Vor weniger als 18 Monaten habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine eigene Webseite erstellt. Ich hatte vorher keine Ahnung wie das funktioniert. Von einigen netten Mitmenschen im Internet konnte ich lernen wie das geht und das in Kombination mit „learning by doing“ und einigen selbst gemachten Fehlern und schwupps war die Freiheitsmaschine geboren.
Es war eine der besten Sachen, die ich in den letzten Jahren selbst getan habe. Eine eigene Webseite ist wie ein weißes Blatt, das man komplett nach eigenem Gusto füllen kann. Im Gegensatz zum direkten persönlichen Umfeld findet man online so gut wie immer Menschen, die sich für ein Thema interessieren und beim Thema Finanzen / Finanzieller Freiheit kommt als Vorteil auch noch die hier vorhandene Anonymität hinzu. Millionär Interviews gibt es deshalb bei der Freiheitsmaschine und nicht in Deiner Eckkneipe.
Der Maschinist hat dabei auch seine Freude am Schreiben wieder entdeckt und wenn das einmal nicht der Fall ist oder die Rotationsgeschwindigkeit zwischen Beruf, Frau, Kindern, Freunden und Umzügen (Mehr dazu ein anderes Mal) zu groß wird, lässt er es einfach einmal gut sein bis es wieder Luft gibt.
Von dieser Art profitieren nach meiner Meinung auch die Leser. Lückenfüllerbeiträge auf dieser Seite gehen hoffentlich gegen null und wer einmal durch das mit Stars&Stripes angemalte Ego des Maschinisten hindurch gewatet ist, kann vielleicht auch die ein oder andere Sache lernen.
Eine weitere Sache die mir gefällt ist, dass die Freiheitsmaschine mittlerweile auch einige Taler verdient. Es sind derzeit noch fast nur Adsense Werbebanner, die ich anfangs mehr aus Neugierde einmal aktiviert hatte. Aber der Maschinist als Freund der freien Marktwirtschaft hat kein Problem damit wenn bald noch andere Einnahmequellen hinzukommen.
Wohin schauen die Menschen beim Lesen in welcher Reihenfolge? Welchen Wert hat ein Click auf welches Thema und in welchem Land? Das sind Dinge, von denen ich vorher nicht wusste dass es Sie überhaupt gibt. Und noch viel weniger wusste ich, dass es Menschen gibt, die mit der Beantwortung dieser Fragen Ihren Lebensunterhalt verdienen.
Neben der Werbung gibt es zusätzlich die Möglichkeit mit Links zu Partnerunternehmen (Affiliation) Einnahmen zu verdienen. Grundsätzlich eine interessante Sache. Der Maschinist hat z.B. ziemlich viel Zeit damit verbracht, einige sinnvolle Dinge zu lernen und dazu gehört auch die besten Unternehmen zu finden, die diese Dinge dann für mich umsetzen. Das Thema Börse ergibt zum Beispiel nur einen Sinn, wenn es einen Broker gibt, über den man dann auch handeln kann. Dieses Wissen über den je nach Situation besten Broker ist z.B. auch für andere Menschen eine wertvolle Information
Wenn Leser sich eine dieser Fertigkeiten nun auch aneignen möchten, können Sie z.B. hier in der Freiheitsmaschine darüber lesen und es beschleunigt die eigene Lernkurve. Es ist schlauer über die Fehler des Maschinisten den Kopf zu schütteln als Diese selbst zu machen (keine Sorge – die Auswahl an möglichen Fehlern ist noch groß genug – also kein falscher Stolz).
Ein anderes Thema ist Motivation. Einige meiner Beiträge haben den Sinn euch zu motivieren. Hat diese Motivation einen Wert? Nach meiner Meinung schon. Dein eigener Antrieb macht schließlich den gesamten Unterschied in Deinem Leben aus.
Und nun?
Ist es für den Maschinisten moralisch in Ordnung Geld mit diesen Dingen zu verdienen? Absolut. Geld ist eine schöne Art der Belohnung und es macht mir Freude nach einem veröffentlichen Artikel nicht nur die Entwicklung der Leserzahlen zu beobachten sondern auch die Einnahmen.
Aber
Wo das Ganze nach meiner Meinung aufhört lustig zu sein ist, wenn ein Blogbetreiber sich von den Entlohnungsmodellen seiner Werbepartner so beeinflussen lässt, das in seinem Blog dann nicht mehr seine eigene Einschätzung steht, sondern die aufgrund des wie ein Magnet wirkende finanzielle Belohnung, die des Affiliate Partners.
Wenn jedes Thema und Schlagwort gleich entlohnt würde, gäbe es dieses Problem nicht. Blogbetreiber könnten Ihre Themen relativ unbeeinflusst wählen und für jeden gäbe es eine Belohnung die skalierbar durch die Nutzerzahlen wäre. Aber so einfach ist es nicht. Es gibt z.B. viele Themen, die einen sehr hohen Kundennutzen haben aber dem Blogbetreiber rein monetär kurzfristig betrachtet nichts bringen.
Das perfekte Beispiel dazu sind passive Index ETF – zum Beispiel die von Vanguard. Auch wenn der von mir hoch geschätzte Finanzwesir den langfristigen Untergang dieses Unternehmens am Horizont erkennt (und sich auch noch ziert, zum Interview zu Erscheinen 😉 ), sind diese nun erstmals auch an deutschen Börsen gehandelten ETF nach meiner Einschätzung eines der besten passiven Investments dieser Welt. Sie haben fast keine Gebühren und das Tracking der jeweiligen Indizes ist so gut, dass zusammen mit den zusätzlichen Einnahmen durch das von Vanguard durchgeführte Verleihen einiger Aktien aus dem ETF sogar noch meistens eine kleine Überperformance zum Börsenindex für den Kunden herauskommt. Wunderbar! Die größte Wohlstandmaschine aller Zeiten für Dich weltweit verfügbar für weniger als zwei Zehntel Prozent Gesamtgebühren im Jahr!
Das kurzfristig blöde ist nur, dass Vanguard keinerlei Affiliate Programm anbietet. Alles geht ins Produkt, rein gar nichts geht in die Werbung. Das heißt der Maschinist verdient auf kurze Sicht $0 mit dieser für Dich so sinnvollen Empfehlung.
Wenn man jetzt zum Beispiel einen solchen passiven Vanguard Index ETF mit einem anderen Produkt wie einer P2P Kreditanbieter vergleicht, wird das ganze Ausmaß der verzerrten Motivation sichtbar. Diese Geldverleihbörsen sind aktuell sehr angesagt und in vielen Blogs werden Sie bis zum Erbrechen empfohlen. Zum Teil werden zig Depots mit jeweils kleineren Geldbeträgen eröffnet, um dem Leser damit große Aktivität und ein eigenes Involvement zu suggerieren.
Aber egal wie oft man diese P2P-„Sau“ durchs Dorf treibt – Langfristig haben Sie gegen ein passives Aktienmarktinvestment nicht den Hauch einer Chance!
- Die Renditen sind meistens geringer
- Die Besteuerung ist wie bei Anleihen üblich deutlich höher (alles wird ausgeschüttet, auch die Inflation wird besteuert)
- Die Ausfallwahrscheinlichkeit der Kredite ist über den jeweiligen Wirtschaftszyklus stark schwankend und diese Anbieter mussten bisher noch nicht eine einzige echte Rezession überstehen.
- Und last but not least hängt man auch noch mit am jeweiligen Unternehmen, das diese Kreditkontrakte herausgibt. Oft sind diese Kredite auf der Geldverleiherseite nur Schuldscheine des Herausgebers, die im Falle einer Pleite des Emittenten nur nachrangig oder gar nicht gesichert sind.
Wieso kommt es, dass man in deutschen Finanzblogs trotzdem derzeit für jeden Artikel über passive Aktien ETF mehrere über den P2P Geldverleih liest? Die Antwort heißt Finanzieller Anreiz für den Blogger! Diese erhalten für das Generieren von neuen Nutzern von den P2P Börsen aktuell 1% oder manchmal noch mehr an finanzieller Kompensation der gesamten Anlagesumme des zustande gekommenen P2P-Kredites! Wenn über einen Bloggerlink z.B. 500 Menschen jeweils 10.000 Euro in P2P Krediten investieren, sind das für den Blogger Fünfzigtausend Euro (!) an Brutto Einnahmen.
Beim Thema klassische Konsumentenkredite sieht es noch krasser aus. Für einen einzigen deutschen Klick (!) auf ein Werbebanner mit einem Konsumkreditangebot erhält ein Blogbetreiber aktuell 10-20 Euro. Für einen Klick! Für einen Vertragsabschluss kommt auch hier eine finanzielle Beteiligung im Prozentbereich hinzu und oft noch eine dreistellige Einmalentlohnung. Das sind kurzfristige Anreize!
Für die Leser von Finanzblogs bedeutet das
Egal was ein Blog empfiehlt; macht euch eure eigenen Gedanken darüber, wem diese Empfehlung nutzt. Es ist vollkommen ok und sogar wünschenswert, dass ein Blog mit Empfehlungen Geld verdient. Wenn das aber nur noch einseitig stattfindet und die Leser langfristig mit dem gesamten Risiko und geringer Rendite alleine im Regen stehen bleiben, hört der Spaß definitiv auf.
Empfiehlt der Maschinist jetzt in Zukunft P2P Kreditbörsen oder die Aufnahme eines Privatkredites für den Konsum?
Nein – In diesem Leben nicht mehr. Es gibt nämlich neben der Problematik in den Spiegel und den eigenen Kindern ins Gesicht schauen zu können noch einen weiteren Punkt.
Die langfristige Betrachtungsweise!
Warum kaufen die Menschen den PKW einer bestimmten Marke. Warum hören Sie auf den Ratschlag eines Freundes und stehen zu Ihrem Ehepartner auch in schlechten Zeiten?
Die Antwort heißt Vertrauen!
Viele Menschen tun sich schwer damit, sich vom großen langfristigen Nutzen motivieren zu lassen und schauen zu sehr auf den kurzfristigen Benefit. Diejenigen, die es schaffen Ihre Impulse zu kontrollieren und langfristig zu handeln (Gratifikationsaufschub here I come!) haben auf lange Sicht einen riesigen Vorteil. Das gilt beim Investieren an den Börse genauso wie beim Verfassen von Content für die eigene Webseite.
Die Freiheitsmaschine wird deshalb auch in Zukunft des Hohelied auf den Aktienmarkt und dabei besonders auf passive Index Investments singen.