, warum der Aufbau passiver Einkommensströme gerade für Frauen so wichtig ist: wenn durch Kinder ein Zeit lang weniger Einkommen aus Anstellung generiert werden kann, kommt Geld aus anderen Quellen rein.