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Budgeterstellung

auf_dem_Weg
(@auf_dem_weg)
Verdienter Freiheitskämpfer

Da ich aktuell mit meiner Familie in Urlaub bin, nutze ich u.a. die Zeit um mir Gedanken über mein Budget zu machen, und wo ich noch Einsparmöglichkeiten finde.
Ebenfalls wie Maschinist habe ich leider schon die 40 Jahre erreicht und muss mehr sparen als ein 20 jähriger.
Wenn ich über den Zinseszinsrechner mir alles durchrechne benötige ich noch 13 Jahre.
Mein neues Ziel ist es 2k im Monat zu sparen. Das wird hart aber ich schaffe das.
Das Problem wird mein Mädchen:-) Ihr kennt das sicherlich.
Da ich handwerklich nicht ganz unbegabt bin, mache ich jetzt alles an meinem Haus selbst und suche mir noch einen Nebenjob.
Dies reicht sicher und mein neustes Ziel zu erreichen.
Eins interessiert mich aber. Wie denkt ihr über die Zukunft der Börse.?
Habe Angst vor einem größeren Rückschlag wie 2003 oder 2007.
Sind wir überbewertet?
Gerne würde ich größere Summen in einem tieferen Markt anlegen.
Wie denkt ihr darüber?
Würde mich freuen wenn sich hier Einige zur Diskussion finden.

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 24. Juli 2016 23:57
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Hallo Auf dem Weg!

Herzlich Willkommen und danke fuer Deinen Beitrag!

- Allgemein bezueglich Deiner Planung deckt die drei Prozent Regel, ueber die ich geschrieben habe schon alle Worst Cases der letzten 150 Jahre ab und das Geld geht nie aus. In den meisten Faellen vergroessert sich Dein Vermoegen im Laufe der Zeit damit noch deutlich.

Wenn Du jetzt zum Beispiel mit 53 aufhoeren moechtest zu arbeiten, hast Du spaetestens 14 Jahre spaeter ja noch Deinen Rentenbeginn und eventuell weitere regelmaessige Einkuenfte. Die 4% Entnahmeregel, die in den USA immer fuer Rentner benutzt wird, hat selbst im Worst Case bei einem Entnahmebeginn in den beiden Jahren 1929 und 1966 jeweils mindestens fuer 25 Jahre funktioniert. Du kannst das unter www.cfiresim.com mit verschiedenen Entnahmeraten ueberpruefen. (Ich schreibe dazu und auch ueber die Portfoliozusammensetzung noch mehr) Ich kann aber verstehen, dass Du vorsichtig bist. Niemand hat Lust im Alter mit zu wenig Geld da zu stehen.

- Das "Problem" mit der Boersenbewertung und dem Abwarten ist ja mit ein Grund, warum die Deutschen keine Aktien haben. Viele wollen gar nichts damit zu tun haben und die anderen warten viele Jahre auf einen Einbruch, der dann natuerlich so nie kommt. Der US-Aktienmarkt ist aktuell relativ hoch bewertet aber wir leben auch in einer einmalig Zeit mit Staatsanleihen, die keine Rendite mehr bringen. Es gab in den letzten zweihundert Jahren noch nie so niedrige Anleihezinsen und von dort her koennte der US Aktienmarkt noch viel weiter steigen und das auch ueber viele Jahre (weil alle auf Zinssuche sind und Ihr Geld auch retten wollen).

Grundsaetzlich kann niemand voraussehen, wie sich die Boerse entwickelt. Auch ich nicht, obwohl ich schon ueber 16 Jahre aktiv dort handele. Falls Du bezueglich Boerse noch kein Profi bist, empfehle ich Dir einige passive Index Fonds zu nehmen, die in Deutschland zugelassen sind. (Zum Beispiel den Vanguard S&P500 ETF in der Irland Version, weil Du damit im Gegensatz zur US Version Steuervorteile hast). Wenn Du Dein Vermoegen zusaetzlich noch ueber verschiedene Waehrungsreaume/Laender streust, verringerst Du auch deutlich Deine Schwankungen. Die Emerging Markets und Asien sind z.B. aktuell auch deutlich niedriger bewertet als die USA.  Das ist deshalb eine gute Diversifizierung (Ich merke es ist Zeit fuer einen eigenen Beitrag dazu).

- Fuer Deine Psyche ist es am einfachsten, jeden Monat eine ETF Menge zu kaufen und damit dann einen Durchschnittskurs zu erhalten. Wenn Du jetzt schon hohe Geldmengen auf Deinen Tagesgeldkonten liegen hast, kannst du die monatlichen Zahlungen einfach deutlich erhoehen.

Ich bin zum Beispiel mit meinen Investmentdepots immer zu 100% investiert; egal was kommmt. Wenn der Markt morgen um 50% crasht, wuerde ich versuchen irgendwo noch Geld aufzutreiben mit dem ich mehr Aktien kaufen kann. Ich erhalte dann einfach mehr Wert fuer die gleiche Menge Geld. Ich werde diese Beteiligungen in meinem Leben nie mehr verkaufen und einfach von den Dividenden leben.

Dieses permanent zu 100% investiert sein, ist in Wirklichkeit das Gleiche, als wenn Du morgen mit Deinem gesamten Geld in den Markt einsteigst; der Unterschied warum Dir das schwer faellt ist rein psychologisch. Wenn Du spaeter einen Grossteil Deines Vermoegens an der Boerse hast, wird Dein Depotstand locker um hoehere sechsstellige Eurobetraege hin und her schwanken. Deine Beteiligungen bleiben das Gleiche, Sie werden nur optisch unterschiedlich hoch bewertet sein. Du darfst Dich davon nicht verrueckt machen lassen.

- Als Abschluss noch der Hinweis, dass Du wahrscheinlich weniger Geld brauchst, wenn Du nicht mehr irgendwo arbeiten musst. Das Pendeln faellt weg, inkl. PKW Verschleiss. Du brauchst weniger/keine Business Kleidung. Mittagessen, Snacks, etc. die Du jetzt vielleicht noch irgendwo kaufst usw.

Ich wuensche Dir viel Erfolg!

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25. Juli 2016 00:55
Judge Dredd mag das