Derzeit versuche ich, meine Gedanken Richtung FIRE weniger genau auszumalen, sondern Kleinigkeiten im aktuellen Leben zu verändern. Die Zeit pro Tag ist limitiert und ich habe das Gefühl, dass von außen die meisten Themen komplexer werden. Mehr Stellen wollen etwas von einem, es wird einem Lebenszeit geklaut durch irgendwelche Formulare, Themen, Rückmeldungen, Besonderheiten bei der Steuererklärung.
Ich versuche immer wieder nein zu Themen zu sagen, komme jedoch mit den Bedürfnissen der Familie, Kindern, Partnerin etc. immer wieder ins Straucheln. Mit den 3 Kids geht schon genügend Selbstbestimmung weg und daher habe ich mir die folgende Challenge für 2021 gemacht.
Meine Schritte zur Optimierung des aktuellen Zustands:
- 2wöchentlich feste Zeiten für Paarzeit je 1h für 2x die Woche
- jede Woche 2h Zeit für Extratasks im Haushalt die zu kurz kommen
- Sport ziehe ich nun immer vor von früh bis mittags bis 13 Uhr; Ausnahme sind nur die Wassersportaktivitäten
- jeden Monat wird ein Gleittag genommen, da dies mit den 32h nicht funktioniert hat bei der Firma aufgrund von Priothemen der Geschäftsführung, wo ich unentbehrlich war
Finde das "Nein" sagen im privaten und beruflichen ist etwas, was ich auch erst lernen musste. Finde daher deine Fokussierung wichtig und richtig, das Hamsterrad dreht sich schon ohnehin schnell genug. Insbesondere die Paarzeit, ist ganz wichtig. Das machen wir genauso. Insbesondere um mal Zeit für das Schmieden gemeinsamer Pläne zu haben.
Hallo! Ich finde es super, dass du die Zukunftsgrübelei etwas einstellst. Hatte den Eindruck (natürlich nur von deinen Posts, muss ja nicht dein reales Leben widerspiegeln), dass du dich schon zu viel damit beschäftigst und damit den Blick für das aktuelle verlierst, damit vielleicht auch die Entwicklung des positiven Lebensgefühls, wonach doch alle streben. Mangels Glaskugel kann man auch nicht die Zukunft so genau vorher sagen – will man das überhaupt? Es kann ja auch was ganz schreckliches anstehen… Daher sollte man nicht vergessen, im Hier und Jetzt zu leben. Du machst es genau richtig, wenn du dir überlegst, was dir wirklich wichtig ist, und dich darauf konzentrierst.
Was Den Zeit – Diebstahl durch Formulare & Co, finde ich, dass es mit einer guten Organisation erträglich(er) ist. Ich versuche Dinge, die wirklich schnell gemacht sind, auf die ich aber keine große Lust habe (geht schon beim Geschirrspülen los!) Sofort zu erledigen, weil es gefühlt immer noch schlimmer wird, wenn sich die Anliegen stapeln. Außerdem ist oft der Aufwand höher, wenn viel Zeit vergeht (um bei dem Beispiel zu bleiben: verkrustetes Geschirr benötigt mehr Zeit als frisch benutztes...). Bei geistigen Tätigkeiten muss man sich erneut reindenken...
Für die Organisation dieser Extratasks usw gibt’s übrigens mitunter interessante Tipps im simplify your life-Podcast. Kann man gut beim Putzen hören! ?
Wie heißt es so schönes: Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn wir bemerken, dass wir nur eines machen. Mach das beste für dich/euch draus!
Gutes Thema! Ich erlebe auch immer wieder folgenden Widerspruch: Die eigenen Ziele (z.B. die finanzielle Unabhängigkeit) wollen nachhaltig verfolgt und entsprechend priorisiert werden. Dafür sollte man sich regelmäßig damit befassen und sie im Blick haben. Bei Langfristzielen ist das wiederum Gift für einen entspannten Alltag, da Langfristziele sich nunmal nur langfristig einstellen und zwischendrin nicht viel passiert.
Ich freue mich z.B. regelmäßig auf das Nachtragen der ausgeführten Sparpläne in Portfolio Performance. Das ist am Monatsersten nach 5 Minuten erledigt und ich muss aufpassen, dass ich nicht den Rest des Monats einen vermeintlichen Aktivitätsdruck beim Thema Vermögensbildung verspühre, der nur hinderlich wäre und mich vom Leben im Hier und Jetzt abhält.
@Natman Deine konkreten Ziele finde ich super, das ist was kurz-/mittelfristiges und es hilft Dir auch unmittelbar, wenn Du das erreichst.
Der optimale Zustand ist sicher, wenn man sein Leben in vollen Zügen im aktuellen Moment lebt und auch genießt und die Langfristziele auf Autopilot im Hintergrund laufen und einem nicht zu sehr im Kopf herumspuken. Da bin ich selber noch nicht ganz. Ich muss aber sagen, dass die Optimierung des Alltags bzw. meiner Zeit erst dann einen wahrnehmbaren und nachhaltigen Effekt hatte, als ich die Arbeitszeit zu Gunsten der privaten Zeit reduziert habe. Das ist aber kein Modell, das jeder wählen kann oder will.
Ich habe dadurch jedenfalls mehr freie Zeit für Sport und Müßiggang. Grad letzteres ist wichtig: Kopf ausschalten und nicht permanent an Optimierung und Effizienz denken.
@siduva und @yakari: danke für eure Antworten. Die Lernkurve steigt, ich habe Sport früher auch sehr leistungsorientiert und panisch gemacht, da bin ich heute entspannter. Und diese Zeit ist ein mangelndes Gut, da muss ich etwas haushalten. Am Müßiggang muss ich noch etwas arbeiten, da ist auch viel Mindset dabei. Ich denke auch, dass die Idealvorstellung gar nicht zu erreichen ist, es reicht in die Nähe davon zu kommen