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Frage zu Altersvorsorge antifragil

Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Ich bin ein begeisterter Leser des Maschinisten und habe mitgenommen, dass es sinnvoll ist, antifragil vorzugehen. 

Bei meiner Frau und mir stellt sich die Situation so dar: 

- weltweites Aktiendepot als Haupt AV

- Arbeitgeber Vorsorgeplan von mir mit Aktien u Zuschuss vom Arbeitgeber kostenfrei

- Meine Frau zahlt Pflicht- und freiwillige Beiträge ins ärztliche Versorgungswerk ein (da sie aktuell nur 50% arbeitet)

- von der gesetzlichen Rente erwarte ich persönlich weniger als im Artikel des Maschinisten ich rechne nicht mit ihr

- vermutlich erbe ich noch Immos (2 Wohnungen mit 70 und 110qm in Südbayern LA und München je zu einem Drittel, das kommt noch on top

Ist das sinnvoll so oder lieber mehr ins Depot stecken oder mehr antifragil aufstellen? 

 

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 18. Januar 2019 16:59
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Hi Natman.

- An dem Erbanteil der Immobilien kannst Du aktuell nichts beeinflussen.

- Das Gleiche gilt für die gesetzliche Rente. (Wovon sollen ca. 18 Millionen Wähler in Deutschland später leben, die zum großen Teil aktuell gar nicht Vorsorgen. Das sind schon jetzt ca. 25% der wahlberechtigten Menschen. Die gesetzliche Rente ist sicherer als der Fortbestand der Demokratie in Deutschland. Selbst in den dunkelsten Zeiten im 20ten Jahrhundert wurde das nicht angefasst um keinen Unmut zu erzeugen).

Bleiben also der freiwillige Anteil Zahlungen ans Versorgungswerk Deiner Frau und Dein Arbeitgeber Vorsorgeplan.

Um das zu beurteilen, musst Du die Konditionen dieser beiden Verträge kennen.

Gibt es einen Garantiezins? Wenn nein, wie hoch ist die historische Rendite der letzten Jahre? Wie hoch ist der Aktienanteil des Vorsorgeplans Deines Arbeitgebers und wie hoch sind dessen Sonderzahlungen in Deinen Plan? Kannst Du aus dem Bruttogehalt dort einsparen oder ist das versteuertes Geld?

 

Beispiel: Mein Arbeitgeber bietet einen Betriebsrentenplan in den ich unbegrenzt aus dem Brutto ansparen kann. Der Geldanteil oberhalb Beitragsbemessungsgrenzen, erhält dabei aktuell auch keinerlei Sozialversicherungsabzug.

Der Garantiezins meines AG beträgt 3% (das heißt ca. 1% nach Inflation) und historisch beträgt die Rendite daraus seit ca. 20 Jahren ca 4,5% pro Jahr (also 2,5% nach Inflation). Der weltweite Aktienanteil beträgt ca. 20-30%, der Rest ist in weltweiten Anleihen). Restliche Konditionen sind wie bei der gesetzlichen Rente. )Das heisst Ehepartner erhält eine Hinterbliebenrente im Falle meines Ablebens und es gäbe auch eine Zahlung falls ich jetzt sterbe).

Ich "spare" dadurch aktuell den 45% Steuerabzug auf dieses Bruttogeld. Dafür wird dieses Geld dann geringer verzinst als ein eigenes Invest in 100% Aktien.

So etwas lohnt sich als Daumenwert also immer mehr, je älter der Beitragszahler ist (weil der Zinseszins immer weniger wirken kann) und auch je höher der aktuelle Verdienst (45% bei mir und alles oberhalb der Beitragsbemessungsgrenzen) und damit aktuell Steuern "spart". Und auch wie hoch das Einkommen aus Rentenzahlungen spaeter sein wird. Wer dort noch nicht mal die Freibeträge ausgeschöpft hat (9.000 Euro pro Person plus Krankenversicherung plus Kleinkram) erhält dieses Geld dann auch während der Rentenzahlungen steuerfrei wieder zurück. Auf das Vermögen wird dann die Kapitalertragsteuer angewandt.

 

Schönes Wochenende

AntwortZitat
Veröffentlicht : 19. Januar 2019 10:54
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Hi Maschinist,

zu den Immos: meine beiden Geschwister haben beide gebaut daher brauchen sie vermutlich eher Geld statt Mieteinnahmen sind auch finanziell eher wenig aufgeschlossen. Da stellt sich später die Frage ob kaufen oder Geld etc.

Zu den Versorgungswerk Arbeitgeber: 

Bei mir: mein Arbeitgeber hat halb Aktien u Renten zahlt fix was ein hat 10% auf meinen Einzahlungsbetrag geschenkt jetzt aber nicht mehr da dicke Gehaltserhöhung. Für meinen Tod würde meine Frau fast 6stellig daraus bekommen

Bei meiner Frau: Mix aus Immos, Aktien, Renten klingt für mich Recht gut wenn auch nicht offensiv genug. Es gibt Geld je nach Punkten und diese werden für die Ärzte entsprechend jedes Jahr neu berechnet.

Wir sind knapp unter 40 haben noch etwas Zeit ?

Nachteil: kann noch nicht so abschätzen wie viel ich Rente brauche und ist auch unflexibler zumindest im Falle von Thesaurierern.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 19. Januar 2019 12:09
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Hab jetzt nochmal nachgesehen. Beide Verträge gehen aus dem Brutto meine Frau kann freiwilliig bis zu einem bestimmten Betrag (letztes Jahr 5541 Euro) einzahlen. Wir haben dies gemacht weil sie mehr Elternzeit gemacht hatte und länger 50% arbeitet und weil mir das ärztliche Versorgungswerk sicherer als Dt Rente erscheint. 

Bei mir: alle Beiträge bis Sozialversicherungsdeckel steuerfrei vom Brutto. Keine Garantie vom AG aber in den letzten 20 Jahren 3,5% (Firma gibt es erst seit 26 Jahren ist eine erfolgreiche Tochterfirma von einem Konzern gleiche Branche wie vom Maschinisten)

Mein Problem ist, will nicht unnötig Steuern zahlen in Rente bin gefuhlsmäßig eher für die Börse aber Nettogeld investieren naja

Was würdest du mir raten? 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 21. Januar 2019 11:45
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Hallo Natman,

ohne deutlich mehr Informationen (Alter, Sparquote, aktueller Steuersatz, wahrscheinlicher Steuersatz als Rentner, Lebensziele, Arbeiten bis wann, Rentenanwartschaften, wo Leben, Risikotoleranz, was will Partnerin etc.) und ca. 10 Stunden Arbeit um damit dann eine ausführliche Fallstudie auszuarbeiten, kann man Dir dazu schlecht etwas raten.

Ich würde mich an Deiner Stelle selbst einmal damit beschäftigen und diesen Beitrag: https://freiheitsmaschine.com/2019/01/08/gerdas-schlaflose-naechte-rente-vermoegen-aktien-etf/

plus die drei Rentenartikel als Richtlinie nehmen.

Schöne Woche!

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 21. Januar 2019 12:59
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Hi Maschinist, danke für deine Antwort. Ich denke das klingt vernünftig, habe vermutlich aktuell noch zu viele Unbekannte in der Gleichung, besonders in der Richtung ab wann in Rente, Ziele im Leben, die so weit entfernt liegen. 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 21. Januar 2019 13:24