Millionär Interview 12 – BigMac – Finanzielle Freiheit

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Wohlhabend als Sparer - Millionär durch sparenWeiter geht’s  mit den Millionär Interviews.

Menschen berichten hier in der Freiheitsmaschine, wie Sie sich selbst ein Vermögen aufgebaut haben. Das tun Sie nicht um damit zu prahlen, sondern damit die anderen Leser etwas lernen können und selbst neue Ideen und Motivation erhalten.

Es ist Ihre persönliche Spende an die Mitmenschen, dass Leben in die eigene Hand nehmen zu können.

Der Maschinist lädt hiermit alle wohlhabenden Menschen für ein solches Interview ein.

Meldet euch unter maschinist@freiheitsmaschine.com und beantwortet die Fragen des Interviews. Alle Beiträge werden vollkommen anonymisiert. Das heißt, niemand muss Sorge vor Nachteilen im persönlichen Umfeld haben! Also los, ran an die Tasten!

Heute schreibt uns BigMac, der durch gute Planung, einem guten Einkommen und natürlich einer hohen Sparquote plus investieren des Geldes, früh aus dem aktiven Berufsleben ausscheidet und nebenbei auch den Lebensort frei wählen kann.

 

Hier das Interview:

Wie alt bist Du (und der Partner falls vorhanden) und wie lange seid Ihr schon zusammen?

Ich bin 54, meine Partnerin 35, wir sind seit fünf Jahren ein Paar.

 

  • Habt Ihr Kinder und wenn ja, wie alt sind sie?
Nein, einen Kinderwunsch gab es bei uns beiden nie, auch nicht in der Zeit vor unserer Partnerschaft.

 

  • Wo auf der Welt lebt Ihr (in der Stadt oder auf dem Land)?
Wir wohnen seit ein paar Monaten in einem Einfamilienhaus im Geburtsdorf meiner Partnerin im Rheinland. Ich bin gebürtig ein Großsstadtkind und habe bislang auch immer in der Stadt gewohnt. Mal gucken, wie ich mit dem Landleben klarkomme.

 

  • Was ist Dein (euer) jährliches Nettoeinkommen aus euren Berufen sowie euren Investments?


An verfügbarem Netto-Einkommen kommen wir mit unseren beiden Angestellten- Jobs auf ca. 85.000 Euro p.a.. Die Einkünfte aus unseren Vermögensanlagen schwankten in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen recht stark, eine Zahl anzugeben ist sehr schwer. Es sind im Schnitt weniger als 5.000 Euro p.a., wenn man die Kurssteigerungen bei den Wertpapieren außen vor lässt.

 

  • Wie hoch sind eure jährlichen Ausgaben und gibt es Dinge für die Du gerne Geld ausgibst?
Unsere Ausgaben bewegten sich in den letzten Jahren zwischen 35.000 und 40.000 Euro. Wir leben in unseren Augen alles andere als bescheiden. Wichtig ist uns ein schönes und großzügiges Zuhause, da geht schon einiges mehr an Geld drauf, als für eine 2-Zimmer-Mietwohnung. Relativ viel geben wir auch für Urlaubsreisen aus, machen das aber – wie alles andere auch – maßvoll. Also weder sehr oft, noch in richtig großen Höhen. Unser drittes Laster sind hochwertige Lebensmittel. Dafür sind wir an anderen Stellen vergleichsweise zurückhaltend, z.B. beim Kfz (ich habe noch nie ein Auto besessen) und bei der Menge an Kleidung.
Beim „täglichen“ Konsum ist Sparen ohne Einschränkungen und völlig problemlos machbar. Wir kaufen nichts, weil es das neueste, größte oder schickste ist oder nur, weil wir es besitzen wollen. Wir kaufen nur, weil wir etwas brauchen. Wir kaufen nicht mehr, als wir brauchen und wir achten stark auf Qualität und Langlebigkeit.
Unsere Waschmaschine ist mehr als 25 Jahre alt, der Geschirrspüler war nach fast 20 Jahren nicht mehr mit umgezogen und unser vergleichsweise mickriger Fernseher zählt fast 10 Lenze.

 

  • Wie hoch ist Dein (Euer) aktuelles Vermögen?

Und:

  • Wie hast Du (Ihr) euer Vermögen investiert (Aktien, Aktienfonds, vermietete oder selbstgenutzte Immobilien, eigenes Business, sowie Bargeld (inkl. Giro- und Tagesgeld)
Nach unserer Aufstellung (diese enthält nicht unbedingt alles, siehe unten) haben wir in 2018 die Eine-Millionen-Euro-Grenze überschritten. Ca. zwei Drittel davon sind Wertpapier-Depots mit ganz wenig konservativen, deutschen Aktien, einer geringen Altlast (aktive Fonds) und sehr viel ETF (70/20/10 MSCI World / MSCI EM / MSCI World SC), alles buy&hold. Dazu kommen als kleiner Sockel und Notgroschen eine Handvoll Sparkonten (Tages- und Festgeld). Unser frisch bezogenes Einfamilienhaus hat einen Anteil am Vermögen von ca. 30%; ausgehend von Kaufpreis und Renovierungskosten.
Mein Fokus liegt aber nicht auf der Höhe des Vermögens, ich schaue auf die zukünftigen Einkünfte. Dazu gehören für die späteren Jahre ganz entscheidend auch die gesetzliche Rente, ein Riestervertrag und zwei Rentenversicherungen, die wir im Rahmen von betrieblichen Altersversorgungen zum Glück abschließen konnten. „Zum Glück“, weil unsere Arbeitgeber das sehr gut bezuschussen und das zu einem großen Teil die Rentenlücke schließt. Den Wert dieser Versicherungen kann man wg. der fixen Auszahlungsmodalitäten nicht richtig beziffern (keine Kapitalisierung möglich), deshalb zähle ich die Versicherungen nicht zu unserem Vermögen.
Für mich ist auch das Haus primär kein Vermögensbestandteil, sondern in allererster Linie ein Teil des Lebenswertes, in zweiter Linie ein Ausgabeposten und erst irgendwann danach Teil des Vermögens.
Apropos Haus: Ich habe ungewollt eine Menge Erfahrungen mit Immobilien gemacht, auch mit Vermietungen, und weiß, dass das absolut nichts für mich und deutlich aufwändiger und nerviger ist (sein kann), als man vielerorts lesen kann.


  • Wie hast Du es geschafft, Dein Vermögen zu generieren?
Eigentlich völlig langweilig. Wir haben beide trotz des Altersunterschieds und völlig unterschiedlich verlaufener Kindheit eine Erziehung mit ähnlichen Werten genossen. In beiden Familien wurde den Kindern Bescheidenheit vorgelebt und Leitlinien wie z. B. „Reich wird man von dem Geld, das man nicht ausgibt.“, „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ und „Kleinvieh macht auch Mist“ mitgegeben.
Faktor eins sind gute Einkommen. Wir haben uns in der Ausbildung und im Berufsleben versucht anzustrengen, wir wollten immer „einen guten Job zu machen“. Unsere Erfahrung ist, dass man dann, wenig Pech und etwas Glück vorausgesetzt, gut im Job vorwärts kommt und das Einkommen steigt.
Gleichzeitig leben wir, wie erwähnt, in Relation zum Einkommen auf recht kleinem Fuß. Wenig Geld ausgeben ist der zweite Faktor bei der Vermögensbildung. Statt dem Konsum zu frönen, sparen wir lieber. Es ist erstaunlich, wie einfach ein erkleckliches Vermögen entsteht, wenn man regelmäßig Geld zur Seite legt.
Der allergrößte Teil des Vermögens entstand also durch „anlegen und warten“. Hinzu kamen eine kleine Anschubfinanzierung meiner Eltern beim Kauf meiner ersten Wohnung und zwei Erbschaften jeweils im fünfstelligen Bereich in den letzten drei Jahren.
  • Welche Fehler hast Du auf Deinem Weg gemacht, was würdest Du Deinem jüngeren Ich dazu raten und was können die Leser Der Freiheitsmaschine davon lernen?

Sowie:

  • Was hast Du während Deines Weges zur finanziellen Unabhängigkeit gelernt und was können andere Menschen davon für sich nutzen?
Es heißt „Aus Fehlern wird man klug!“ So gesehen bin ich nicht klug, denn meine Strategie war und ist Fehlervermeidung. Ich bin der Typ Mensch, dem Sicherheit sehr wichtig ist. Ich möchte nachts ruhig schlafen können und mir nicht aus Sorgen Gedanken machen. Ich versuche deshalb Rückschläge zu verhindern, die auf Fehlern beruhen, also von mir beeinflussbar sind – und das hat bislang sehr gut geklappt. Natürlich gehört auch etwas Glück dazu. Ob eine Entscheidung ein gravierender Fehler war oder nicht, weiß man immer erst im Nachhinein.
Meine zum Glück übersichtlichen Anlagen in gemanagten Fonds vor gut 10 Jahren würde ich heute nicht mehr machen. Ich verbuche das aber weniger als wirklichen Fehler, sondern als Lehrgeld mit Anschauungswert.
Wenn ich heute irgendetwas anders machen könnte, dann würde ich versuchen mich noch besser zu informieren, bevor ich Geld in ein von mir nicht wirklich verstandenes Produkt stecke oder eine Strategie anwende. Heute ist das dank Internet und vielen unabhängigen Informationsquellen auch viel einfacher, als noch vor 10 oder 20 Jahren. Und ich würde früher im Leben anfangen mich zu kümmern. Kurz nach dem Beginn des Berufslebens wäre gut gewesen. Eingestiegen bin ich bei dem Thema aber leider erst vor ca. 15 Jahren und wirklich am Ball erst seit gut 8 Jahren.
Wenn ich jemanden einen Tipp geben würde, wäre es „Setz Dir ein Ziel, informiere dich gut, erstell einen Plan und fang an!“. Das Ziel und der Plan müssen nicht genau sein, eine grobe Richtung reicht zum Anfang und den besten Plan gibt es nicht, geschweige denn den perfekten. Im Laufe der Zeit lernt man hinzu und unabhängig davon dreht die Welt sich weiter, so dass immer wieder mal etwas angepasst und verfeinert werden kann und auch muss.
Ich selber erfasse seit vielen Jahren grob meine Ausgaben und weiß, wieviel mein Lebensstil kostet. Gleichzeitig habe ich einen Finanzplan, den ich regelmäßig aktualisiere und der bis zu meinem 90ten Lebensjahr vorausschaut. Mit diesem Plan (Excel-Tabellen) kann ich alle voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben hoch- und verschiedenste Szenarien durchrechnen, so dass ich ziemlich sicher weiß, was alles Übles passieren kann – und das ich vieles sehr wahrscheinlich auch verkraften kann. Mein Plan hält z.B. einen Börsencrash mit einem Kurseinbruch von 80% und einer darauf folgenden dreijährigen Tiefphase stand.

 

  • Was machst Du aktuell um Dein Vermögen zu nutzen/erhalten oder noch zu erhöhen?
Nichts anderes als bisher auch: Nicht mehr ausgeben als einnehmen und stoisch die Differenz nach Schema 08/15 in ETF anlegen. Ich bin wie gesagt allerdings auch schon in der Phase, dass ich mir Gedanken über das Ausgeben des Vermögens mache. 🙂

 

  • Hast Du eine bestimmte Vermögenshöhe, die Du erreichen willst?

Sowie:

  • Wo stehst Du aktuell? Was sind Deine Pläne für die Zukunft bezüglich Deine Lebensstils, Lebensortes oder Deiner aktuellen Arbeit?
Mein einziges Ziel war von Anfang an so viel Vorsorge zu treffen, dass ich möglichst weit vor dem Renteneintritt ein Leben ohne Arbeit oder ähnliche Verpflichtungen führen kann und dieses Leben mit großer Sicherheit bis zum Lebensende ohne Einschränkungen so weitergeht. Dabei darf das Vermögen schrumpfen, ich muss nichts vererben. Wie hoch dieses Vermögen sein muss, damit Rendite, Verzehr und alle anderen Einkommen mein Auskommen sicherstellen, hat sich erst im Laufe der Zeit wirklich herausgestellt.
An diesem Ziel hat auch meine zwischenzeitlich eingegangene Partnerschaft nur sehr wenig geändert. Vielmehr ist es so, dass meine Partnerin jetzt auch ein Ziel hat. Sie will (und wird) aus eigener Kraft so viel Vorsorge treffen, dass sie es ähnlich machen kann. Erreicht habe ich mein Ziel eigentlich Mitte/Ende 2017. Ich könnte morgen kündigen und käme auch bei einer herben Wirtschaftskrise viele, viele Jahre immer noch gut über die Runden. Ein paar wenig vorhersehbare Entwicklungen, Umstände und Chancen haben aber bislang dafür gesorgt, dass ich weiter jeden Morgen ins Büro fahre. Den Absprung habe ich momentan für das zweite Halbjahr 2019 geplant, wenn sich nichts Gravierendes ändert.

 

  • Gibt es noch einen Rat, den Du den Menschen in Der Freiheitsmaschine gerne mitgeben möchtest?
Lernt viel und sorgt vor für die Zukunft. Macht dabei aber alles, wirklich alles, mit gesundem Maß und verbeißt euch nicht in dieses Vorhaben. Vergesst nicht zu leben und euch Auszeiten und auch mal gute Dinge zu gönnen, an denen ihr  Freude habt. Das Leben findet in der Gegenwart statt und das Ziel einer finanziellen
Freiheit sollte nicht zum Selbstzweck werden.

 

Danke BigMac, dass Du Dir die Zeit genommen hast, die Fragen aus der Millionär Interview Reihe zu beantworten!

Besonders interessant fand ich bei Dir die Punkte:

  • Gib in den Bereichen Geld aus, die Dir wichtig sind (Bei Dir Wohnraum, Essen und Reisen) und spare beim Rest (Kein Auto, keine teure Kleidung oder Inneneinrichtung).
  • Außerdem kann Dein Interview als Beispiel für „Geo-Arbitrage“ dienen: Verdiene Dein Geld an einem Ort mit hohen Gehältern und ziehe dann/oder um in eine Umgebung mit für Dich guter Lebensqualität und Wohnkosten (Einfamilienhaus für ca. 300.000 Euro).
  • Und natürlich die Basics: Wenn Du 50% Deines Einkommens sparst und an der Börse passiv investierst, bist Du nach zwei Dekaden finanziell unabhängig (oder nach sogar noch kürzerer Zeit bei Einberechnung zukünftiger Rentenzahlungen)

Ich wünsche Dir und Deiner Partnerin eine gute Eingewöhnung nach dem Umzug und einen wunderbaren Lebensabschnitt im neuen Haus.

Auch bei Dir wuerde es mich natürlich interessieren, wie euer Alltag ohne das Angestelltendasein später aussieht, wenn Du das eine Zeitlang gemacht hast.

 

Und jetzt zu den Lesern. Habt Ihr auch eine vergleichbare Geschichte? Habt Ihr eigenes Vermögen aufgebaut und könnt niemandem davon erzählen? Hier in der Freiheitsmaschine könnt Ihr das tun.

Ihr könnt anderen Menschen auf Ihrem Weg damit sehr helfen und beim zwanglosen Austausch dabei selbst neue Ideen erhalten.

Schreibt dem Maschinisten unter maschinist@freiheitsmaschine.com und werdet selbst Teilnehmer bei den Millionär Interviews!

Und jetzt Feuer frei im Kommentarbereich. Was interessiert euch speziell am Weg von BigMac. Was hilft euch besonders weiter?

 

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