Die Kassen sind leer und wir machen Krieg. Das läuft immer auf Kriegsanleihen hinaus. Wann kommen sie?
Alternativ schaffen wir ein "Sondervermögen" oder geben Anleihen auf EU-Ebene mit Gemeinschaftshaftung aus. Aktuell regt sich noch Widerstand, aber wie lange....
Für Krieg war leider schon immer Geld im Überfluss da (im Extremfall gerade in Deutschland das gesamte erarbeitete Gesellschaftsvermögen plus Infrastruktur ganzer Generationen).
Aktuell sieht es nicht so aus als würde sich das für den derzeitigen Konflikt ändern.
Hr. Pistorious (Mr. "Kriegstüchtigkeit herstellen") ist aktuell der beliebteste deutsche Politiker.
Der mögliche nächste Bundeskanzler Hr. Merz hat sich schon für Taurus Lieferungen ausgesprochen die realistisch nur von (deutschen) Spezialisten bedient werden könnten.
Man kann in diesem Bereich in Krisenzeiten leider nicht rational argumentieren aber man kann (sollte) als freier und frei denkender Mensch seinen eigenen Exit planen.
Schönen Tag
Wikipedia liefert folgendes zu Kriegsanleihen:
Trotz des für Deutschland verlorenen Ersten Weltkrieges war die Tilgung der Anleihen dem Staat durch den hyperinflationären Wertverlust der Mark von 1914 bis 1923 ohne Schwierigkeiten möglich. Die Zeichner der Kriegsanleihen erhielten praktisch keinen Wert zurück, ihr dem Staat geliehenes Geld war verloren.
Das klingt nicht so gut. Muss ich mir als Euro-Staatsanleihen-Besitzer nun sorgen machen?
Die aktuelle Lage sieht wie folgt aus:
- Effektivverzinsung (yield to worst) von EUR Staatsanleihen: 3,17% bei ~7 Jahren Duration ( https://etf.dws.com/de-de/LU0290355717-eurozone-government-bond-ucits-etf-1c/ )
- Effektivverzinsung (yield to worst) von EUR Unternehmensanleihen: 3,81% bei ~4,5 Jahren Duration ( https://etf.dws.com/de-de/LU0478205379-eur-corporate-bond-ucits-etf-1c/ )
- Mischt man Staats- und Unternehmensanleihen 50:50 liegt man also bei ca. 3,5%
- Verglichen mit der aktuellen Dividendenrendite des MSCI ACWI von ca. 1,9% liegen EUR-Bonds aktuell also ca. 1,6 %-Punkte vorne. In Boogles Little Book of Common Sense heißt es, dass dieser Abstand zwischen Bond-Rendite und Dividendenrendite zwischen 1974 und 2017 durchschnittlich 1,4 %-Punkte betrug (sofern ich es richtig verstehe). Somit erscheinen mir Bonds auch vor dem Hintergrund des Beginns eines neuen Zinszyklus aktuell als nicht uninteressant.
Aber: Aktien bieten Inflationsschutz und Anleihen nicht. Fahren hier alle 100% Equities (+Krypto) oder gibt es doch den ein oder anderen Anleihen-Besitzer? Maschinist, könntest du deinen eigenen Exit-Plan etwas näher umreißen?
Die Zeichner der Kriegsanleihen erhielten praktisch keinen Wert zurück, ihr dem Staat geliehenes Geld war verloren.
Das klingt nicht so gut. Muss ich mir als Euro-Staatsanleihen-Besitzer nun sorgen machen?
Bedenke wenn Krieg losgeht, gehen idr. die Steuersätze auch hoch. Historisch meist auch davor, durch Inflation weil Aufrüstung ist teuer. Die beste Vermögenssicherung war in dieser Zeit sein Vermögen in einem Drittstaat zu haben und wenn es heiß wird, füße in die Hand zu nehmen, nicht an dem Krieg teilzunehmen.
Stell dir vor es ist Krieg, aber du machst nicht mit.
Aktien bieten Inflationsschutz, aber keinen schutz vor Inflationsbesteuerung.
Wenn du dann noch in einem Land lebst das eine Niederlage erreicht hat, ist eh alles weg.
Die Phase davor ist eher von Legaler Bedeutung. Inflation geht zwar hoch, weil Militär teuer ist und jeder am Aufrüsten. Wichtig ist in dieser Phase eher sich die Möglichkeiten zu schaffen, genauso wie sich Staaten jetzt die möglichkeiten schaffen dein oder mein Menschenfleisch im Falle eines Falles besser zu verwerten.
Kleiner Nachtrag:
Sieh dir mal die entwicklung des PPP GDP + Wachstumsaussichten an. +Bricks (geplante Erweiterung) vs. Nato Block. Wir haben den Anreiz da die nächsten Jahre was vom Zaun zu brechen, die auswachsen uns. Das ist das was mir persönlich am meisten Sorge bereitet. Nach ppp ist schon fast kräfteverhältnis da. (49% vs. 51%) und in beiden Blöcken sitzt die Türkei.
https://brics-russia2024.ru/en/
Die haben im gegensatz zu uns die Möglichkeit oft noch Massiv Schulden aufzunehmen.
Der USD wird in vielen Staaten langsam als Handelswährung runtergefahren (nicht als Investmentwährung). Durch mbridge wird eher in den beiden betreffenden Währungen gessetlet. Siehe Yuan in China.
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/703245/china-wickelt-aussenhandel-erstmals-mehrheitlich-in-yuan-ab
(Mittlerweile sind es 4% mehr als im Artikel beschrieben)
https://amerika21.de/2024/03/268373/vereinbarung-ueber-handel-yuan
Oder auch wie Langsam insgesamt der USD als Zentralbankwährung langsam, über die Jahre aber sichtbar zurückgefahren wird.
Die Zeichner der Kriegsanleihen erhielten praktisch keinen Wert zurück, ihr dem Staat geliehenes Geld war verloren.
Ich hoffe mein Post hat nicht den Eindruck erweckt, diese seien ein gutes Investment...
Für mich eher ein Zeichen, diesen Wirtschaftsraum investmenttechnisch komplett zu meiden.
Boogles Little Book of Common Sense heißt es, dass dieser Abstand zwischen Bond-Rendite und Dividendenrendite zwischen 1974 und 2017 durchschnittlich 1,4 %-Punkte betrug (sofern ich es richtig verstehe)
Immer den Wirtschaftsraum und die aktuellen Umstände dieses Buches beachten.
Außerdem: Rendite kommt von Risiko. Immer. Nicht von der absoluten Zahl täuschen lassen.
Ich habe keinerlei Anleihen im Portfolio.
Langlaufende Staatsanleihen sind für mich auch weiterhin ein absolutes No Go in Zeiten extrem hoher Staatsverschuldung der westlichen Demokratien bei gleichzeitig hohen Defiziten in relativen Friedenszeiten und in den USA auch ohne Rezession.
Im Best Case wiederholen wir nach meiner Einschätzung die Inflationswellen der 70er Jahre mit in Summe dann Geldwerthalbierung in ca. 10 Jahren. Die erste Welle haben wir gerade hinter uns. Die nächste könnte in ca einem Jahr starten aufgrund nochmals hochfahrender Neuverschuldung der Staaten.
Ich habe nach der größeren Gewinnrealisierung im Cryptobereich aktuell ca 15% des Vermögens in Overnight Geldmarkt ETF. (In den USA der Vanguard Money Market ETF und in Europa z.B. einen Overnight Rate Swap ETF
Diese bringen gut 5% beim US-Dollar bzw. im Falle des Euro knapp 4% Verzinsung.
Das heißt durch die negative Zinskurve aktuell deutlich besser als langlaufende Staatsanleihe ETF und das bei gleichzeitig viel weniger Risiko (Kursschwankung Null).
Das geht direkt im Depot und man muss dafür keine doofen Tagesgeldkonten eröffnen und Banken Geld übergeben.
Das ist trotzdem nur eine kurzfristige Anlage bis ich auch dieses Geld in Sachwerte anlege, weil:
- 4% vor Abgeltungssteuer sind 3% nach Abgeltungssteuer.
--> Macht bei ca. 3% aktueller Inflation 0% Realrendite (da normale Anleihen keinen Inflationsschutz besitzen).
Aktien und Immobilien (auch als REIT) gleichen im großen Unterschied dazu immer die Inflation aus (zum Preis bedeutender Kursschwankungen).
England, Asia Pacific oder die Emerging Market bieten aktuell in ETF Form knapp 4% jährliche Dividende plus langfristig nochmal mindestens 4% Kurssteigerung aufgrund Wertsteigerung der Unternehmen plus den Inflationsausgleich.
Da hält keine andere planbare Anlageklasse mit (Crypto ist eine riesige Chance aber nicht planbar).
Schönen Tag!
@maschinist Interessant das du das Geld überhaupt zwischenparkst. Gehst du von günstigeren Einstandskurse bei Aktien aus? Eigentlich ist der Anstieg auf neue Hochs ja fast ausschließlich auf den angesprochenen Inflationsausgleich zurückzuführen und nur logisch. Wenn das nicht passiert wäre, würden Aktien die Inflation nicht ausgleichen. Es passiert halt immer leicht zeitversetzt. Ein kurzfristiges Ansteigen der Bewertungskennzahlen sollte auch normal sein, da die Unternehmen Zeit benötigen die höheren Lohnkosten etc. auf den Produktpreis aufzuschlagen bzw. an den Kunden weiterzugeben. Im Grunde müssten die Bewertungen über die Zeitachse wieder abnehmen und eher wieder weitere Kursschübe nach oben kommen, sollte tatsächlich die Inflation wieder anziehen. Zusätzlich hat man mit den von dir beschriebenen Märkten ja sogar relativ günstig bewertete Investmentoptionen.
Hallo @stefanb
gerade der US Aktienmarkt ist für mich klar in einer Blase.
Das heißt teuer und mit höherem Risiko für deutliche Rückschläge. Das Shiller CAPE des US Marktes ist bei ca. 35, das ist historisch teuer. Es gibt natürlich Gründe für diese Überbewertung (US Wirtschaft viel besser als EU, im Kriegsfall ein sicherer Ort für Aktien Vermögen, etc.)
Ich verkaufe deshalb keine Aktien /ETF, aber ich habe aktuell mehr Geld im Rest der Welt investiert als in den USA und kaufe aktuell keine US Aktien ETF zu.
Zweiter Grund ist, dass ich aktuell Liquidität haben möchte, wenn Bitcoin/Crypto nochmal in den Bereich <$40.000 crashen sollte um die Position wieder etwas aufzustocken.
Als dritten Grund sieht es für mich politisch leider nach einer Kriegsausweitung in Europa aus.
In einem Krieg selbst steigen die Aktienmärkte aber vorher fallen Sie ob der der großen Unsicherheit. Ich investiere nicht noch mehr Geld in England oder China / Taiwan, Südkorea, da es aktive Kriegsparteien sein könnten. Im Fall von China könnte die wirtschaftliche Freiheit zügig eingeschränkt werden. Ich habe in Summe dort schon einiges Geld investiert und das ist ausreichend.
Das heißt es gibt für mich in Summe eine Wahrscheinlichkeit für temporäre Kurseinbrüche bzw. sich ergebende weitere Chancen nach meiner Spekulation (die wie immer komplett falsch sein kann).
Es geht hier aber nur um aktuell verfügbares Geld. Ich verkaufe keine Aktien oder ETF und das Geld bleibt die nächsten Dekaden investiert.
Abschließend immer aus der Perspektive /Lebensabschnitt betrachten in der ich mich befinde.
Anfang 50 mit Teenager / Familie, finanzielle Freiheit erreicht und jetzt primär Lebensqualitätsmaximierung / Stressminimierung im Sinn.
Das heißt Vermögen verteilt auf mehrere Wirtschaftsräume, mehrere Broker mehrere Anlageklassen mit einem Auge hin zu einem Umzug außereuropäisches Ausland, wenn Situation sich weiter verschärft.
Wenn ich Mitte 20 mit 25k Vermögen wäre, würde ich davon z.B. 50% in einem möglichen Moonshoot wie Kaspa investieren und mich dann zu 100% um meine Einkommensmaximierung /Karriere/Business/Unternehmen kümmern. Völlig egal ob dann 20% in Cash, weil die Gesamtsummen relativ klein sind. Es zählt fast nur das weitere Earning Potential, das heißt Risiken eingehen und reinhauen.
Wenn ich Mitte 30 mit z.B. 200k Vermögen wäre, würde ich davon vielleicht noch 10% in einen möglichen Moonshot wie Kaspa investieren und versuchen mein hoffentlich dann schon hohes Einkommen zu stabilisieren und es möglichst die nächsten Jahre weiter zu kassieren und vielleicht mit der Geburt von Kindern alles zu balancieren. --> No first boat, no second wife, no third car! ;-)
Schönen Nachmittag!
ich sehe es ähnlich bezüglich Kriegsausweitung, Keiner weit und breit an irgendwelchen ernsthaften Friedensverhandlungen interessiert, auf's Mal stehen die Zeichen auf Aufrüstung, nachdem man die Bundeswehr jahrelang kaputtgespart hat und mit unfähigen Ministerinnen besetzt hat.
Ich bin 66 und lebe in der CH, bin aber nicht eingebürgert (ein Fehler meinerseits) im Kriegsfall wäre ich auch hier keinesfalls sicher, ob ich als Deutsche dann willkommen bin?, es gibt sicher Ressentiments gegenüber Deutschen, ein Vorteil könnte mein Beruf sein, so als Krankenschwester hätten die sicher eine Verwendung für mich.
Eine Flucht in dem Alter stelle ich mir schrecklich vor, ich spreche Englisch, Französisch mässig, ein wenig Italienisch aber kein Spanisch, ich möchte nirgendwoanders leben.
Finanziell stehe ich gut da, abbezahlte Eigentumswohnung, Depot > 1Mio im Moment. Ganz wenig kurzlaufende Obligationen einer Schweizer Kantonalbank mit Staatsgarantie (an die ich sicher nicht glaube)
Bezüglich eigenem Vermögen herzlichen Glückwunsch, super gemacht!
Könntest Du das mit der Einbürgerung nun noch nachholen? Schweizer Staatsbürgerschaft ist im Konfliktfall tausend mal besser als die Deutsche.
Ich würde die persönlichen Reaktionen für alle weiteren (hoffentlich nie eintretenden) Eskalationsstufen schon vorher durchdenken. Damit Du nicht gelähmt bist, falls es (was wir alle nicht hoffen) dazu kommt.
Die Entscheidung kann dann auch lauten, in keinem Fall zu gehen und alles was kommt dort mitzumachen. Es ist Dein Leben und Deine Entscheidung.
Meine Frau und ich sind auch meinen Kindern verpflichtet.
Sie haben statistisch die größte verbleibende Restlebenszeit und sind am wenigsten Schuld an der aktuellen Weltsituation (uns Boomern / GEN X kann man vorwerfen auch aktuell nicht genug gegen die Entwicklung zu tun. Ich tippe hier z.B. auf einer Tastatur herum anstatt vor dem Bundestag zu protestieren).
Gruß in die Schweiz und schönen Tag!
@maschinist
Danke für das Lob, die Grundlagen, also mindset haben wohl meine Eltern, besonders meine Mutter gelegt, und für Alles bin ich nicht selbst verantwortlich, ich habe auch geerbt, Bargeld und eine Wohnung direkt am Bodensee, die ich nach 2 maliger Vermietung dann gut verkauft habe. Ansonsten wurde ich zur Selbständigkeit erzogen, von Natur aus bin ich freiheitsliebend.
Gedanklich mache ich schon länger an der Einbürgerung herum, ich sehe tatsächlich auch nur Vorteile, nach D möchte ich nicht mehr zurück, ich werde mich jetzt 2 Wochen damit ernsthaft auseinandersetzen und abklären, der Prozess ist nicht so ganz einfach und dauert 1-2 Jahre immerhin, kostet auch was, aber das wäre nebensächlich. Ich kann nicht einmal mehr wählen in D, da bin ich zu lange weg und dann erlischt das Recht.
Ganz gut hast Du mir nun einen Stupser gegeben, Danke 
Ich bin Niemandem verpflichtet, das hat Vor und Nachteile, mit zunehmendem Alter setzt man auch andere Prioritäten, man wird vorsichtiger .... was man so auch nicht für möglich gehalten hätte. Zum Glück bin ich gesund, ich tue auch was dafür.
Liebe Grüsse
Wie viel Ukraine sollte Deutschland denn Putin versprechen, damit er im Gegenzug mal wieder behauptet, er würde die Grenzen jetzt achten?
@feivel2000
hoffentlich nicht ernst gemeint Deine Antwort. Ich habe nicht gesagt "wer zahlt befiehlt" Ohne westliche Unterstützung hätte die Ukraine längst aufgeben müssen, wie lange soll dieser Krieg denn weitergehen, bis Einer nicht mehr kann? Wer wird das sein? Oder bis die Nato hineingezogen wird?
Was wären denn Deine Pläne in dem Fall?
gerade der US Aktienmarkt ist für mich klar in einer Blase.
Ich sehe Marktkonzentration und sehr hohe Bewertungen von einzelnen Techwerten, wobei da auch deren Gewinnsteigerungen exorbitant sind.
Eine reine Luftnummer ist das nicht. Meiner Meinung nach erleben wir gerade physisch die "Digitalisierung", welche man Ende der 90er erwartet hatte. Wir verlassen gerade den linearen Bereich der Exponentialfunktion.
Alles in Allem ein Paradies für Perlentaucher. Es gibt viele tolle Techunternehmen, welche wie Industriebetriebe bewertet sind.