Was tun mit nichtinvestiertem Geldvermögen

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Was tun mit Geldvermögen - Tagesgeld oder AktienMustermann rockt die Freiheitsmaschine! Mehr als 20.000 Menschen haben alleine diesen Beitrag mittlerweile gelesen. Und jede Menge Leserbriefe waren die Folge.

Einer davon hat mich wieder an ein Thema erinnert, dass ich schon lange in Angriff nehmen wollte, weil so viele Menschen im deutschsprachigen Raum danach fragen.

Was mache ich mit meinem Geld?

Was mache ich mit meinem Vermögen auf meinen Giro-, Tagesgeld oder Festgeldkonten?

 

Aber erst einmal der Leserbrief

 

„Hallo Maschinist,

irgendwie hat mich der „Familie Mustermann“ Artikel auf deine ziemlich tolle Seite bugsiert und nach ein paar Stunden lesen/überlegen habe ich beschlossen diese Mail hier zu schreiben.

Nicht weil mir heute besonders langweilig ist, sondern weil ich das Gefühl habe vielleicht mal jemanden gefunden zu haben, der recht kompetent zu unserer ziemlich speziellen Situation Tipps/Ratschläge geben kann. Über Geld zu reden ist irgendwie nämlich doch nicht so einfach (noch dazu wenn man Auslandsdeutscher ist).

 

Zu uns

Wir sind ein deutsch/französisches Paar Anfang 30, leben & arbeiten beide im außereuropäischen Ausland. Wir haben monatlich mittlerweile ca. 7.000 Euro netto (Gehalt wird in stabiler lokaler Währung gezahlt, ist aber an den USD gekoppelt). Miete/Versicherung zahlen wir keine. Unsere Arbeitgeber übernehmen das voll.

Wir vertreten beide die Einstellung, dass man das Leben genießen sollte, aber man die Zukunft nicht außer Acht lassen darf. Insbesondere weil wir beide wie fast alle Expats unsere Zukunftsplanung selbst in die Hand nehmen (müssen). Wir sind schuldenfrei (und aktuell noch kinderlos…) und schaffen es mittlerweile pro Monat ca. 70+% auf die Seite zu schieben.

Meine Frau hat sich mit dem Thema Geldanlage nie wirklich beschäftigen müssen (der Luxus wenn man sowas wie ein leeres Konto nie kennengelernt hat).

Ich habe, nachdem ich Deutschland vor sechs Jahren verlassen habe nach meinem ersten „richtigen“ Gehaltseingang (und dem Realisieren das die Zahlen auf meiner Lohnabrechnung wirklich echt sind) beschlossen, dass ich einen entspannten Lebensabend haben möchte.

Das mit den Aktien hat für mich recht gut die letzten drei Jahre geklappt (die letzten sechs Jahre waren zwei Jahre „warmup“ mit einem Börsenspiel,  ein Jahr ansparen und aktuell drei Jahre mit dem ersten eigenem Depot und zweistelliger Durchschnittsrendite, aber wirklich ohne echtes System).

Alles in allem sind wir aktuell bei knapp 400.000 Euro liquidem Vermögen. Davon sind 12.5% in Aktien. Der Rest, und das ist das Problem, ist Cash auf ein paar Konten verteilt!  (Immobilien meiner Frau will ich da nicht reinrechnen, die sehe ich nicht als Gemeinschaftsvermögen)

Wirklich realisiert habe ich das Anfang diesen Jahres nach einer etwas ruhigeren Arbeitswoche, in der ich das was wir so grob bei abendlichen Gesprächen besprechen auch mal wirklich in eine Excel Tabelle gepackt habe.

Das ist auch wirklich das „Luxusproblem“, das mir momentan recht viel Kopfzerbrechen bereitet.

Ich befasse mich mittlerweile recht viel mit dem Thema der finanziellen Unabhängigkeit. Nachdem mich mein Dickkopf, ausgehend von einem ziemlich verkorksten Realschulabschluss, nun in diese Situation gebracht hat, habe ich mir in den Kopf gesetzt, Mitte 40 jederzeit kündigen zu können, wenn mich mein Arbeitsumfeld wirklich nervt.

Die aktuelle Wunschvorstellung wäre wohl, meinem zukünftigen Chef die Kündigung auf den Schreibtisch mit den Worten „ich mach jetzt Family Office und kümmere mich um die Kinder“ zu feuern und grinsend nach Hause zu fahren.

Ich habe die letzten Monate wirklich viel Feldforschung betrieben, aber so wirklich die Lösung für das Problem habe ich noch nicht gefunden:

Der Gameplan steht schon… zumindest die groben Rahmenbedingungen:

  • 15% Cash (Forderung meiner Frau, die ist etwas konservativer aber habe da auch nicht wirklich viel Bedürfnis zu diskutieren, gibt schlimmeres)
  • 40 % Aktien (bzw. ETF’s)
  • 10 % Anleihen
  • 5   % Gold
  • 30 % Immobilien

 

Was ich wirklich unheimlich schwierig finde ist – Wie fange ich an?

Während man Ratschläge wie „bespare 200 Euro auf MSCI Emerging Markets und 600 Euro auf MSCI World“ zu hauf findet, habe ich bisher nix zu „wie investiere ich am besten 160.000 Euro in Aktien & ETFs und 40.000 Euro in Anleihen“ gefunden.

Wen soll man bei sowas auch fragen?

Mein Paps ist typisch Deutsch (Aktien sind eine Ausgeburt der Hölle… lang lebe das Tagesgeldkonto). Bankberater habe ich seit Jahren abgeschworen. In meinem Freundes & Bekanntenkreis gibt es niemanden mit vergleichbarer Situation. Und zu Vermögensverwaltern habe ich mir noch kein Urteil gebildet (nehme mal an es wird aber ähnlich schlecht ausfallen wie bei den Bankberatern).

Ich habe vor Jahren mal in Westafrika gearbeitet und dort einen Haufen wild koksender Briten kennengelernt, die ich in das Feld der Vermögensverwaltung schieben würde. Sowas wird niemals mein Geld bekommen!

 

Meine größte Sorge ist wohl etwas falsch zu machen

Nach drei Jahren mit meinem aktiven Depot habe ich das Gefühl das ich mich ausgetobt habe und zumindest zu wissen, was ich nichtmehr machen sollte (mit meinem Depot hatte ich bisher viel Glück und keinerlei Verluste).

Beruflich wird es mittlerweile von Jahr zu Jahr mehr. Wirklich Zeit mich konkret stundenlang um Geldverwaltung zu kümmern (und können) habe ich kaum noch. Deswegen kam irgendwie auch die Idee, dass man das Ganze auch effizienter und besser organisieren kann.

Den aktuellen Aktienmarkt halte ich zurzeit für ziemlich hoch bewertet, eine Idee wäre wohl monatlich in kleineren Beträgen zu investieren bis man die gewünschte Portfolioaufteilung über die kommenden 24 Monate erreicht hat…

Wohnungen in Deutschland besichtigen, habe ich im März auch, aber nie wirklich etwas mit einer vernünftigen Rendite/Rahmenbedingungen gefunden. Auch wenn ich Steuerausländer bin habe ich das mit der Finanzierung schon organisiert. Es gibt ein paar deutsche Banken die das für uns machen würden.

Ich weiß, dass ich von niemandem die perfekte Antwort bekommen kann (ich erwarte das auch gar nicht), aber bisher hat es mich in meinen 32 Jahren auf diesem Planeten recht weit gebracht, mir die Lösung aus der Erfahrung von anderen zusammen zu basteln.

Grüße aus dem Mittleren Osten

A

 

Meine Antwort

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum schon Erreichten beim Startpunkt verkorkster Realschulabschluss!

Da hast Du in den letzten 15 Jahren ordentlich Gas gegeben

Du und Deine Partnerin habt euch in finanzieller Sicht in eine sehr gute Position gebracht. Dadurch konntet Ihr euch schon jetzt ein beträchtliches Vermögen aufbauen. Und wie Du schon selbst erkannt hast, könnt Ihr euch mit diesem großen Geldfluss in etwas mehr als einer Dekade nun komplett befreien und das weitere Eintauschen eurer kostbaren Lebenszeit gegen Geld optional machen.

Diese große Chance würde ich mir von niemandem zerreden lassen sondern ich würde Sie bestmöglich nutzen. Die große Gefahr in eurem Umfeld ist aus eigener US-Expat Erfahrung die eigenen Ausgaben an das neue Umfeld und/oder das der Kollegen unbewusst anzupassen.

Wenn man nicht bewusst darüber nachdenkt, werden diese hohen Geldströme irgendwann als etwas „normales“ wahrgenommen und dann ist es oft nicht mehr weit bis zum Punkt den Großteil davon einfach auszugeben und Dekaden später mit relativ leeren Händen aber dafür mit der Gewohnheit eines teuren Lebensstils dazustehen, der befriedigt werden muss.

Von daher Hut ab, dass Du in deinem jetzigen Lebensabschnitt schon zu dieser Erkenntnis gekommen bist!

Und betreff „Perfekter Antwort“ hast Du auch Recht. Nimm Dir wie bei jeder menschlichen Interaktion, dass was am besten zu Dir passt und lass den Rest weg.

Nachdem wir die Nettigkeiten abgehackt haben, kommen wir zu Deinem eigentlichen Thema, das geschätzt Millionen von deutschsprachigen Menschen in fast allen Einkommensklassen umtreibt.

 

Was soll ich mit Vermögen tun, das nichtinvestiert auf meinen Konten herumliegt?

Mit „nicht investiert“, meine ich nicht nur Bargeld, sondern natürlich auch Geld auf Giro-, Tagesgeld und Festgeldkonten.

Geld das dort „herumliegt“, wird seit Jahren durch die Nullzinspolitik und Inflationsrate jährlich um 1-2% entwertet auch wenn die Zahl auf dem Kontoauszug gleich bleibt.

Aber selbst in normalen Zeiten bringen die Zinsen für Geld auf solchen Konten meistens nicht mehr als einen Inflationsausgleich.

Ich kenne keinen wirklich wohlhabenden und aus eigener Kraft finanziell unabhängig gewordenen Menschen, der prozentual hohe Vermögensanteile auf solchen Konten liegen hat.

 

Warren Buffet betreibt nach meiner Kenntnis kein Tagesgeldhopping zum jeweils besten Anbieter

Das Ganze ist also nicht nur unschön, sondern ein echtes Problem.

Geld, dass Du nicht in gewinnbringende Assets wie vermietete Immobilien oder Aktien investierst, kann auch nicht für Dich arbeiten und das ist für eine durchschnittliche Familie wie im Mustermann Beispiel langfristig der Unterschied zwischen finanzieller Freiheit mit flüssigem Gold, dass aus den Ohren herausläuft auf der einen Seite und nur einem besseren Zubrot, dass dann auch noch weiterhin durch die Inflation entwertet wird, im Fall vom Tagesgeld.

Hohe prozentuale Vermögensbeträge langfristig nicht in echte einkommensproduzierende Werte zu investieren, geht also gar nicht und das völlig unabhängig davon, ob Nullzinspolitik oder nicht.

Und trotzdem sind gerade Millionen von Menschen im deutschsprachigen Raum genau in dieser Situation.

Jetzt könnte man das Thema einfach mit: Kaufe davon einen World ETF und gut ist, in einem Satz abhacken.

Denn viele Menschen wie ich, die seit Dekaden an den Börsen sind, haben im Endeffekt genau diese Aufstellung (mit Optimierungen wie Emerging Markets und Immobilien-ETF‘s usw.) bei sich laufen.

 

Aber so einfach ist es nicht – Denn es geht hierbei um Ängste

Es macht keinen Sinn, jemanden mit Gewalt in einen Aktien ETF reinzutreiben, der bisher noch nicht in großen Masse passiv und permanent investiert hat, wenn er dann bei der nächsten Korrektur alles nahe des Tiefpunktes verkauft und danach die Politik, die Welt und auch den Maschinisten bis zum Ende seiner Tage für seinen finanziellen Verlust verantwortlich macht.

 

Wir brauchen hier mehr emotionales Gehirnschmalz

Manche Menschen haben das Vermögen nun so lange auf Bankkonten angespart und können es nicht ertragen wenn die Zahlen, die vorher so schön konstant dort auf dem Kontoauszug standen, nun im Aktiendepot hin und her schwanken.

Die Inflation, die das Vermögen langsam zerstört wird oft gar nicht richtig wahrgenommen und in der Presse werden Aktien auch nur erwähnt, wenn es mal wieder bergab ging. Dass es in Wirklichkeit die größte Wohlstandsmaschine aller Zeiten ist, lese ich dort nirgendwo.

Vielleicht war der Wille zur Aktienanlage auch vorhanden aber durch das Zögern, wurde nun ein großer Teil des Bullenmarktes der letzten neun Jahre verpasst.

Oder noch früher wurden vielleicht auch schlechte Erfahrungen mit Aktien gemacht, weil das Thema aus Unkenntnis falsch angegangen wurde (Ja! Einzelaktien sind riskant und nein Manfred Krug war kein Aktienexperte, nur weil er Werbung für die Telekom machte).

Wenn man noch ein Stück weiter denkt, wird klar, dass hier nicht nur rationale Argumente notwendig sind.

Wie kann man Menschen die Angst vor der Aktienanlage nehmen und wie kann man Sie robust genug machen, bei einem Crash nicht alles zu verkaufen?

 

Die Antwort lautet – Man muss diese Menschen an das Verhalten des Aktienmarktes gewöhnen

Das geht einmal, in dem Sie sich Artikel wie diesen inkl. der Links durchlesen und verstehen, welche langfristige Rendite durchschnittlich erzeugt wird. Und das die Schwankungen in der Bewertung des Gesamtmarktes dabei kein Risiko bedeutet, sondern nur die Launen der anderen Marktteilnehmer darstellt, die zwischen Euphorie, Panik und aller Zwischenschattierungen hin und her schwankt.

Die zweite große Hilfestellung liegt darin, bei schon hohen vorhandenen Bargeldvermögen, dieses Geld nicht mit einem Mal in den Markt zu investieren.

Man muss ganz am Anfang sogar überhaupt nichts davon investieren.

Zuerst kann man in Ruhe ein Anlagekonto eröffnen und dann als ersten Schritt mit einem Sparplan monatlich „nur“ das gesparte Geld aus dem laufenden Einkommen nehmen und nur dieses Investieren.

So bleibt das „heilige Tagesgeldkonto“ mit seinen zweihundertachtundzwanzigtausenddreihundertvierzehn Euro und fünfunddreißig Cent 😉 erst einmal genauso dort stehen. Nichts schwankt und keine Bildzeitungsschlagzeilen können unseren zukünftigen finanziell freien Millionär aus der Ruhe bringen.

Das einzige das schwankt, sind die investierten monatlichen Sparbeträge aus dem laufenden Einkommen. Die mögliche Rendite daraus ist dann erstmal klein, weil auch die investierte Vermögenshöhe im Vergleich zum Bargeldhaufen gering ist, aber darum geht es auch gar nicht.

Es geht darum, sich damit an das Verhalten der Börse bei einem passiven Investment zu gewöhnen.

 

Diese Erfahrung ist nämlich nicht in ausreichendem Maß vorhanden. Ansonsten gäbe es die Nachfrage ja gar nicht, was man mit sechsstelligen Tageskonten tun soll, die dort seit Jahren liegen

Wenn die Lektion schon komplett verinnerlicht wäre und man den Investoren-Gehirnbereich von Warren Buffet hätte, wäre das Thema mit einem Knopfdruck erledigt.

Alles in einen Welt ETF plus ein paar Optimierungen und fertig.

Genau wie ein Kind nach wenigen Stunden zwar Fahrrad fahren kann aber es dieses erst nach ein paar Jahren wirklich sicher beherrscht, kann zwar jeder nach ein paar Stunden seine ersten Aktieninvestments tätigen; die passende Reaktion auf eine Extremsituation hat der Börsianer aber erst verinnerlicht, wenn er ein paar Mal durch diese Situation gegangen ist und den Ablauf verinnerlicht hat.

Wenn Du Dich dann nach Monaten oder von mir aus auch mehr als einem Jahr mit Deiner monatlichen Sparquote in Deinen passiven ETF‘s wohl fühlst und auch mal einen 10%+ Rücksetzer mitgemacht hast, kannst Du im nächsten Schritt einen kleineren Teilbetrag von Deinem heiligen Geldhaufen nehmen und Ihn per Einmalzahlung in Dein Aktiendepot überführen.

Die Schwankungen sind dadurch nun absolut grösser aber auch hier bleibt das Ergebnis das Gleiche. Die Börse schwankt und langfristig steigt Sie und macht die permanent Investierten wohlhabend. Diesen Investoren gehört beim Beispiel des Welt ETF ein kleines Stück an tausenden der größten und erfolgreichsten Unternehmen dieses Planeten!

 

Möchtest Du lieber Mitbesitzer der weltweit größten und erfolgreichsten Unternehmen sein, die Dir den Großteil Ihrer Gewinne auszahlen und eigentlich nur für Dich arbeiten oder möchtest Du Dein hart erarbeitetes Geld in der Stadtsparkasse Wanne-Eickel zu ungefähr minus 1.5% Negativzins nach Inflation verrotten lassen?

 

„Mhh, lass mich kurz nachdenken…“

Ja, denk nach lieber Leser aber mach danach auch bitte was.

Passives Investieren in einkommensproduzierende Werte mit möglichst geringen Gebühren ist oberste und eigenverantwortliche Bürgerpflicht.

Jede Frau und jeder Mann im deutschsprachigen Raum muss das für sich selbst in die Hand nehmen und das Thema verstanden haben. Das geht in ein paar Stunden und danach muss man es dann auch tun – Das Investieren!

Dazu reichen am Anfang kleinere Beträge, die man regelmäßig und permanent einbringt und davon einen passiven Gesamtmarkt ETF kauft. Man gewöhnt sich dadurch an das Verhalten der Börse und kann dann mittelfristig auch schrittweise an die Bargeldhaufen heran gehen, die bei vielen nutzlos auf den Konten herumliegen.

Es geht darum, sich an das Verhalten zu gewöhnen und auch immer mehr wie ein Investor zu denken! Irgendwann interessieren Dich die Börsenschwankungen nicht mehr, sondern Du hast das Thema langfristige Rendite und den Cashflow durch die Dividenden komplett verinnerlicht.

Unser Leserbriefschreiber hat bei einem Börseninvest von den 400.000 Euro Anfangssumme plus den monatlich aktuell knapp 5.000 Euro Sparbetrag in ca. sieben Jahren ja eine Million Euro inflationsbereinigt und nach Steuer (5% Rendite).

Wenn die Börse dann 1% schwankt, was Sie jeden Monat ein paarmal macht, sind das 10.000 Euro Tagesschwankung. Ein echter Anfänger würde dabei durchdrehen.

Jemand, der aber schon viele Jahre regelmäßig investiert, hat sich daran gewöhnt. Es schwankt halt. Es geht fast jedes Jahr zwischendurch auch einmal um 10% nach unten (so wie vor einigen Wochen wieder) und alle paar Jahre auch einmal um 20% oder noch mehr. Das sind dann 200.000 Euro Schwankung.

Die Schreiberlinge vom Boulevard machen sich dann schon warm um den nächsten Weltuntergang herbeizureden. Das wird natürlich nicht passieren. In Wirklichkeit ist das dann eine 1a Nachkaufchance. Es gibt dann einfach temporär „Dein Lieblingsessen im Supermarkt im Angebot“. Also greif zu und genieß die dadurch noch höhere langfristige Rendite dieses investierten Geldes.

 

„Soll ich jetzt auf einen solchen 20%+ Einbruch warten und erstmal nichts investieren“, könnte jemand fragen

Nein, warten sollst Du nicht.

Das Problem ist dadurch nicht nur, dass Du so kein Gefühl für die Börse entwickeln kannst, sondern meistens kommst Du nie mehr günstiger in den Markt hinein als gerade jetzt.

Vor Inflation und Steuern steigt der US Markt seit den letzten 90 Jahren um jährlich mehr als 9%. Es gab dabei nur wenige Gelegenheiten, an denen sich ein Warten gelohnt hätte und wann das beim nächsten Mal sein wird, weißt Du und ich auch nicht.

Als Ergebnis wird Dein nichtinvestierter Geldhaufen bei der Sparkasse Wanne-Eickel dadurch noch grösser und das emotionale Problem, dieses Geld jemals gewinnbringend zu investieren, auch.

Die: „Ich warte auf den nächsten Einbruch“ – Strategie lese ich seit vielen Jahren überall im Internet.

Der US Markt hat sich seit seinem Tiefpunkt im Jahr 2009 nun mittlerweile mehr als vervierfacht und jeder, der nun schon einige Jahre nicht investiert ist, hat definitiv viel Geld liegen gelassen, dass er auch durch noch so gutes Markttiming nie mehr verdienen kann. Von dem Problem der nichtgemachten Börsenerfahrung ganz zu schweigen.

 

Das heißt für Freiheitsmaschinenleser gilt

  • Ein hohes Einkommen ist etwas Wunderbares und ist es wert, dass Du Dich dafür anstrengst (oder auch einmal umziehst, wie im Leserbrief)
  • Lebe unter Deinen Verhältnissen und investiere das dadurch vorhandene Geld regelmäßig in einkommensproduzierende Werte wie vermieteten Immobilien oder passive Gesamtmarkt Aktien-ETF
  • Falls Du große Geldbeträge unnütz auf Deinen Bankkonten liegen hast, mache nicht mit beim Hobby Deiner Landsleute, sondern investiere dieses Vermögen ebenfalls schrittweise (oder auf einem Schlag, wenn Du schon verinnerlicht hast was die Börse ist).
  • Betreibe kein Markttiming, was meistens nach hinten los geht und neben hohen Steuerzahlungen durch realisierte Gewinne auch emotionale Probleme erzeugt, was Du mit dem nichtinvestierten Vermögen nun machen kannst.
  • Hab Geduld und freue Dich besonders zu Beginn Deiner Ansparphase auf jeden Börseneinbruch. Denn er ermöglicht es Dir, Firmenbeteiligungen temporär günstiger zu erwerben. Rinderfilet für die Hälfte!
  • Jeder Mensch ab der Mittelschicht braucht sich dadurch vor seiner Rente im Alter nicht mehr zu sorgen und bei einer hohen Sparquote sind sogar Dinge wie finanzielle Unabhängigkeit keine Luftschlösser, sondern einfach Fakt.

Die Freiheitsmaschine macht Dich frei und schaufelt nebenbei große Geldhaufen dorthin, wo Sie hingehören – An die Börse!

 

 

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