In diesem Thread können wir das aktuelle Geschehen in Afghanistan und die Auswirkungen auf unsere Welt diskutieren.
Nach meiner aktuellen Einschätzung sind die politischen Konsequenzen des unkoordinierten US-Abzugs und der Eroberung des Waffenarsenals durch die Taliban größer als die Bilder des Vietnam Kollapses in den 70er Jahren.
Die Welt verinnerlicht aktuell, dass man den Versprechungen der westlichen Demokratien nicht glauben kann, wenn es hart auf hart kommt (Taiwan, Osteuropa...).
Wie sich die Bilder gleichen: Abzug aus Saigon, Abzug aus Kabul.
Kurzfristig düerfte das keine ökonomischen Auswirkungen haben, weil die Taliban erst Mal intern im Land beschäftigt sind. Und wirtschaftlichen Druck können sie auch nicht ausüben, denn als Erstes werden sie eine ausgemachte Hugersnot haben. Und so was ist schlecht für das Image bei den eigenen Leuten.
Die Welt verinnerlicht aktuell, dass man den Versprechungen der westlichen Demokratien nicht glauben kann, wenn es hart auf hart kommt (Taiwan, Osteuropa...).
Hmm..die Lage scheint doch eher wohl so zu sein dass um die 300'000 ausgebildete Soldaten mit entsprechender Ausruestung das Land - bzw. einige groessere Staedte - an angeblich nur 75'000 Freischaerler in Sandalen kampflos uebergeben haben.
Waere die Rueckkehr der Taliban nicht von einem Grossteil der dortigen Bevoelkerung gewuenscht waere dies wohl kaum kampflos passiert.
Auf den Flughafenbildern sieht man uebrigens kaum Frauen und Kinder sondern nur ueberwiegend Maenner im wehrfaehigen Alter..
Let's face it - die westlichen Demokratien waren fuer den Grossteil der Bevoelkerung Besatzer, nicht Befreier....dies hat Peter Scholl-Latour ueberigens schon vor 20 Jahren festgestellt....
Die Welt verinnerlicht aktuell, dass man den Versprechungen der westlichen Demokratien nicht glauben kann, wenn es hart auf hart kommt (Taiwan, Osteuropa...).
Wie sieht deine Strategie für Afghanistan aus, um dort freiheitliche Werte einzuführen? Kritisieren ist einfach, wenn man keinen Gegenvorschlag hat.
Die Welt verinnerlicht aktuell, dass man den Versprechungen der westlichen Demokratien nicht glauben kann, wenn es hart auf hart kommt (Taiwan, Osteuropa...).
Wie sieht deine Strategie für Afghanistan aus, um dort freiheitliche Werte einzuführen? Kritisieren ist einfach, wenn man keinen Gegenvorschlag hat.
Es geht aktuell nicht darum, freiheitliche Werte einzuführen (die werden anscheinend von einem hohen Anteil der afghanischen Bevölkerung nicht unterstützt).
Es geht um die Art, wie der Abzug politisch und militärisch gemanagt wurde. Wie mit den Menschen umgegangen wird. Afghanische Helfer der westlichen Institutionen werden nun Ihrem Schicksal überlassen. Menschen stürzen von startenden Transportflugzeugen in den Tod, weil der Flughafen nicht wirklich gesichert wurde.
Der Abzug ist vollkommen panisch und unkoordiniert.
Der US Präsident versicherte vor einigen Wochen, dass Kabul nicht mit Saigon vergleichbar sei. So wie es aktuell aussieht ist es schlimmer, weil das Handling des Abzuges noch dilettantischer abläuft.
Nach meiner Meinung gibt es eine hohe Chance, dass Biden dieses Fiasko politisch nicht überlebt und von seinen eigenen Parteifreunden zum Rücktritt gedrängt werden wird.
Damit wird zwar der Bock zum Gärtner gemacht (Harris) aber Biden hätte die 4 Jahre wahrscheinlich sowieso nicht mehr gesundheitlich durchgestanden.
Nach meiner aktuellen Einschätzung sind die politischen Konsequenzen des unkoordinierten US-Abzugs und der Eroberung des Waffenarsenals durch die Taliban größer als die Bilder des Vietnam Kollapses in den 70er Jahren.
Das denke ich auch. Ich habe hierzu mehrere Thesen:
1) Der radikale Islam findet in den nächsten Jahren ein neues zu Hause in Afghanistan
Aus vielen Ländern der Region werden radikale Kräfte sich in Afganishtan treffen und formieren. Das kann zum einen für neue Impulse in andere Krisenregionen sorgen. Durch die Vielzahl an Waffen der afghanischen Armee durchaus gut ausgerüstet. Zum anderen glaube ich das sich eine neue Basis für neue weltweite islamistische Anschläge bilden wird.
2) Joe Biden wird innenpolitisch weniger handlungsfähig werden, durch die Entwicklungen in Afganishtan
Die Republikaner werden Joe Biden mit diesem Thema länger vor sich hertreiben und er wird es nun deutlich schwerer haben seine innenpolitische Agenda durchzubekommen. (Obohl Trump selbst den Abzug (mit-)befohlen hatte und die Repuplikaner den Abzug seit langem fordern...).
Die Welt verinnerlicht aktuell, dass man den Versprechungen der westlichen Demokratien nicht glauben kann, wenn es hart auf hart kommt (Taiwan, Osteuropa...).
Diese These würde ich nicht teilen. M.E. hat die islamische Welt diese Sichtweise bereits länger. Da hat sich nichts geändert aus meiner Sicht. Für andere Teile der Welt kann man hier wenig ableiten, da es stark auf den geopolitischen Rahmen und mögliche wirtschaftliche Interessen ankommt. Das sieht m.E. bei Taiwan / Osteuropa anders aus und ich würde hier auch eine andere Reaktion erwarten.
Für mich ist Afgahnistan ein spezieller Fall, der Einmarsch war ein Rachefeldzug wegen dem 11. September mit anschließender 20-jähriger Besatzung. Für die Besatzung kann man auch gute Gründe finden. Haben sich viele der Wünsche und Ziele der Besatzung nun innerhalb weniger Tage komplett aufgelöst... Ja vermutlich...
Die Presse lässt Biden fallen:
https://www.msnbc.com/opinion/fall-afghanistan-2021-result-years-american-delusion-n1276883
Seine eigene Partei wird Ihn nach meiner Meinung in den nächsten Tagen zum Rücktritt drängen um die Macht zu retten.
Das Einzige was sie irgendwie abschwächen müssen, ist das frühere Bekenntnis von Harris, die Entscheidung in dieser Form mitgetragen zu haben (unter dem Motto: Abzug ja aber nicht so)
https://www.politico.com/news/2021/04/25/harris-afghanistan-biden-withdrawal-decision-484581
Spannend wird auch die Flüchtlingsfrage hier in DE. Wiederholt sich 2015, ggf. in anderer Form?
@Maschinist:
Na dann hätte man sich 19 von 20 Jahren sparen können. Sehe ich auch so.
Unsere Geschichte ist tausendjährig. Wir sehnen uns nicht nach einem frühen Sieg, wenn die Ungläubigen unser Heiliges Land verwüsten. Unser Sieg wird erst in Jahrzehnten gefeiert. Wir haben jedes stehende Militär, das unsere Grenzen überschritten hat, erst ertragen und dann verwüstet. Warum? Wie? Wir sind geduldig.
https://www.spartanat.com/2021/08/kontrovers-reden-wir-taliban/
ich bin mal auf die Auswirkungen auf die Zwischenwahlen 2022 gespannt. Im Senat müssen die Demokraten 13 Sitze verteidigen. Nach der eklatanten Fehleinschätzung der Bidenregierung und den Bildern wird der Druck auf Biden aus der eigenen Partei größer und größer werden.Zudem will er jetzt Sozialleistungen ausweiten. Ich denke die Republikaner werden da gut Sitze hinzugewinnen können. ich habe gestern eine interresante Doku im TV gesehen (glaube MNBC) sehr viele Menschen ziehen zur Zeit aus den blauen Staaten (vor allem CA oder NY) in die roten Staaten vor allem TX, Florida oder auch Arizona).
Schönen Feierabend.
...... sehr viele Menschen ziehen zur Zeit aus den blauen Staaten (vor allem CA oder NY) in die roten Staaten vor allem TX, Florida oder auch Arizona).
Wäre das nicht eher ein Argument für die Demokraten? Damit würden ja viele Wähler der Demokraten ggf. die roten Staaten zum kippen bringen?
klar, wenn das überwiegend demokratische Wähler sind, die dabei bleiben ja. Wird spannend zu sehen, ob diese Umzüge dann in den Staaten die Ergebnisse ausschlaggebend beeinflussen
Spannend wird auch die Flüchtlingsfrage hier in DE. Wiederholt sich 2015, ggf. in anderer Form?
Puh, ganz weirdes Interview. Die Ideologie der Linken ist immer wieder aufs neue befremdlich.
Diese Partei darf nicht in die Regierung kommen, noch lieber wäre mir ein Scheitern an der 5% Hürde.