Millionär Interview 29 – Karsten Jeske Big ERN EarlyRetirementNow

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Millionär Interview 29 Karsten Jeske EarlyRetirementNow2020 wird richtig gut!

  • Der Corona Schluckauf an der Börse ist so gut wie abgearbeitet
  • Das Wetter in Deutschland ist schon seit vielen Wochen phänomenal
  • Und jetzt starten auch die Millionär Interviews wieder durch

Aus eigener Anstrengung wohlhabend gewordene Menschen berichten uns von Ihrem Weg, Ihren Anstrengungen und Ihren Erfolgen zu einem siebenstelligem Vermögen.

Und heute kommt ein Paukenschlag.

Denn Karsten Jeske / Big ERN von EarlyRetirementNow ist heute bei uns zu Gast,

Nachdem ich vor einigen Jahren, mit meiner Familie in den USA lebend, erfasst hatte, dass ich mit etwas weiterer Anstrengung und Planung weiteres zwanghaftes Geldverdienen für die Maschinistenfamilie optional ist, traf ich bei meinen Streifzügen im Internet bald darauf auf Karstens Seite, ohne zu wissen wer sich hinter diesem Werk verbirgt.

Karsten brachte damals gerade die ersten Artikel seiner großen „Sichere Entnahmerate Serie für Aktiendepots“ heraus, die sich nach etwas einlesen klar als neuer Goldstandart auf diesem Feld entpuppte.

Als ich dann noch die immer sachlich aber hart in der Sache geführten Diskussionen von Ihm selbst dazu verfolgte, war ich mir ziemlich sicher, dass sich hinter dieser Seite wahrscheinlich kein typischer US-Amerikaner befand, deren Kultur oft dafür sorgt, Meinungsverschiedenheiten hinter einem Lob zu verstecken.

Die direkte Art der Diskussion roch neben der Sorgfalt und Detailfreude eher danach, dass hier ein Landsmann schreibt. Und so war es dann auch.

Karsten lebt als Deutscher schon seit mehr als zwei Dekaden in den USA.
Er ist seit einigen Jahren Multimillionär und finanziell unabhängig und hat auch seinen Angestelltenjob mittlerweile gekündigt. Er lebt nach mehreren längeren Reisen zusammen mit seiner Familie aktuell wieder an der US-Westküste.

Und jetzt Bühne frei für für Karsten aka „Big ERN“ von Early Retirement Now

 

Wie alt bist Du (und der Partner falls vorhanden) und wie lange seid Ihr schon zusammen?

Ich bin 46 Jahre alt, meine Frau ist 37 und wir kennen uns seit 2006. Standesamtlich haben wir 2013 geheiratet und 2015 kirchlich.

 

Habt Ihr Kinder und wenn ja, wie alt sind sie?

Ja, wir haben eine Tochter, sechs Jahre alt. Sie ist momentan im Kindergarten (aber virus-bedingt ist da gerade Pause) und kommt im September 2020 in die erste Klasse.

 

Millionär Interview 29 Karsten Jeske Familie Berge

 

Wo auf der Welt lebt Ihr (in der Stadt oder auf dem Land)?

Ich lebe seit 1995 in den USA. Ich bin zunächst zum Austauschstudium hierhergekommen, dann aber hier geblieben und habe hier mein Studium, incl. Promotion absolviert.
Wir leben momentan im Bundesstaat Washington. Also nicht in der Hauptstadt, sondern an der Westküste, ganz am anderen Ende der USA. Die Stadt heißt Camas und ist ca. 20 Minuten von Portland, Oregon entfernt.

 

Millionär Interview 29 Karsten Jeske Bergpanorama

 

Was ist Dein (euer) jährliches Nettoeinkommen aus euren Berufen sowie euren Investments?

Wir sind bereits “Frührentner”.
Wir arbeiten im Moment also gar nicht, abgesehen von meinem Blog EarlyRetirementNow.com wo ich ein Paar Dollar nebenbei verdiene (ca. 10% unserer Lebenshaltungskosten). Davon abgesehen, leben wir von unseren Investments, also Zinsen, Dividenden, Kapitalerträge, Optionsprämien, usw.

 

Wie hoch sind eure jährlichen Ausgaben und gibt es Dinge für die Du gerne Geld ausgibst?

Wir haben im Jahr 2019 etwas über $100’000 ausgegeben aber das lag an vielen einmaligen Auslagen.
Wir haben 2018 ein Haus gekauft und dann noch ein paar Reparaturen und Renovierungen vorgenommen. Viele Einmal-Anschaffungen: Möbel, Gartengeräte, etc.
Und dann sind wir 2019 auch noch 4 Monate auf Reisen gewesen, inklusive zwei Kreuzfahrten. Unser Reisebudget im Jahr 2019 betrug dann auch so rund $30’000. Und das beantwortet auch die Frage wofür wir gern Geld ausgeben: Reisen, natürlich!

 

Millionär Interview 29 Karsten Jeske Reise Familie Berge

 

 

Millionär Interview 29 Karsten Jeske Urlaub Reise Familie Asien

 

Wir nehmen an, dass unsere Ausgaben in den nächsten Jahren etwas niedriger sein werden, so rund $80,000 im Jahr. Das beinhaltet übrigens ein großes Budget für Krankenversicherung. In den USA sind nicht nur die privaten Versicherungsprämien unglaublich teuer. Trotz der Versicherung muss man dann auch noch eine relativ hohe Selbstbeteiligung bezahlen, wenn man dann zum Arzt geht.

 

Wie hoch ist Dein (Euer) aktuelles Vermögen?

Ich mache da keine exakten Angaben aber es ist deutlich im 7-stelligen Bereich und hoch genug, dass wir unsere jährlichen Auslagen von $80’000 und sogar $100’000 locker aus unseren Kapitalerträgen tragen können. Falls es sich noch nicht in den deutschsprachigen Raum herumgesprochen haben sollte, ich habe eine ganze Serie von Blogposts über sichere Entnahme-Strategien geschrieben, wenn Ihr mehr Details herausfinden wollt.

 

Wie hast Du (Ihr) euer Vermögen investiert (z.B. Aktien, Aktienfonds, vermietete oder selbstgenutzte Immobilien, eigenes Business, sowie Bargeld (inkl. Giro- und Tagesgeld)

Wir haben ein bescheidenes Eigenheim, ohne Hypothek.
Unser Investment-Portfolio setzt sich wie folgt zusammen:
• Ca. 50% Aktien, hauptsächlich in passiven Indexfonds investiert.
• Mit ca. 36% unseres Investmentvermögens mache ich meinen regen Optionshandel. Ich shorte Put-Optionen auf den S&P 500 Index und generiere damit ein relativ stabiles Einkommen.
• Ca. 11% Mietimmobilien. Die Immobilien managen wir aber nicht selbst sondern das ist ausgelagert in Private Equity Fonds, die große Mietimmobilien managen.
• Ca. 3% kurzfristige, risikolose, liquide Anlagen, also Tagesgeld, Termingeld, etc.

 

Wie hast Du es geschafft, Dein Vermögen zu generieren?

Ich war im Jahr 2000 mit der Uni fertig und habe von 2000 bis 2018 fest angestellt gearbeitet. Zuerst bei der amerikanischen Zentralbank (Federal Reserve Bank of Atlanta).
Von 2005 bis 2008 auch nebenbei als Gastprofessor an der Emory University in Atlanta.
Dann von 2008 bis 2018 bei Bank of New York Mellon im Bereich Asset Management.
Von 2000 bis 2008 betrug meine Sparrate so ungefähr 25-30%, aber dann doch deutlich höher als ich im Privatsektor gearbeitet habe: ca 50-60%.
Angelegt habe ich das Geld hauptsächlich in passiven Aktien-Indexfonds. Nebenbei hatte ich auch sowohl in Atlanta als auch in San Francisco ein Eigenheim. Genauer gesagt ein Haus in Atlanta und eine Eigentumswohnung in San Francisco. Beide Immobilien habe ich jeweils mit ordentlichem Gewinn verkauft, aber auch nicht so viel Gewinn, dass ich dadurch allein finanziell unabhängig werden konnte. Der Löwenanteil meines Vermögens kommt schon aus dem Aktiensparen.

 

Welche Fehler hast Du auf Deinem Weg gemacht, was würdest Du Deinem jüngeren Ich dazu raten und was können die Leser Der Freiheitsmaschine davon lernen?

Wenn Du mich vor Februar 2020 gefragt hättest, dann hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass wir zu lange gewartet haben mit FIRE / Rente. Wahrscheinlich hätten wir auch schon 2016 den Job an den Nagel hängen können. Mit der neuen Unsicherheit und Volatilität an den Finanzmärkten war das vielleicht doch gar nicht so falsch. Ansonsten denke ich nicht, dass ich substanzielle Fehler gemacht habe. Vielleicht hätte ich schon etwas früher meine Sparrate erhöhen können, aber einen ganz großen Unterschied hätte das auch nicht unbedingt gemacht.

 

Was hast Du während Deines Weges zur finanziellen Unabhängigkeit gelernt und was können andere Menschen davon für sich nutzen?

Regelmäßiges Sparen und Investieren wirkt Wunder!
Viele Investoren machen den Fehler, mit dem Sparen und Investieren aufzuhören, wenn der Aktienmarkt mal ein wenig absinkt. Oder noch schlimmer, Leute ziehen das Geld komplett aus dem Markt, wenn’s mal bergab geht.
Großer Fehler!
Ich habe in den zwei großen Bärenmärkten 2000-2002 und 2007-2009 einfach weiter investiert. Nach ein paar Jahren ging’s wieder bergauf und ich habe mit den Investments, die ich in der Talsohle getätigt habe, Riesengewinne erwirtschaftet. Das ist der Lohn dafür, dass man die Nerven behält.
Weiterbildung ist wichtig. Selbst als promovierter Volkswirt habe ich mich noch weiterentwickelt und nie mit der Weiterbildung aufgehört. Ich habe z.B. mit Mitte 30 noch meine CFA Charter gemacht. Wer sich nicht weiterbildet fällt zurück!
Was machst Du aktuell um Dein Vermögen zu nutzen / zu erhalten oder noch zu erhöhen? Hast Du eine bestimmte Vermögenshöhe, die Du erreichen willst?
Wir haben im Moment genug Vermögen, um uns wahrscheinlich die nächsten 50 Jahre zu versorgen. Im Moment haben wir nicht vor, unser Vermögen aktiv noch weiter zu erhöhen. Wenn durch unerwartet hohe Kapitalerträge unser Vermögen noch weiter wächst, wäre das aber trotzdem schön.

 

Wo stehst Du aktuell? Was sind Deine Pläne für die Zukunft bezüglich Deine Lebensstils, Lebensortes oder Deiner aktuellen Arbeit?

Wir werden sicherlich in Washington bleiben bis unsere Tochter mit der Schule fertig ist, also mindestens bis 2032. Die Schulen in unserer Stadt gehören zu den besten im ganzen Bundesstaat Washington und das wollen wir sicherlich ausnutzen solange wir können. Aber auch sonst gefällt es uns hier ganz gut. Landschaftlich ist das hier sehr nett, sehr grün und es gibt viele Freizeitangebote, also Bergwandern das ganze Jahr, Skifahren im Winter, etc. Daneben haben wir eine größere Stadt, Portland gleich um die Ecke, also genug kulturelle Angebote.

 

Zusatzfrage für Karsten: Was gefällt Dir an den USA besonders gut und welche Punkte davon sieht die deutschsprachige Bevölkerung in Europa bisher noch nicht.

Ich bin 1995 zum Studium in die USA und für mich als Volkswirt, war das sicherlich die beste Location, weil ich dort Kontakte zu vielen bekannten VWL Professoren knüpfen konnte.
Ich habe an der University of Minnesota Vorlesungen bei Andrew Atkeson, V.V. Chari, John Geweke, Leonid Hurwicz (2007 Nobel), Tim Kehoe, Ellen McGrattan, Ed Prescott (2004 Nobel), Marcel Richter, und vielen anderen gehört. Das hat mir sicherlich professionell sehr geholfen.
Auch erwähnenswert: Wir haben in Amerika sehr hohe Einkommen, besonders für Fachkräfte im Finanzsektor, und dann auch noch viel niedrigere Steuern als in Deutschland.
Also die FIRE-Planung war hier in den USA schon etwas einfacher als in vielen europäischen Ländern.
Wir haben in Amerika unglaublich viele Möglichkeiten aggressiv Vermögen aufzubauen, also durch spezielle Rentenkonten (z.B. 401k), Broker-Firmen, Fonds, ETFs, etc. mit sehr niedrigen Gebühren. Zu viele Amerikaner nehmen diese Optionen natürlich nicht wahr, aber wer das nötige Durchhaltevermögen hat, und regelmäßig große Teile des Einkommens spart und steuerbegünstigt investiert, kann hier ziemlich schnell sehr viel Geld akkumulieren.
Außerdem muss ich auch betonen, dass Amerika trotz all dem was man in den Medien so hört und liest, immer noch sehr freundlich gegenüber Einwanderern ist.
Ich habe mich hier immer sehr Willkommen gefühlt.
Und ich darf natürlich auch nicht vergessen zu erwähnen, dass ich meine Frau hier kennengelernt habe. Das übertrumpft natürlich alle anderen Punkte! 🙂

 

Gibt es noch einen Rat, den Du den Menschen in Der Freiheitsmaschine gerne mitgeben möchtest?

Jeder kann investieren!
Viele Leute fragen mich ob ich gewisse Vorteile hatte, weil ich in diesem Bereich gearbeitet habe. Aber obwohl ich selbst im Finanzsektor tätig war, habe ich persönlich hauptsächlich einfach in Indexfonds investiert.
Man muss kein Finanzexperte sein, um erfolgreich am Aktienmarkt zu partizipieren.

Millionär Interview 29 Karsten Jeske Auf dem Berg

 

Das war das Millionär Interview mit Karsten / Big ERN von EarlyRetirementNow

Wer seine Webseite bisher noch nicht kennt, sollte unbedingt einmal vorbei schauen. Seine Safe Withdrawal Serie hat Goldstatus und sollte von jedem Börsianer gelesen werden, der mit Aktieninvestments die finanzielle Unabhängigkeit anstrebt.

 

Und jetzt Feuer frei im Kommentarbereich

Denn die gute Nachricht lautet: Auch Karsten hat sich bereit erklärt, eure Fragen zu beantworten.

Karriere & Leben in den USA, Optionshandel, Reisen mit Kindern. Mir fallen so viele interessante Themen ein und hier habt Ihr die Möglichkeit dazu. Seine Antworten kommen direkt von der anderen Seite des Atlantiks zu euch.

 

Außerdem

Schreib dem Maschinisten unter: maschinist@freiheitsmaschine.com und mach auch Du mit bei den Millionär Interviews!

Ich garantiere allen Interview-Teilnehmern nach Wunsch komplette Anonymität.

Neben dem Fakt, anderen Menschen hier viel zu geben, lernst Du durch das Interview selbst wieder etwas Neues und auch neue interessante Menschen kennen. Das Feedback und den Austausch kannst Du anschließend für Deinen weiteren Weg nutzen.

 

Mach 2020 zum besten Jahr Deines Lebens und gib Gas zusammen mit den anderen Freiheitskämpfern!

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