Akkumulation – Accumulare – Anhäufen

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Akkumulation e1580316305464Zitat Albert Einstein: „Der Zinseszins ist das 8.te Weltwunder!“

Jetzt wissen wir schon, das wir uns mit Sparen+Investieren befreien können, und das wir von einem solchen Depot absolut sicher lebenslang jährlich 3% des Anfangswertes + Inflationsausgleich entnehmen können. Wenn Du von 3,0% Deines Vermögens (also 1/33 der Gesamtsumme) jährlich leben möchtest, muss Dein Vermögen am Anfang des Entnahmezeitraums also dem 33-fachen Deiner Jahresausgaben entsprechen. Wie kann man eine solche Summe „als Normalbürger“ nur Ansparen?

 

Neben der sehr wichtigen Aufgabe, Deine Ausgaben zu reduzieren, besorgt der Rest das nach Albert Einstein 8.te Weltwunder: -Der Zinseszins-. Die Wohlstandsmaschine Aktienmarkt verdoppelt sich durchschnittlich inflationsbereinigt alle zehn Jahre. Er schwankt dabei stark und verunsichert viele Anleger und Spekulanten. Wenn man sein Prinzip aber einmal verinnerlicht hat, gibt es keinen Grund nicht den Grossteil seines Vermögens dort lebenslang passiv anzulegen.

Aber was ist mit der Abgeltungsteuer (in Deutschland sind das aktuell 25% + Soli, wenn man während der Anspar-Phase noch normales Arbeitseinkommen hat)? Stimmt, das ist unschön aber es ist nicht so schlimm wie es scheint. Die Steuer wird bei einem passiven Investment wie einem Index ETF nur auf den ausgezahlten Dividendenanteil fällig. Wenn man den ETF nie verkauft, wird auf die gesamte Kurssteigerung (durch Aktienrückkeaufe, Firmenwachstum und dem Inflationsanteil des Investments) niemals eine Steuer fällig (das ist ein weiterer Vorteil des passiven Investierens gegenüber der aktiven Spekulation). Da der Dividendenanteil an der Wertsteigerung an den grossen Aktienbörsen mittlerweile bei weniger als 50% der Nettoperformance liegt, wird die Kapitalertragsteuer auch nur auf diesen Anteil erhoben, wir reden also über einen Steuersatz von höchstens ~12.5% auf die netto Wertsteigerung (Brutto ist es noch weniger weil der Inflationsanteil ja auch nicht besteuert wird).

Aus der ca. 6,5% Rendite plus Inflationsausgleich des US Aktienmarktes in den letzten 200 Jahren wird nach deutscher Abgeltungssteuer also ca. 5,7% Nettorendite plus Inflationsausgleich.

Mit einem einfachen Zinseszinsrechner kann man das Wunder direkt erleben. Monatlich z.B. 500 Euro in einen passiven Index ETF wie dem S&P500 ergibt nach 42 Jahren bei 5,7% Nachsteuernettorendite eine Endsumme von 1 Million Euro inflationsbereinigt. Die Menge des selbst gesparten Geldes beträgt dabei nur 250 tsd. Euro! Das heisst nur ein Viertel der Geldmenge musste selbst aufgebracht werden! Diese Million Euro ermöglicht nach der 3% Regel eine Entnahme von 30 tausend Euro jährlich unbegrenzt oder eine Entnahme von 40 tausend Euro jährlich auch im historischen Worst Case über mindestens 25 Jahre. Jeder mit einem guten Mittelklasse-Einkommen, der früh anfängt zu sparen sollte sich also um seine Rente keine Sorgen machen müssen, wenn er den Aktienmarkt für sich nutzt.

Wir sind hier aber nicht im Seniorenforum sondern in der Freiheitsmaschine. Ein wohlhabender Rentner zu sein ist eine tolle Sache aber das geht noch deutlich besser. Das Ziel ist, die Sparquote deutlich zu erhöhen, indem einfach nur wenig Geld für Konsum ausgegeben wird, der sowieso langfristig nicht glücklich macht. Wer einen gut bezahlten Beruf erlernt oder ein erfolgreiches Business aufgebaut hat, kann sehr hohe Geldbeträge sparen und investieren, wenn er nicht den gleichen Fehler macht, den die meisten seiner Mitmenschen machen: -Die Konsumausgaben steigern-! Wer nach dem Studium einfach noch ein paar Jahre in seiner WG wohnen bleibt und sich kein neues Auto kauft/least, sondern sein Altes weiter fährt, hat am Ende vom Monat auf einmal sehr grosse Geldbeträge übrig. Wenn dann die ersten Gehaltsteigerungen oder Karriereschritte kommen, steht nirgendwo geschrieben, dass man das zusätzliche Geld ausgeben muss. Man kann es statt dessen in die eigene Freiheit investieren.

Ich weiss, Deine Freunde um Dich herum verschulden sich gerade alle fleissig für Ihre selbst genutzte Immobilie und leasen tolle Autos um die Wette. Aber wenn Du Dir das einmal näher anschaust, siehst Du die Sinnlosigkeit dieses Konsumwettlaufs. Der Karriereanfang, der mit Mitte zwanzig noch so viel Spass macht, ist ab Mitte Vierzig für viele Menschen auf einmal nur noch stressig und manchmal auch sinnlos. Sie gehen dann nur noch für „die Familie“ arbeiten, „das Haus“ oder  „die Kinder“. Das ist alles eine Umschreibung des gleichen Problems. Sie gehen nur noch für „das Geld“ arbeiten, dass Ihnen jetzt fehlt und das Sie vorher alles aus dem Fenster geworfen haben.

In der Öl- Automobil- oder Pharmabranche arbeiten viele Spezialisten und Manager, die in Deutschland oft ein Bruttogehalt von 100tsd Euro aufwärts im Jahr erhalten. In der Schweiz oder den USA sind die Gehälter oft noch höher und die Steuern sind geringer. Wenn diese Menschen weiterhin ein normales Mittelklasseleben führen würden, sich also eben nicht mit einem Riesenhaus verschulden, Neuwagen fahren und vielleicht noch Kinder auf Privatschulen schicken würden; dann, ja dann wäre jeder dieser Mitbürger, der zum Beispiel 3.000 Euro im Monat investieren kann, nach durchschnittlich 17 Jahren inflationsbereinigter Millionär!

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Für Menschen, die mittlerweile einen konsumreichen Lebensstil gewohnt sind, mag sich das unvorstellbar anhören, so viel zu sparen. Erinnert euch einfach daran, wie Ihr als Student gelebt habt. Seid Ihr damals unglücklich gewesen oder war es ganz zufällig eine der besten Zeiten eures Lebens und der Konsum hatte nur wenig damit zu tun, wie glücklich Ihr damals gewesen seid?

PS: Mhhh;17 Jahre bei einem Studienende von vielleicht 25 ergibt Anfang/Mitte 40 als Zielgroesse. Das ist zufällig das aktuelle Alter des Maschinisten, der trotz vieler Fehler und eigener Schwächen zu seinem Glück ein paar Dinge früh gelernt hat: Den Aktienmarkt, den Zinseszins und als wichtigstes: Die Sinnlosigkeit des Konsumwettlaufs!

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