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Bestes Vorgehen zur finanziellen Freiheit in meiner Situation?

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marsupilami
(@marsupilami)
Freiheitskämpfer Silber

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank an die Freiheitsmaschine für diesen tollen Blog. Ich bin leider erst vor Kurzem auf diesen Blog gestoßen, sonst hätte ich vielleicht ein paar Dinge in meinem Leben anders gemacht. Ich würde euch gerne meine derzeitige Situation schildern und euch dann nach eurer Meinung fragen, wie ihr vorgehen würdet um die finanzielle Freitheit möglichst schnell zu erreichen.

Meine derzeitige Situation:

30 Jahre alt, verheiratet, erstes Kind kommt im Frühjahr 2019.
Gemeinsames Einkommen ca. 4,5k Netto, nachdem das Kind da ist erstmal ca. 4k Netto wegen Elterngeld.

Ich habe einen Golf 7 finanziert für 4 Jahre, Vertrag läuft 2019 im November aus und ich werde das Aut0 wieder abgeben (verbrieftes Rückgaberecht). Das war finanziell definitiv ein Fehler, da es mich 300€ Finanzierung im Monat gekostet hat, ich werde mir danach ein gebrauchtes etwas größeres Auto kaufen um die 10k, das Geld dafür habe ich auf der Seite.

Vor einem Jahr haben meine Frau und ich uns eine Nebau-ETW gekauft. Gute Mikrolage und gute Anbindung an Bahn und Autobahn auf halbem Weg zwischen Stuttgart und Heilbronn. Wir hatten das für eine gute Idee gehalten, da die Mieten hier durch die Decke gehen und wir mehr Platz brauchten (wir wollen 2 Kiddies).
Die Gesamtkosten für die ETW lag bei 400k (mit allen Nebenkosten, Grunderwerbssteuer, Notar, Stellplatz, Küche, etc.).
Davon haben wir 70k aus unserem Gesparten gestemmt, 330k Kredit haben wir bei der Bank aufgenommen. Der Kredit bei der Bank ist gesplittet auf 3 Bausteine - 10 Jahre;50k Kredit; 200€ monatliche Rüclzahlung, 20 Jahre; 100k; 400€ monatliche Rückzahlung  und 30 Jahre; 180k; 750€ monatliche Rückzahlung. Gesamte Rückzahlung pro Monat für die ersten 10 Jahre liegt daher bei 1350€. Zinssatz über die Kredite hinwegt liegt bei ca. 2,2%.  Wenn wir die monatliche Raten 30 Jahre lang zahlen (ohne Sondertilgung) kommen wir auf 0 raus. Sondertilungen sind möglich in einer Höhe von 5000€ beim 10 Jahres Kredit und 9000€ beim 30 Jahres Kredit.

Wenn wir eine identische/ähnliche Wohnung gemietet hätten wären wir bei 1100€ Kaltmiete pro Monat rausgekommen.

Mit nächstem Jahr ist es mein Ziel KEINE fixen monatlichen Kosten zu haben außer den absolut notwendigen (Wohnungsfinanzierung + Nebenkosten, Strom, Internet, Versicherung Auto, Essen/Trinken) da ich die Fananizerung des Autos auflöse.

Die Frage die ich mir jetzt stelle ist wie gehe ich am besten vor?
Soll ich tilgen was geht und schauen, dass ich so schnell es geht schuldenfrei werde (wäre vermutlich realistisch bis anfang 50). Wenn ja macht es danach überhaupt noch Sinn in ETFs zu investieren? Oder wäre es besser jetzt parallel zum Kredit tilgen in ETFs zu investieren? Für mich fühlt sich das aber eher an wie Börsenspekulation mit Fremdkapital ;)

Danke für eure Meinungen!!

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 21. November 2018 11:26
Herr Vorragend und Maschinist mögen das
Mat
 Mat
(@mat)
Neuer Freiheitskämpfer

Also, bei 2.2 % bring Sondertilgung nicht viel, die Inflation hilft Dir. Daher lieber das ersparte als Notgroschen und Anlegen.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 21. November 2018 13:24
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold

Sehr gut, dass du diesen Blog entdeckt hast Smile
Damit gehörst du höchstwahrscheinlich langfristig zu den Vermögenden in Deutschland. 
Ich gehe im Folgenden davon aus, dass es euer Wunsch ist, die nächsten Jahre in dieser ETW zu bleiben. 

a) Zu den Autokredit: 
Unbedingt diese Videos sehen:
1.

2.

Schriftform: 
3. https://www.wbs-law.de/bankrecht/autokredit/

Inhalt kurzgefasst, es gibt, besonders in älteren Verträgen, Klauseln die den kompletten Vertrag ungültig machen, bzw. die Widerrufsbelehrung fehlte. Einzelne Gerichte haben in diesem Fall für den Verbraucher entschieden. Du kannst den kompletten Vertrag für Ungültig erklären und dir dann evtl. ALLE Kreditzinsen zurückerstatten lassen + Neuwert des Wagens. 

b) War es ein Diesel
Hier dann auch noch mal am besten bei WBS schlau machen Smile

c) Kredite 
Nur alleine auf Basis der Monatlichen Zahlungen
1. 10 Jahre; 50K; 200€ Monatlich = -13,077% 
2. 20. Jahre 100k; 400€ Monatlich = -0,404% 
3. 30 Jahre 180k; 750€ Monatlich = 2,908% 
1350€ allein Zinskosten, ohne Reparaturen. 

Intelligent gemacht von der Bank. Muss man denen lassen. Rein aus der Zinnssicht, würde ich, wenn überhaupt, den 3. Tilgen. Die Aktienmärkte liefern langfristig höhere zinsen. 

d) Sonstiges 
Du hast für das neue Auto 10k zurückgelegt. Als erstes würde ich versuchen das selbe Geld für Notfälle nochmals anzusparen.  

Rücklagen sollten auch für die Wohnung gebildet werden, man sagt als Faustregel 0,25-0,30ct pro Qm. Weil in euren Zinskosten keine einzige Reparatur enthalten ist.

Sparerpauschbeträge immer nutzen. 801€ Steuerfrei für jeden von euch dreien.  

Ein Immobilienkredit ist eine Wette auf den eigenen wirtschaftlichen Erfolg und der Region, in deinem Fall für die nächsten 30 Jahre. Rein aus diesen Gesichtspunkt würde ich es beidseitig machen. Kredite laufenlassen und Vermögen an den Aktienmärkten aufbauen. Die Spekulation ist in diesen Fall nicht der Aktienmarkt ;) 

Plane auch ein paar ausgaben für Freizeit ein. Ich hab mich letztes Jahr förmlich kaputt gespart. Mach nicht den selben Fehler. 

Hast du eine Versicherung die das Einkommen deiner Familie bei einer Arbeitsunfähigkeit teilweise abdeckt? (Langfristig wird dies natürlich der Aktienmarkt sein, aber kurzfristig?)

e) Fazit:
Wenn ich du wäre, würde ich: 
1. Den Autokreditvertrag überprüfen 
2. Notgroschen aufbauen
3. In die Aktienmärkte investieren. 

Das wichtigste ist aber, deine Kinder gehen vor. 

Wie immer keine Anlageberatung. 
Ich hoffe ich konnte dir damit weiter helfen Smile

Gruß, 
Pascal 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 21. November 2018 17:40
Lukeman und Maschinist mögen das
marsupilami
(@marsupilami)
Freiheitskämpfer Silber

Hi Pascal,

danke für deine Einschätzung!

Ich hatte bei den Krediten vergessen zu erwähnen dass der auf 10 Jahre eine restschuld von um die 30.000€ beinhaltet die ich die nächsten Jahre durch sondertilgung stemmen möchte um in kein zinsrisiko zu laufen (wir hatten ein Geldgeschenk nach Kauf in der Höhe von 30.000 erhalten was für diesen Zweck eingeplant ist). Die anderen laufen auf 0. Was ich mich wirklich frage ist ob eine Aufteilung der sparrate in etf und sondertilgung Sinn macht. Also z.B. eine Aufteilung wie hier:

monatlich:

700 € Tilgung des Immokredits (anfänglich, wird mehr über Zeit)

650€  Zinsen für Kredit (anfänglich wird weniger über Zeit)

300€ sparrate sondertilgung

300€ sparrate etf

oder ob eine volle Fokussierung auf etf (600€) mehr Sinn macht.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 21. November 2018 22:23
Maschinist mag das
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold

Kredite 
1. 10 Jahre; 50K; 200€ Monatlich =  0,994% Restschuld 30k; 
2. 20. Jahre 100k; 400€ Monatlich = -0,404% 
3. 30 Jahre 180k; 750€ Monatlich = 2,908% 

Ich nehme an alle Kredite sind Annuitätendarlehen (Immer gleiche Zahlung, Zinsanteil sinkt mit der Zeit, Tilgung steigt) 
Die Zinsbindungsfrist ist entsprechend der Laufzeit bei allen Krediten? 
Die 30k Cash habt ihr zum Kauf bekommen, also das habt ihr schon? 

Grundsätzlich wirkt die Inflation. Der Kredit von 30.000€ in 10 Jahren entspricht einer heutigen Kaufkraft von 24.615€ bei 2% Inflation.  Sprich dein Kredit wird jedes Jahr günstiger. 

Anschlussfinanzierung?
Selbst bei dem Worst-Case Szenario bei einem Zinssatz von 12% wären das "nur" 246€ (Nach heutiger Kaufkraft) pro Monat die du dann leisten müsstest , 2008 auf dem hoch der Immobilienkriese war der Zinssatz bei 4,89%.  Diese könntest du dann z.B. vorzeitig schon im Rahmen eines Forward-Darlehens Finanzieren. Sofern deine anderen Darlehen gesichert sind, ist dein Risiko diesbezüglich gering. 

Haltedauer 10 Jahre in ETFs: 
Es gab bei einer Haltedauer von  10 Jahren, in den großen Indizes, nur 3 Jahre in dem man Nominal (vor Inflation) Geld verloren hatte. (1929, 1930 und 1931 Weltwirtschaftskriese). Der Rest war sehr deutlich Positiv. 

Beispiel:
Tilgung des 30k Kredits vs. Geld in den ETF: 

300€ Monatlich in den Kredit 
-> Im 9. Jahr ist der Kredit getilgt. 
Gezahlt etwas über 31.320€ um dein Vermögen um 30.000€ zu erhöhen. 

Bei den ETF müsstest du die Zinsen des 30.000€ Kredits bezahlen: 
(30.000€x0,994)/(100*12)= 24,85€ 
24,85€ *12 *10 = 2982€ 

300€ Monatlich in ETFs bis zum 9. Jahr. Eingezahlt 32.400€ 

ETF bei 5% Jährlicher Rendite: 
ETF Wert 40.770€
Dein Vermögen steigt um ca. 37.788€

ETF bei 6%: 
ETF Wert 42.713€
Dein Vermögen steigt um ca. 39.731€

ETF bei 7% + voller Abgeltungsteuer: 
ETF Wert 44.715€ 
Dein Vermögen steigt um ca. 41.733€

Vorteil vom ETF Sparen gegenüber der direkten Kreditabzahlung: 

- Dein Vermögen steigt wahrscheinlich stärker
- Banken mögen vermögende Kunden mehr -> Bei einer Anschluss/Refinanzierung werdet ihr bessere Zinsen bekommen.
- Du könntest den ausstehenden Kredit auch aus deinem ETFs theoretisch tilgen (sofern es grade net Crasht) 
- Inflation auf dem Kredit wirkt für dich
- Die Kreditzinsen wirken zusätzlich Steuermindernd auf euren Einkommenssteuertarif (Wurde hier nicht berücksichtigt) 

Fazit Risiko: 
Im Kredit gering, aber vorhanden. Wenn es wirklich so schlimm kommen sollte, dass wir 12% Zinsen haben, haben wir sowieso andere Probleme ;) Beachte deine kosten sind leicht höher als hier im Beispiel, weil es noch Abschlusskosten und Provisionen gibt. 

Das größte Risiko ist, das einer von euch den Job verliert (oder die Beziehung in die Brüche geht), dann geht die Rechnung nicht mehr auf und das Kreditchaos ist meist vorprogrammiert. (Stichwort Haus in der Pampa Gerhald Hörhan) Genau aus diesem Grund investiert nicht alles, haltet genug Cash. Das Zinsänderungsrisiko ist hierbei minimal. 

Mein Fazit: 
Die Inflation über die Zeit ist eure beste Sondertilung. 
Wenn du den Kredit vorzeitig abzahlst, vernichtest du diesen Effekt. 
An der Börse bekommst du wahrscheinlich mehr Rendite. 

Ob du in ETFs investieren sollst, kannst oder willst, kannst nur du entscheiden. Die Empirie spricht dabei eine eindeutige Sprache Smile Überstürzte nicht, teste erstmal klein Smile Kalkuliere nicht zu scharf ;) 
Du kannst ja selbst mal ein wenig mit dem Tool herumspielen. 

Wie immer keine Anlageberatung. 
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen Smile

Gruß, 
Pascal 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 22. November 2018 00:10
Maschinist mag das
marsupilami
(@marsupilami)
Freiheitskämpfer Silber

Hi Pascal,

ich danke dir wirklich sehr für deine Einschätzung. Das hat mir wirklich geholfen.

Viele Grüße

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 22. November 2018 07:52
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Hallo Marsupilami,

danke für Deine Frage im Forum. Du hast mich damit motiviert, dass Thema Investieren für Hausbesitzer noch einmal zu beleuchten.

Nachdem ich hier begonnen hatte Dir zu antworten, wurde das zu einem eigenen Beitrag:

Investieren für Hausbesitzer

 

@Pascal: Vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Dieser Austausch ist der Sinn dieses Forums.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 22. November 2018 11:33
marsupilami
(@marsupilami)
Freiheitskämpfer Silber

Lieber Maschinist,

vielen vielen Dank für die Mühe die du dir gemacht hast mir so detailliert zu antworten. Pascal und du habt mir hier wirklich weitergeholfen und ich werde euch beizeiten wieder mit einem Update versorgen. Vor allem die Sicherheitsbetrachtung in deinem Beitrag war wirklich sehr einleuchtend für mich. Ich wünsche euch, euren Finanzen und vor allem euren Fanilien weiterhin alles Gute!

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 22. November 2018 18:47
Herr Vorragend und Maschinist mögen das
marsupilami
(@marsupilami)
Freiheitskämpfer Silber

Hallo zusammen,

ich habe nochmal eine Frage bei der mir jemand von euch evtl weiterhelfen kann Smile

Meine Frau ist jetzt in Mutterschutz, d.h. ich kann weg von der ungünstigen Steuerklasse 5 (die ich hatte damit meine Frau 3 hat um das Elterngeld zu erhöhen), hin zu Steuerklasse 3 oder 4.
Ich frag mich jetzt ob ich Steuerklasse 3 oder 4 wählen soll. Meine Frau wird das ganze Jahr Elterngeld erhalten. Dadurch erhöht sich der Progressionssatz an Steuern. Wenn ich zusätzlich noch Steuerklasse 3 wähle, wird mit 100% Sicherheit eine Nachzahlung nächstes Jahr auf mich zukommen. Ich habe allerdings keine Ahnung wie hoch diese in etwas sein wird und ob es nicht dennoch geschickter wäre in Steuerklasse 3 zu wechselm um jetzt mehr Geld zu erhalten und einen Sicherheitsbetrag zurückzulegen für die Rückzahlung. Wie hoch dieser sein sollte, kann ich allerdings nicht sicher sagen und hab auch noch keinen Rechner gefunden, mit dem ich meine tatsächliche Steuerlast berechnen kann.

Noch als Zusatzinfo (falls es hilft): Elterngeld/Monat von meiner Frau: 1500€
Mein Jahresbrutto: 70k

Hat jemand von euch dazu Erfahrung und wie habt ihr das gemacht? Danke!

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. Januar 2019 10:27
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Wir hatten einfach unsere Steuerklasse 4 ohne Faktor behalten. Ob dies besser ist, weiß ich allerdings nicht. Wir hatten Klasse 4 weil wir beide als 100% in etwa gleich verdienen. Wir kriegen immer was zurück, wird 1:1 ins Depot geschoben ☺️

Kann einen befreundeten Steuerberater fragen pauschal ist halt die Frage ob man es so schon genauer sagen kann...

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Januar 2019 14:51
Maschinist mag das
Dustin
(@dustin)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo Marsupilami,

Wir hatten vor unserem Kind auch die 5/3 so wir ihr und sind dann aus folgenden Gründen in die 4/4 gegangen:

1. Steuerlast ist identisch egal wie viel man vorher als “Abschlag“ vorausbezahlt hat.

2. Besserer Schlaf + Keine Gedanken machen müssen, da keine Böse Überraschung durch eine Nachzahlung unbekannter Höhe droht (man hat genug andere Dinge in der Zeit im Kopf). Durch 3 kleinere Blechschäden und andere Sachen  (u.a. bedingt durch Hormonschwankungen und Übermüdung) ist unser Sicherheitspuffer etwas dahingeschmolzen. ;-)

3. Gewöhnung an ein niedrigeres monatliches Einkommen. Dadurch kann bei wieder gestiegenem Einkommen mehr gespart werden. Bzw. ein niedrigeres Einkommen (längere Elternzeit (z.B. kein Kita Platz ab 1. Geburtstag, da die meisten Plätze erst ab September vergeben werden), Teilzeit + hohe Kita Gebühren (bei uns z.B. 590 €/Monat für 37,5 h)) stellt gefühlt ein geringeres Problem dar, bzw. kann dann durch Steuerklassenwechsel noch kompensiert werden.

Der Nachteil, die Mehreinnahmen durch die spätere Steuernachzahlung über das Jahr mit einem positiven Zins anzulegen, hat für uns die anderen Vorteile nicht überwiegen können.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. Januar 2019 21:04
marsupilami
(@marsupilami)
Freiheitskämpfer Silber

Ähnliche Gedanken gingen mir auch durch den Kopf. Ich denke ich werde daher auch die Steuerklasse 4 nehmen. Ein guter Schlaf und sich keine Gedanken wegen Nachzahlung machen zu müssen überwiegen für mich ;)

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 29. Januar 2019 22:06
marsupilami
(@marsupilami)
Freiheitskämpfer Silber

Jahreabschluss 2019

Hallo zusammen, nachdem ihr uns hier so toll supported habt und uns quasi auf Richtung "finanzielle Freiheit" gedanklich gepolt habt, geben wir euch gerne nach Jahr 1 Freiheitsmaschine ein Update über die Vermögenssituation und die Gedanken die wir uns zu den finanziellen Themen machen.

Vermögen Status Quo

Wert Immobilie: 450k
Schulden Immobilie: 300k
Wert ETFs (Developed Markets 60% + Emerging Markets 40%): 34k
Cash: 20k
Gesamtvermögen: ca. 200k

Absichtlich außen vor gelassen bei der Betrachtung habe ich Sachwerte wie Autos, aber auch Inneneinrichtung etc, da das für mich Gebrauchsgegenstände sind die ich nutze bis nix mehr geht.
BAV und Rentenansprüche sind ebenfalls nicht gelistet, da ich das als "netten Zusatz" ansehe für die Rente.

Immobilie

Selbstgenutzt, mit 115qm gerade groß genug für 2 Kiddies (Kind 1 ist schon da mit 9 Monaten, Kind 2 wahrscheinlich 2021). Kosten beim Einkauf:

Wohnung: 320k
Garage: 20k
Nebenkosten: 50k
Total: 390k

Ich hatte mir erst nach dem Kauf der ETW die finanzielle Bildung angeeignet, die ich gerne schon vorher gehabt hätte. Vor dem Hintergrund bin ich mir immer noch unschlässig ob aus rein finanzieller Sicht der Kauf die beste Option war. Was bisher auf jeden Fall positiv ist (zumindest für uns) ist, dass die Preise in der nahen Umgebung stark gestiegen sind. Während vor 2 Jahren der qm 2800€ gekostet hat, sind wir jetzt bei 4000€+. D.h. die 450k jetziger Wert sind für Wohnung + Tiefgarage noch eher noch zurückhaltend.
Das ist natürlich ein enormer Wertzuwachs, auf der anderen Seite könnte ich wenn ich zur Miete wohnen würde die monatlichen Ausgaben für Wohnen um ca. 300€ drücken (mit deutlichen Einbußen in der Wohnqualität) und zum Investieren nutzen, dann würde ich aber natürlich kein Vermögen mehr aufbauen mit den monatlichen Wohnkosten ;)  Von daher denke ich, dass die Situation Summa summarum schon ok ist und bin froh nur das Minimum an "Haus" gekauft zu haben und wir uns nicht übernommen haben.
Wir werden auf jeden Falll nicht sondertilgen sondern brav das übrige monatliche Geld in ETFs stecken. Nach 10 Jahren würde sich anbieten zu prüfen ob wir den laufenden Kredit nicht günstiger kriegen, aber das ist ja noch etwas hin ;)

ETF

Ich habe mich auf für Vanguard entschieden und fahre dort eine 60/40 Aufteilung. Der Grund ist, weil USA halt schon sehr hoch bewertet ist und ich die Hoffnung habe dass die Emerging Markets den Rückstand irgendwann aufholen werden, die gehen ja schon seit Jahren seitwärts.
Angst vor einem Crash habe ich nicht - wenn er kommt ists eh zu spät. Ich habe einen Horizont von mind. 25 Jahren in dem ich wenn alles nach Plan läuft kein Geld entnehmen will.

Cash

20k empfinden wir als genügend Rücklage um uns vor den größten Eventualitäten abzusichern. Wir haben im Monat derzeit ca. 3k Ausgaben, das heißt wir könnten mit dem Geld ein halbes Jahr ohne Einkommen über die Runden kommen.

Berufliche Situation

Da meine Frau noch in Elternzeit ist, ist es auf der Einkommensseite bei ihr (Elterngeld plus) derzeit etwas mau, das wird aber wieder etwas hochgehen wenn Frau wieder arbeitet. Wir werden versuchen hier eine 60-70% Stelle zu finden, so dass der Kleine auch nicht zu Kurz kommt.

Bei mir habe ich so langsam das Gefühl, dass weitere Gehaltssteigerungen in meinem Bereich zumindest herausfordernd sind. Verglichen mit dem Durchschnitt das für meinen Job gezahlt wird bin ich mit 70k Brutto/Jahr schon im oberen Drittel. Ich muss mir überlegen, ob es Sinn macht, sich hier in eine andere Richtung weiterzuentwickeln. Generell macht mir dieses Thema aber derzeit am meisten Kopfzerbrechen, da ich noch nicht den "richtigen Weg" sehe wie ich hier nochmal eine Schippe drauf legen könnte. Generell ist der Job super, macht Spaß, ist abwechslungsreich, also alles tutti, nur gehaltstechnisch scheint die Fahnenstange bald erreicht.

Ziele

Unser Ziel ist es idealerweise mit 55 Jahren, aber spätestens mit 60 Jahren von den Dividendeneinkünften leben zu können und nicht mehr arbeiten zu müssen. Mit diesem Ziel vor Augen werden wir die nächsten Jahre weiter angehen und aber gleichzeitig versuchen, das Leben das wir jetzt haben zu genießen, v.A. mit dem Nachwuchs ;)

Danke fürs Lesen, wir freuen und aus Gedankenanstöße!

 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 26. November 2019 14:38
Natman und Maschinist mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Was mir gefällt ist deine vorsichtige Schätzung eures Vermögens. Ich würde noch einmal beruflich ausloten, ob es wirklich alles ist. 70k sind nicht schlecht aber im Raum BW (da wohnt ihr doch aus meiner Erinnerung) gehen auch mehr je nach Branche. Es klingt sehr, dass du einen guten Job machst, d.h. es sollte noch was gehen evtl auch mit Stellenwechsel. 3k Ausgaben klingen gut, ist das schon mit Haustilgung gerechnet oder ohne... ? 


 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 26. November 2019 17:12
marsupilami
(@marsupilami)
Freiheitskämpfer Silber

@natman

Die Tilgung der Wohnung ist in den 3k eingerechnet. Unsere groben Monatsausgaben sind wie folgt:

Tilgung und Zinsen Immo: 1300

Rücklage Auto: 250 (Abschreibung, Reperatur, etc)

Rücklage Urlaub: 200

Nebenkosten Immo und Wohnen: 400 (Rücklagen, Heizung, Internet, Grundsteuer, Strom, etc)

ETF Sparplan Sohnemann: 50€

Essen, Trinken, Ausgehen, Tanken, Freizeit, Kleidung: 800€

 

 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 26. November 2019 23:07
Meex
 Meex
(@meex)
Freiheitskämpfer Silber

@marsupilami

Glückwunsch zum Erreichten. Tolle Leistung 200 TEUR , mit Anfang 30 und kleiner Familie. Mit der Einstellung und dem Wissen werdet Ihr euer Ziel mit Sicherheit erreichen.

Beste Grüße 

Meex

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 26. November 2019 23:15
Maschinist mag das
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