Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage, die weit in die Zukunft reicht. Ich mache vermutlich nur einen Denkfehler, aber trotzdem denke ich wichtig für den praktischen Umgang in ein paar Jahren.
Aktuell kann ich ja alle 4 Wochen eine Goldmünze kaufen, ohne dass dabei meine Kontaktdaten registriert werden. D.h. die Grenze liegt bei 2000 Euro und mehr könnte ich aktuell auch gar nicht im Monat kaufen (kaufe auch nicht nur Edelmetalle).
Angenommen ich spare mir über die nächsten Jahre einen Betrag von 100.000 Euro in Goldmünzen an und möchte diese dann irgendwann recht zügig innerhalb weniger Wochen verkaufen (z.B. weil ich umschichten möchte). Ist das dann überhaupt ohne Probleme möglich?
a) Bräuchte die ankaufende Stelle (z.B. Degussa oder die Bank) meine Kontaktdaten wegen des Geldwäschegesetzes?
Wenn ja, müsste ich dann nachweisen, woher das Geld damals kam? (z.B. per Gehaltsnachweis?)
b) Könnte ich das Gold einfach auf der Bank einzahlen und direkt aufs Konto buchen lassen ohne Probleme zu bekommen?
c) Gibt es sonst noch Punkte, die man dabei beachten/bedenken sollte?
Ich bin bei sowas einfach übervorsichtig, weil ich nicht möchte, dass irgendwo registriert ist, dass bei mir zu Hause Gold lagert. Man weiß nie, wie sich alles entwickelt und ob Gold mal eingezogen werden kann (ich denke und hoffe nicht, aber man weiß es nicht).
Vielen lieben Dank im Voraus für euer Feedback!
kann ich ja alle 4 Wochen eine Goldmünze kaufen, ohne dass dabei meine Kontaktdaten registriert werden. D.h. die Grenze liegt bei 2000 Euro und mehr könnte ich aktuell auch gar nicht im Monat kaufen (kaufe auch nicht nur Edelmetalle).
Das gilt nur für D. In Österreich kannst du bis 9999 Euro kaufen. Ich antworte so gut ich kann.
Wenn du das Gold bei Degussa o.ä. verkaufst, denke ich, dass diese keinen Nachweis brauchen. Bei mir haben sie ca. 3 Unzen Gold oder etliches Silber immer angenommen und wollten nie etwas sehen. Meinem Verständnis nach will das nur die Bank wissen, woher das viele Geld kommt und auch das liebe Finanzamt.
Also ich würde alle Kaufbelege von den Münzen und Quittungen aufheben und kopieren und den Beleg des Ankauf- Edelmetallhändlers behalten. Mit diesem gehst du zur Bank und weist damit nach, dass du diese dem Händler verkauft hast. Dem FA meldest du dass du Gold steuerfrei verkauft hast, fertig.
Große Edelmetallhändler durften bei Standard-Anlagegold ganz locker abwickeln. Ich würde immer bei Profis verkaufen und nicht an kleine Banken, die oft nur nebenbei Edelmetalle machen.
Soweit ich weiß werden Banken die Kontaktdaten speichern und im Verdachtsfall weiterleiten, EM-Händler sind da angehalten, bei Verdacht auch was zu melden, sie gehen meiner Einschätzung nach aber in dubeo pro Kunde vor.
Als Hinweis würde ich noch sagen, dass du sehr gängiges Gold kaufe solltest, da dies überall leicht veräußerbar ist.
Grüßle vom Natman
Gold im Wert von 100.000 € kannst du jederzeit verkaufen (Degussa oder deine Hausbank). Einen Nachweis woher das Gold kommt solltest du auf jeden Fall haben. Erstens um einen eventuellen Geldwäscheverdacht aufzuklären und zweitens will das Finanzamt sonst seinen Anteil (persönlicher Steuersatz)...
Also heb dir die Kaufbelege gut auf. Und hebe deine Kontoauszüge auf, dann kannst du ja alles Lückenlos nachweisen und es wird keine Probleme geben.
<Ich würde immer bei Profis verkaufen und nicht an kleine Banken, die oft nur nebenbei Edelmetalle machen.
Aktuell kann ich ja alle 4 Wochen eine Goldmünze kaufen, ohne dass dabei meine Kontaktdaten registriert werden. D.h. die Grenze liegt bei 2000 Euro
Tafelgeschaeft setzt diese Grenze pro Kauf . Waere ja auch gar nicht anders durchsetzbar, da du ja anonym kaufst. Du kannst ja sofort in den naechsten Laden gehen, und weitere 2000EU verbraten. Am Stueck kann man ja auch alle Omas oder welche Personen des Vertrauens auch immer mitnehmen und einzeln kaufen lassen.
Wer hier nicht darf, ist der einzelne Haendler: Das Splitten eines groesseren Betrages in kleinere <2000EU (smurfing) ist verboten. Die Geschaefte gelten dann als zusammenhaengend. Es gibt allerdings m.W. gesetzlich keine feste Frist, die den Beginn eines echten neuen Geschaefts festlegen wuerde. Vier Wochen sind wahrscheinlich in jeder Interpretation zu hoch angesetzt.
Interessant wird es fruehestens beim Verkauf, da dieser Nachweise und Identifikation erfordert. Ob dann verschiedene Rechnungen vom gleichen Kauftag Probleme machen, das muss jeder selbst einschaetzen.
@nagini ich finde ja an der deutschen Grenze von 2000 schade, dass 2 Unzen Goldmunzen nicht mehr im Tafelgeschäft gekauft werden können, da sie die 2k Grenze überschreiten.
Man muss generell sehen, in wie wenigen Jahren die Grenze von 15000 auf 2000 zusammengeschnurrt ist. Der Staat nimmt wohl nicht zu Unrecht an, dass als finanzielle Groessenordnung betrachtet die ganze Sache fuer genuegend Leute unattraktiv geworden ist.
Vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare.
Ja, ich kaufe immer nur Krüger Rand.
Das mit den Kaufbelegen ist ein guter Tipp, ja. Die hebe ich instinktiv schon auf.
@Der Autodidakt
Das ist schon mal gut zu wissen, dass der Verkauf reibungslos klappt.
Warum sollte ich das beim Finanzamt anzeigen? Es handelt sich doch schon um bereits versteuertes Geld. Ich kaufe die Münzen ja nicht auf Firmenrechnung und lagere sie im Firmensafe.
Das Finanzamt weiß ja was ich im Jahr verdiene und kann sich denken, dass ein Teil des Geldes in Anlagen fließt (eben z.B. Goldmünzen).
Ich habe das Spiel schon so gespielt, dass erst ich eine Münze gekauft habe und dann meine Freundin, die nebendran stand. Das hatte der Degussa-Verkäufer sogar so abgenickt. Das sollte man natürlich nicht übertreiben, aber theoretisch kann die Münze ja auch ein Geschenk gewesen sein bzw. beim Verkauf verkauft dann eben eine dritte Person die "doppelte" Münze für mich.
Ich habe das Spiel schon so gespielt, dass erst ich eine Münze gekauft habe und dann meine Freundin, die nebendran stand. Das hatte der Degussa-Verkäufer sogar so abgenickt.
Das meine ich, und da macht auch kein Haendler Schwierigkeiten.
Das sollte man natürlich nicht übertreiben, aber theoretisch kann die Münze ja auch ein Geschenk gewesen sein bzw. beim Verkauf verkauft dann eben eine dritte Person die "doppelte" Münze für mich.
Das wiederum ist in den Konsequenzen subtiler, denn dann entsteht auch fuer den Fakeverkaeufer eine Papierspur. D.h. der Geldfluss an ihn wird sichtbar und mag von allen interessierten Seiten vom FiA bis zu weiss nicht was auch verwendet werden. Sollten auch noch Ueberweisungen zwischen ihm und dir auftauchen, ist der Link da.
Und ergänzend zu @nagini
Der helfende Dritte ist vielleicht eines Tages nicht mehr so wohlgesonnen, da ist es besser, keine Papiere zu produzieren, die ihm einen Anspruch gegen dich attestieren. Dann hast du vielleicht keine steuerrechtlichen, aber zivilrechtliche Probleme (ob die kleine Hilfestellung womöglich auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte, habe ich noch nicht bis zum Ende durchdacht), und das Edelmetall ist ggf. weg.
Bevor ich mich erpressbar mache, gebe ich es doch lieber dem Finanzamt und meine Weste ist schneeweiß…
Warum sollte ich das beim Finanzamt anzeigen? Es handelt sich doch schon um bereits versteuertes Geld. Ich kaufe die Münzen ja nicht auf Firmenrechnung und lagere sie im Firmensafe.
Der Verkauf von Goldmünzen ist ein privates Veräußerungsgeschäft und kann somit eine Steuerpflicht auslösen. Vollkommen irrelevant ist dabei, dass du die Münzen bereits aus versteuertem Geld gekauft hast. Steuern werden bei Goldverkauf immer dann fällig, wenn du mit Gewinn verkaufst und der Kaufzeitpunkt weniger als 12 Monate in der Vergangenheit liegt. Ausnahme ist, wenn der Gewinn pro Jahr unter 600 € liegt (Freigrenze), dann werden auch keine Steuern fällig.
Das Finanzamt weiß ja was ich im Jahr verdiene und kann sich denken, dass ein Teil des Geldes in Anlagen fließt (eben z.B. Goldmünzen).
Das Finanzamt denk sich gar nichts... Alles was du nicht angibst wird vom Finanzamt im Zweifel zu deinen Ungunsten ausgelegt werden. Arbeitnehmer haben den "Luxus", dass beim Einkommen alles Steuerliche vom Arbeitgeber mit dem Finanzamt geregelt wird und der Arbeitnehmer von dieser ganzen Prozedur im Hintergrund absolut nichts mitbekommt. Dadurch kann evtl. der Eindruck entstehen, dass das auch in anderen steuerlichen Belangen der Fall sein könnte. Dem ist aber nicht so.
Finanzbehörden können theoretisch Kontostände abrufen, ohne dass du davon etwas mitbekommst. Wenn du dann Nachweise bringen musst und diese nicht hast, könnte es unangenehm werden.
Wenn du nach 12 Monaten verkaufst und der Erlös somit steuerfrei ist, würde ich das trotzdem bei der nächsten Steuerklärung mit angeben. Dann ist die Sache nämlich offiziell geklärt und es kann zukünftig keine Nachfragen mehr geben.
Beim Goldverkauf sind mir noch folgende Punkte unklar:
1) Werden gängige Goldankäufer auch den Betrag in Bar auszahlen? (vielleicht möchte ich ja nicht auf eine Überweisung warten) Falls ja, gibt es dann eine Grenze diesbezüglich, da sich die 2k Tafelgeschäftgrenze ja auf den Ankauf beziehen
2) Gibt es übliche Beträge, die bei einer Bank die Verdachtsmeldung wahrscheinlich machen? Z.B. 10Tsd Euro Grenze oder ähnliches?
3) Und wer kennt die Plattform, die mir Gold in Monero o.ä. im Krisenfall eintauscht, damit ich nicht so viel schleppen muss/mir nicht so einfach etwas abgenommen werden kann, wenn ich das Land in kurzer Zeit verlassen muss?
Beim Goldverkauf sind mir noch folgende Punkte unklar:
1) Werden gängige Goldankäufer auch den Betrag in Bar auszahlen? (vielleicht möchte ich ja nicht auf eine Überweisung warten) Falls ja, gibt es dann eine Grenze diesbezüglich, da sich die 2k Tafelgeschäftgrenze ja auf den Ankauf beziehen
2) Gibt es übliche Beträge, die bei einer Bank die Verdachtsmeldung wahrscheinlich machen? Z.B. 10Tsd Euro Grenze oder ähnliches?
3) Und wer kennt die Plattform, die mir Gold in Monero o.ä. im Krisenfall eintauscht, damit ich nicht so viel schleppen muss/mir nicht so einfach etwas abgenommen werden kann, wenn ich das Land in kurzer Zeit verlassen muss?
Zu 3.Es finden sich über die Websuche Angebote, ich habe aber keine Erfahrung damit.
Zu 1. Tafelgeschäft gibt es nur beim Kauf aber nicht beim Verkauf. Das heißt die meisten Händler zahlen bar aus allerdings nur mit Beleg auf deinen Namen, den du auch für das Finanzamt brauchst. Die meisten großen wie pro Aurum zahlen bar wollen sich aber vorbehalten evtl. zu überweisen. Andere gute Shops wie Silber Corner will nicht bar auszahlen, sondern nur überweisen.
Zu 2. Verdachtsmeldung bei der Bank dürfte kein Problem sein, wenn du diese Quittung und das Cash dann einzahlst.