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Verkaufen mit Verlust...

Annabella
(@annabella)
Verdienter Freiheitskämpfer

Ich habe letztes Jahr meine erste Einzelaktie gekauft, direkt ein Griff ins Klo, leider, 

die Aktie verlor ziemlich schnell, ich habe 1x dummerweise den Einstandspreis verbilligt, danach ging es stetig weiter bergab bis ich wieder bei Minus 50% lag, 

nun ist die Aktie in den letzten Wochen um fast 20% gestiegen, mein Verlust beträgt zur Zeit ungefähr -33%, die Aktie hat aber eine super Dividende gezahlt was in den -33% nicht einkalkuliert ist, 

 

nächstes Jahr bezweifele ich allerdings dass diese Dividendenausschüttung sich wiederholt, der Grund für den Kursanstieg ist wohl dass irgendwelche Value-Investoren aus USA da eingestiegen sind (Harris Assoc.)

Ich fühle mich eher unwohl mit dieser Aktie, jetzt wäre doch der Zeitpunkt zu verkaufen oder doch nicht? Eigentlich möchte ich ja langfristig anlegen, steuerliche Behandlung auch mal ganz aussen vor...

ach ja... der Name der Aktie, 

Credit Suisse

Vom Erlös würde ich ETF's kaufen. Was meint der Maschinist und wie seht Ihr das?

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 9. September 2016 12:44
Finanzmixerin
(@finanzmixerin)
Aktiver Freiheitskämpfer

Hallo Annabella, 

Ein schlechter Zeitpunkt für den Ausstieg ist das sicher nicht, zumal du dich mit der Akie unwohl fühlst. 

Aber wer kann schon wissen, ob es nicht doch weiter rauf geht? Wenn du den Erlös in eine deiner Meinung nach bessere Investitionsmöglichkeit steckst, kannst du nicht viel falsch machen ;-)

AntwortZitat
Veröffentlicht : 19. September 2016 20:17
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Hallo Annabella,

entschuldige die spaete Antwort.

Dein Beitrag ist ein gutes Beispiel dafuer warum man mit Einzelwerten sehr vorsichtig sein sollte, wenn man sich mit den Werten zuvor nicht sehr ausfuehrlich beschaeftigen will oder kann. Ich meine damit Dinge wie z.B. Geschaeftsberichte studieren und in Szenarien denken.

Bei einem Blick auf dem Chart wird deutlich, dass der Wert wie die meisten anderen europaeischen Banken weiterhin in einem starken Abwaertstrend ist. Die Banken in Europa haben aktuell fast kein Geschaeftsmodell mehr, da Ihnen die Zentralbanken den Zins geraubt haben und Sie generell nach dem Einbruch 2008 nie mehr richtig auf die Beine gekommen sind.

Ich wage als Trader+ Geschaeftsberichtleser sogar die Aussage, dass eine grosse europaeische Bank bald Pleite gehen wird, bevor Sie dann mit Steuergeld gerettet wird, um eine neue Kettenreaktion zu vermeiden. Die Deutsche Bank.

Aber das ist nur meine Einschaetzung. Die Stimmung ist an der Boerse grundsaetzlich genau dann am schlechtesten, wenn die Kurse gerade wieder anfangen zu steigen. Wenn Du das Gefuehl hast, andere um Rat fuer Deine Einzelwerte fragen zu mussen, spricht das nach meiner Meinung dagegen, dass Du Einzelwerte haelst.

Die Masse der aktiven Spekulanten an der Boerse liegt meistens falsch! Das heisst, wenn Du die groesste Zustimmung in einem Traderforum fuer eine Position erhaelst, spricht das eher dagegen, dass Sie profitabel wird.

Schoene Woche!

 

 

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 20. September 2016 06:27
Annabella
(@annabella)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo Finanzmixerin,

danke für Deine Antwort, ja... sicher fühl ich mich nicht sonderlich wohl mit dem Teil, hab sie aber noch und werde sie erstmal auch behalten, hat ja schliesslich auch gute Dividenden gebracht, der Verlust ist ärgerlich aber verschmerzbar.

 

@Maschinist,

es war nur ein Einzelwert bei dem ich gefragt habe und es bringt wohl nix hier zu fragen, ich gebe Dir völlig Recht.

vielen Dank aber für Deine Einschätzung.

Schöne Woche.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 20. September 2016 16:39
Gorilla
(@gorilla)
Aktiver Freiheitskämpfer

Hallo Annabella

Es tut mir sehr leid, dass du mit der CS schlecht gefahren bist, ich habe mich zwar frühzeitig genug von der selbigen getrennt - aber, dass es so "endet", konnte ich auch nicht voraussehen.

Kurzum hast du dir selber die Antwort schon gegeben:

es war nur ein Einzelwert bei dem ich gefragt habe und es bringt wohl nix hier zu fragen

Niemand belohnt dich für das Halten eines Einzelwertes. Entweder bist du vollkommen von derjenigen Firma überzeugt, was nicht so scheint. Oder du entscheidest dich für einen ETF(gegen eine kleine Gebühr, verminderst du das Einzelrisiko).

Ich an deiner Stelle würde sicher auf einen ETF welchseln, die Frage ist nur, willst du einen Finanz/Banken - ETF. Oder willst du in einen anderen Bereich investieren. Wo siehst du eher die Zukunft, welcher Markt ist heute eher unterbewertet - ist aber zukünftig unverzichtbar?

Du kannst dich auch für den MSCI Singapore ETF entscheiden, der besteht zu 56.7 % aus Finanztiteln, somit hättest du das Risiko noch breiter gestreut.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 22. September 2016 17:58
Annabella mag das
Annabella
(@annabella)
Verdienter Freiheitskämpfer

hi Gorilla,

danke für Deine nette Antwort, ich bin zur Zeit dabei mein Portfolio zu strukturieren, so hab ich nun z.B die Hälfte meiner aktiv gemanagten Fonds verkauft, der Rest folgt auch noch, ich habe mir eine Art Investment Policy zurechtgelegt, ich möchte eben einen Teil Cash, einen Teil ETF's und einen Teil Einzelaktien, die Einzelaktien sollen Qualitätsaktien sein und ich habe angefangen mich in die Materie einzulesen (angelehnt an Benjamin Graham) 

Den MSCI Singapore fände ich interessant, aber ich habe schon angefangen eine kleine Position Vanguard Asian Pacific ex Japan aufzubauen, allzuviele ETF's möchte ich lieber doch nicht haben.

Ich denke es muss Jeder seinen eigenen Weg finden, einen Weg der für einen selber passt, 

Alles Gute!

Annabella

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 23. September 2016 18:52
Gorilla mag das
Nik
 Nik
(@nikos1112)
Verdienter Freiheitskämpfer
  • Hallo Annabella.

Ganz kurz was von mir. Bin zwar kein Experte. Möchte Dir paar Tips auf den Weg geben. 

Nach 20 Büchern im letzten Jahr. :-)

Mach Dir Gedanken zu deinem Investment. 

Erstelle Dir eine Tabelle mit Punkten, was Dir bei einem Unternehmen/Aktie wichtig ist. Z.B Wachsum, Eigenkapitalquote usw.

Beschreibe das Geschäftsmodell, am Besten schriftlich. Da sollten paar Zeilen zusammenkommen, wenn das nicht klappt, nicht investieren.

Arbeite deine Punkte ab. 

Entscheide vorher, was es für ein Investment wird, ein Trade für 3 Monate oder ein Investment. Definiere deine Stopps VOR dem Investieren. 

Das wäre ein Paar Ideen wie es ablaufen könnte. Mach dich da schlau.

Mir hat das Buch: Mentale Börsenkompetenz sehr gefallen.

 

Und kurz zu Vanguard. Der ist in D. steuerhässlich, da obwohl ausschüttend eine Teilthesaurierung vorgenommen wird. Diese muss eigenständig am Ende des Jahres versteuert werden. Hoffe das weisst du, ausserdem fand ich bei Vanguard die Spreads ziemlich hoch. Es sind 2%. Das ist wie ein versteckter Ausgabeaufschlag.

Wünsche einen schönen Sonntag 

Nik

AntwortZitat
Veröffentlicht : 24. September 2016 22:29
Annabella
(@annabella)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo Nik,

danke auch Dir für Deine Antwort, Dein empfohlenes Buch schaue ich mir gerne an.

Ich habe nun das Buch von Benjamin Graham "The intelligent Investor" gelesen, historisch gesehen interessant, ich arbeite aber nun mit dem Buch von Petra Wolff, "Das Aktiendepot als Einkommensquelle", finde ich sehr brauchbar, leicht verständlich geschrieben, ich kann so nach einem Schema vorgehen. Trading kommt für mich nicht in Frage.

 

Zu den Vanguard ETF's, ich komme aus der CH und da sind einige Eigenheiten zu beachten, Kursgewinne sind steuerfrei, Dividenden werden vollumfänglich dem Einkommen zugerechnet und sind eben zu versteuern, Steuersatz in der CH ist viel tiefer als in D.

Die von Dir angegebenen spreads für die Vanguard ETF's sind in der CH ebenfalls viel tiefer, für den Vanguard FTSE All World durchschnittlich 0.2%, SIX Swiss Exchange - Vanguard FTSE All- World UCITS ETF , ganz rechts sieht man die spreads.

aber, die spreads sind massiv am Tag des Brexit's in die Höhe geschossen, das nur mal so am Rande bemerkt, es ist also auch mit ETF's nicht Alles Gold was glänzt. Für mich auch ein Grund eben nicht nur in ETF's zu investieren sondern auch in Einzelaktien. (nur einer der Gründe)

aber es gibt für mich andere Nachteile, ich wollte letzte Woche meine erste US-Aktie kaufen, ging nicht, das System hat das nicht ausgeführt, ich rief meine Bank an und fragte nach, man wäre bereit gewesen mich dafür freizuhalten, aber ich hätte erst gewisse Formulare unterzeichnen müssen und unterschreiben müssen dass man mich bezüglich US-Aktien aufgeklärt hat (steuerliche Besonderheiten), im Moment hab ich darauf verzichtet.

Das Schwierigste beim Anlegen finde ich persönlich eben die asset-allocation, ich habe für mich selber nun eine Art Investment Policy erstellt an die ich mich zu halten gedenke, aber das muss Jeder selber entscheiden.

wünsche Dir auch einen schönen Sonntag,

Annabella

 

 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 25. September 2016 09:07